Seit der Durchsetzung des Tonfilms Anfang der 30er Jahre entstanden bisher über zwanzig Filmadaptationen von Jane Austens Romanen.
1940 wurde in Hollywood die erste Verfilmung ("Pride and Prejudice") produziert, die sowohl in Amerika als auch in Europa große Erfolge feiern durfte. Nach einigen Jahrzehnten der Ruhe folgten schließlich zwischen 1970 und 1986 die ersten britischen Antworten: sieben Fernseh-Filme und Mini-Serien, hauptsächlich von der BBC produziert.
Das Interesse an Jane Austens Romanen und deren Adaptationsmöglichkeiten stieg weiterhin an, und so wurden allein zwischen 1995 und 1996 sechs weitere Filme produziert, davon drei aus Amerika, die restlichen aus England. Diese neue Welle von Adaptationen trug dazu bei, die Jane Austen-Kritik auf andere mediale Formen ausdehnen zu können.
Drei dieser Produktionen erreichten einen hohen Grad an kommerziellem Erfolg: die BBC-A&E Miniserie "Pride and Prejudice" (September 1995, Davies/ Langton), die Mirage-Columbia Verfilmung "Sense and Sensibility" (Dezember 1995, Thompson/Lee) und die Miramax-Produktion "Emma" (Juli 1996, McGrath). Auch die eher ein jüngeres Publikum ansprechende, moderne Adaptation von Emma unter dem Titel "Clueless" (Juli 1995, Heckerling) von Paramount Pictures zeigte, dass Austens Roman "proves itself to be surprisingly malleable and readily adaptable to the contemporary period."5
Weitere Austen-Adaptationen, die nicht an dem Erfolg ihrer Vorgänger anschließen konnten, aber doch die positive Aufmerksamkeit der Kritiker auf sich zogen, waren die BBC-Verfilmung "Persuasion" (April 1995, Dear/Michell) und die Meridian-A&E Miniserie "Emma" (November 1996, Davies/Lawrence), die im britischen Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Film als Rezeptionsform von Literatur ins Blickfeld zu rücken. Dabei gilt zu beachten, dass eine Transformation von einem Medium in ein anderes grundsätzlich nicht ohne Kompromisse abläuft.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Jane Austen: Anmerkungen zu Person und Werk
- 2.1 Die unsichtbare Jane
- 2.2 Lebensstationen
- 2.2.1 Die Position in der Familie
- 2.2.2 Erste Schritte als Autorin
- 2.2.3 Bath und die literarische Dürreperiode
- 2.2.4 Von Beruf Schriftstellerin
- 3 Die Romane Austens
- 3.1 Pride and Prejudice
- 3.1.1 Zusammenfassung
- 3.1.2 Über den Roman
- 3.1.3 Elizabeth und Mr. Darcy
- 3.1.4 Die Bedeutung der Ehe
- 3.1.5 Der Gebrauch von Ironie
- 3.1.6 Kontraste und Parallelen
- 3.2 Emma
- 3.2.1 Zusammenfassung
- 3.2.2 Über den Roman
- 3.2.3 Emma als Romanfigur
- 3.2.4 Mr. Knightley versus Frank Churchill
- 3.2.5 Highbury als Mikrokosmos
- 3.2.6 Liebesverwirrungen
- 3.3 Persuasion
- 3.3.1 Zusammenfassung
- 3.3.2 Über den Roman
- 3.3.3 Ein neuer Typ Heldin
- 3.3.4 Die Wiederannäherung
- 3.3.5 Adel versus Bürgertum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die filmische Adaption von Jane Austens Romanen, insbesondere "Pride and Prejudice", "Emma" und "Persuasion". Ziel ist es, die Transformation der literarischen Vorlage in das filmische Medium zu analysieren und die dabei entstehenden Herausforderungen und Möglichkeiten zu beleuchten. Die Arbeit geht nicht von dem Konzept der "Werktreue" aus, sondern betrachtet die Adaptionen als eigenständige Werke, die im Kontext ihrer Entstehungszeit zu verstehen sind.
- Die Entwicklung der filmischen Adaptionen von Jane Austens Romanen im Laufe der Zeit.
- Der Vergleich verschiedener Adaptionen desselben Romans und die unterschiedlichen Interpretationen.
