Am 1.September 1939 begann der Angriff der deutschen Truppen auf Polen. Dabei stellte die Niederlage Polens nach 2 Wochen keinen Abschluss des verbrecherischen Terrors dar, sondern markierte vielmehr den Anfang einer harten und kompromisslosen Besatzungszeit. Es herrschte ein Gewaltregime mit der Absicht eine „neue Ordnung“ einzuführen und das Land zu germanisieren. Das bedeutete zugleich die Beseitigung der lebenden Kräfte, welche nicht in das ideologische Profil der NS-Elite passten. Des Weiteren sollte der größtmögliche Nutzen für das Deutsche Reich aus diesem Land gezogen werden. Dies hieß zum einen die Erweiterung des Lebensraums und zum anderen die Sicherstellung der Versorgung der deutschen Bevölkerung. Dabei waren eine rigorose wirtschaftliche Ausbeutung und Deportationen der arbeitsfähigen Bevölkerung ins Reich, im Sinne der Theorie des „Lebensraums im Osten“, geplant. In dieser Zeit hörte Polen de facto auf zu existieren und unterstand totalem Kommando der faschistischen Führung.
Diese Arbeit soll einen Überblick über die Ausbeutung Polens und die Verbrechen an der Zivilbevölkerung im Generalgouvernement liefern. Ziel der Arbeit soll es sein, den Terror, der der einheimischen Bevölkerung angetan wurde, darzustellen und letztendlich den Nutzen für das Deutsche Reich zu erfragen. Das heißt inwieweit diese brutale Operation für das NS-Regime die geplanten wirtschaftlichen Erfolge eingebracht hat. Auch nach über 70 Jahren des deutschen Angriffs soll daran erinnert werden, was in dieser Zeit geschehen ist, um deutlich zu machen, mit welchen Schrecken diese Terrorherrschaft verbunden war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Allgemeine Fakten zur Situation im Generalgouvernement
- Wirtschaftliche Ausbeutung
- Germanisierung
- Lebens- und Arbeitsbedingungen der polnischen Zivilbevölkerung
- Folgen der Ausbeutung Polens
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit soll einen Überblick über die Ausbeutung Polens und die Verbrechen an der Zivilbevölkerung im Generalgouvernement liefern. Ziel der Arbeit soll es sein, den Terror, der der einheimischen Bevölkerung angetan wurde, darzustellen und letztendlich den Nutzen für das Deutsche Reich zu erfragen. Das heißt inwieweit diese brutale Operation für das NS-Regime die geplanten wirtschaftlichen Erfolge eingebracht hat. Auch nach über 70 Jahren des deutschen Angriffs soll daran erinnert werden, was in dieser Zeit geschehen ist, um deutlich zu machen, mit welchen Schrecken diese Terrorherrschaft verbunden war.
- Die Ausbeutung Polens und ihre Folgen für die Zivilbevölkerung
- Die deutsche Besatzungspolitik im Generalgouvernement
- Die Germanisierungspolitik und ihre Auswirkungen
- Die wirtschaftliche Ausbeutung Polens und ihre Folgen
- Der Terror der NS-Herrschaft im Generalgouvernement
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Am 1. September 1939 begann der Angriff der deutschen Truppen auf Polen. Die Niederlage Polens nach zwei Wochen markierte nicht das Ende des verbrecherischen Terrors, sondern den Beginn einer harten und kompromisslosen Besatzungszeit. Das Ziel der Besatzer war die Einführung einer „neuen Ordnung“ und die Germanisierung des Landes, was die Beseitigung aller nicht ins ideologische Profil der NS-Elite passenden Kräfte bedeutete. Der größtmögliche Nutzen für das Deutsche Reich sollte aus Polen gezogen werden, was sowohl die Erweiterung des Lebensraums als auch die Sicherstellung der Versorgung der deutschen Bevölkerung bedeutete. Eine rigorose wirtschaftliche Ausbeutung und Deportationen der arbeitsfähigen Bevölkerung ins Reich waren im Sinne der „Lebensraums im Osten“-Theorie geplant. Polen hörte de facto auf zu existieren und stand unter dem totalen Kommando der faschistischen Führung.
