In seinem letzten Roman Jude the Obscure analysiert der englische Schriftsteller Thomas Hardy die gesellschaftliche Konstruktion viktorianischer Konzepte der männlichen und weiblichen Sexualität und Identität. Der Roman zeigt auf, zu welchem Ausmaß das Patriarchat nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Sprache, die Logik und das Verständnis der Subjektivität des Menschen strukturiert. Der folgende Beitrag befasst sich mit der intensiven Analyse der rätselhaften Identität Sue Brideheads. Sue Bridehead erscheint zunächst als junge, gebildete und emanzipierte Frau, welche den konventionellen Vorstellungen ihrer Zeit, der Ehe und Mutterschaft ablehnend gegenübersteht. Sie wird als Rebellin ihrer Zeit eingeführt, als eine Freidenkerin des Typus „New Woman“. Nichts und niemand scheint Sue von ihrem selbst bestimmten Weg abbringen zu können. Dennoch führt ihr Weg nicht unmittelbar zur Verwirklichung ihrer Ideen, denn sie stößt auf unvorhersehbare Ereignisse, welche ihr Leben wesentlich verändern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Sues Eintauchen in den Roman
- Mittelbarkeit
- Spiritualisierung und Idealisierung
- Sues Ambivalenz
- Aspekte der „New Woman“
- Intellektualität und Emotionalität
- Der Familienfluch
- Sues Andersartigkeit
- Sues Natur in der Kultur
- Kontrast Sue-Arabella
- Sues Sicht der Heirat
- Zerstörende kulturelle Einflüsse
- Sues Gefühlswelt
- Annäherung an Jude
- Affinität Sue-Jude
- Häuslichkeit und Mutterschaft
- Sexualität
- Nomadendasein
- Rückkehr nach Christminster
- Sues intellektuelle und emotionale Erniedrigung
- Sues Entzauberung - religiöser Wahn
- Sues Eintauchen in den Roman
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Identität von Sue Bridehead in Thomas Hardys Roman „Jude the Obscure“. Sie analysiert Sues psychische Entwicklung und ihre Rätselhaftigkeit als Konflikt zwischen Ratio und Emotion, zwischen Natur und Kultur. Die Arbeit untersucht die Rolle der viktorianischen Gesellschaft und ihrer kulturellen Konstruktionen der Geschlechterparadigmen in Sues Leben und zeigt auf, wie diese auf ihre Identität und ihre Beziehung zu Jude Einfluss nehmen.
- Sues Einbettung in die viktorianischen Geschlechterparadigmen
- Sues Konflikt zwischen Ratio und Emotion
- Der Einfluss der viktorianischen Gesellschaft auf Sues Entwicklung
- Die Ambivalenz von Sues Charakter
- Die Rolle von Liebe, Sexualität und Mutterschaft in Sues Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Einblick in den Kontext von Hardys Roman „Jude the Obscure“ und stellt Sues Charakter als einen wichtigen Bestandteil des Werkes vor. Der Hauptteil beleuchtet verschiedene Aspekte von Sues Leben und Entwicklung. Der Fokus liegt dabei auf ihrer komplexen Persönlichkeit und dem Konflikt zwischen ihrer Natur und der Kultur, in die sie hineingeboren wurde. Die Kapitel untersuchen Sues Eintauchen in den Roman, ihre Ambivalenz, ihre Andersartigkeit, ihre Gefühlswelt sowie ihre Erfahrungen mit Häuslichkeit und Mutterschaft. Zudem wird der Einfluss der viktorianischen Gesellschaft auf Sue und ihre Beziehungen zu Jude und Arabella beleuchtet. Die Arbeit endet mit einer Analyse von Sues Rückkehr nach Christminster und ihrem geistigen Niedergang.
Schlüsselwörter
Thomas Hardy, „Jude the Obscure“, Sue Bridehead, Viktorianische Gesellschaft, Geschlechterparadigmen, Ratio und Emotion, Natur und Kultur, Identität, Liebe, Sexualität, Mutterschaft.
- Arbeit zitieren
- Emese Farkas (Autor:in), 2002, Zu: Thomas Hardy: "Jude the Obscure". Sue Brideheads Rätselhaftigkeit als Konflikt zwischen Ratio und Emotion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19015