Hauptteil
Allgemeine Fakten zur Situation im Generalgouvernement
Hitlers Ziel war es, Polen so niederzuschlagen, dass es in den kommenden Jahren nicht mehr als politisches System existieren könne. Diesen Auftrag der „Bereinigung des Polenproblems“ übergab er bereits der Wehrmacht. Die ideologische Beeinflussung der Soldaten spielte dabei eine große Rolle. Vor allem junge Männer der Wehrmacht waren am Überfall auf Polen beteiligt. Deren kriegsbezogene Erziehung erfolgte in zahlreichen Organisationen des NS-Regimes, wie zum Beispiel der Hitlerjugend. Zwei Aspekte prägten die Propaganda für den Polenfeldzug: Zum einen wurde durch die nationalsozialistischen Medien versucht, Einfluss auf das Polenbild der Deutschen zu nehmen. Auf der anderen Seite stand ein bereits seit Jahrhunderten verankertes chauvinistisches Bild, in dem der Stereotyp des Kulturgefälles eine große Rolle spielte. Antijüdische und antipolnische Vorurteile bestimmten das Vorgehen der Wehrmacht. Das Ziel dieser Darstellung war es, die deutschen Soldaten für das Schicksal und die Not der Polen zu immunisieren.
Im Umgang mit dem polnischen Land lassen sich zwei Tendenzen erkennen: Zum einen wurden Gebiete ins Deutsche Reich eingegliedert und zum anderen wurden die restlichen Bezirke im Sinne der deutschen Wirtschaft umgestaltet. Es wurden Gebiete annektiert, die den angeblich benötigten Lebensraum im Osten schaffen sollten. Diese Aneignung wurde durch die „Heimholung“ der ortsansässigen Deutschen Bevölkerung gerechtfertigt. Diese Begründung war eine Farce, da 1939 nur etwa 3% Volksdeutsche in Polen lebten. In diesen Gebieten wurden ortsansässige Polen und Juden vertrieben und Volksdeutsche als Kolonisten angesiedelt.
Viele der vertriebenen Polen gelangten schließlich in das am 26. Oktober errichtete Generalgouvernement, in dem sie zum Zweck der deutschen Volkswirtschaft arbeiten sollten. Bereits im September 1939 führte die SS im Warthegau den 1. Nahplan durch, welcher die Umsiedlung von 87.000 Menschen beschrieb. Bis zum Frühjahr 1941 wurden mindestens 365.000 Polen ins Generalgouvernement transportiert. Schon in dieser Situation zeichnete sich das brutale Vorgehen ab. Vielen Polen wurde neben der völligen Enteignung auch noch psychische Gewalt zugefügt und einige erfroren bereits auf dem Transport.
Die staats- und völkerrechtliche Stellung des Generalgouvernements blieb bis zu dessen Ende nicht genau geklärt. Wahrscheinlich weil sich die Ausbeutungspolitik in einem nicht durch konkrete Regeln festgesetzten Rahmen am besten ausführen ließ. Hans Frank wurde zum Generalgouverneur ernannt. Ihm unterstanden die Distriktgouverneure, die auf die vier verschiedenen Distrikte Radom, Warschau, Lublin und Krakau aufgeteilt waren, sowie die HSSPF Ost, denen wiederum die SSPF unterstanden. Die RFSS hatten die Oberaufsicht über die HSSPF Ost. Durch die doppelte Unterstellung der SS und Polizei gab es fortwährend Konflikte für die Regierung. Als Vollzieher der Gewalt lassen sich die SSPF nennen. Im Allgemeinen waren die Träger der Herrschaft die SS, die Polizei und die Wehrmacht. Der Terror begann mit den Vertreibungen in den eingegliederten Gebieten und weitete sich im Generalgouvernement aus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Ausbeutung Polens, der Besatzungszeit im Generalgouvernement, der Germanisierungspolitik, der wirtschaftlichen Ausbeutung, dem Terror der NS-Herrschaft, den Lebensbedingungen der polnischen Zivilbevölkerung und den Folgen der Besatzung für Polen. Die Arbeit greift auf die Themen des Lebensraums im Osten, der „Bereinigung des Polenproblems“ und der nationalsozialistischen Ideologie zurück und analysiert das brutale Vorgehen der NS-Herrschaft gegenüber der polnischen Bevölkerung.
- Arbeit zitieren
- Lisa Fäustel (Autor:in), 2011, Die Besatzung Polens im 2. Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190152