- Die Rolle des Films als Rezeptionsform von Literatur und die damit verbundenen medialen Transformationen.
- Die Frage nach der Glaubwürdigkeit und dem Erfolg von Literaturverfilmungen.
- Der Einfluss der filmischen Adaptionen auf die Rezeption von Jane Austens Werk.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Geschichte der Verfilmungen von Jane Austens Romanen, beginnend mit den ersten Adaptionen in den 1940er Jahren bis hin zu den erfolgreichen Produktionen der 1990er Jahre. Sie hebt das anhaltende Interesse an Austens Werken und die vielfältigen Adaptionsmöglichkeiten hervor, die zu einem regelrechten "Austen-Phänomen" führten. Der Fokus liegt auf dem Einfluss der Verfilmungen auf den Buchmarkt und die Rezeption der Autorin. Die Arbeit selbst wird als Untersuchung der filmischen Adaption als Rezeptionsform von Literatur vorgestellt, wobei die Herausforderungen der medialen Transformation betont werden.
2 Jane Austen: Anmerkungen zu Person und Werk: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Leben und Werk von Jane Austen. Es skizziert ihre Lebensumstände, ihre Position in der Familie und ihre Anfänge als Schriftstellerin. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Austens Leben, um ihre literarische Arbeit besser zu verstehen. Der Abschnitt behandelt die verschiedenen Phasen ihres Lebens, von ihrer familiären Umgebung bis hin zu ihrer schriftstellerischen Karriere und den Herausforderungen und Erfolgen, die damit verbunden waren.
3 Die Romane Austens: Dieses Kapitel widmet sich den drei ausgewählten Romanen "Pride and Prejudice", "Emma" und "Persuasion". Für jeden Roman wird eine Zusammenfassung gegeben, die sich auf die zentralen Handlungselemente und Themen konzentriert. Die Analyse vergleicht die literarischen und filmischen Interpretationen und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen, die jede Adaption mit sich bringt. Das Kapitel deckt die wichtigsten Themen, Charaktere und Beziehungen in jedem Roman ab und stellt sie in einen breiteren Kontext.
Schlüsselwörter
Jane Austen, Literaturverfilmung, Filmadaptation, "Pride and Prejudice", "Emma", "Persuasion", Rezeption, Medientransformation, Werktreue, Kommerzielle Erfolge, Britische Literatur, 19. Jahrhundert, Romananalyse, Filmgeschichte.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der filmischen Adaptionen von Jane Austens Romanen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die filmischen Adaptionen von Jane Austens Romanen, insbesondere "Pride and Prejudice", "Emma" und "Persuasion". Der Fokus liegt auf der Transformation der literarischen Vorlage in das filmische Medium und den damit verbundenen Herausforderungen und Möglichkeiten. Die Arbeit betrachtet die Adaptionen nicht als bloße "Werktreue"-Übungen, sondern als eigenständige Werke im Kontext ihrer Entstehungszeit.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der filmischen Adaptionen im Laufe der Zeit, vergleicht verschiedene Adaptionen desselben Romans und deren Interpretationen, beleuchtet die Rolle des Films als Rezeptionsform von Literatur und die damit verbundenen medialen Transformationen, die Glaubwürdigkeit und den Erfolg von Literaturverfilmungen sowie den Einfluss der Filmadaptionen auf die Rezeption von Jane Austens Werk.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptkapitel: Eine Einleitung, die die Geschichte der Verfilmungen von Jane Austens Romanen beleuchtet; ein Kapitel über Jane Austen selbst, das ihr Leben und Werk skizziert; und ein Kapitel, das sich mit den drei ausgewählten Romanen ("Pride and Prejudice", "Emma" und "Persuasion") befasst, ihre Zusammenfassungen, Vergleiche zwischen literarischen und filmischen Interpretationen sowie die jeweiligen Herausforderungen der Adaption bietet.
Wie werden die Romane "Pride and Prejudice", "Emma" und "Persuasion" behandelt?
Für jeden der drei Romane wird eine detaillierte Zusammenfassung gegeben, die zentralen Handlungselemente und Themen werden analysiert. Die Arbeit vergleicht die literarischen und filmischen Interpretationen und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen jeder Adaption. Wichtige Themen, Charaktere und Beziehungen werden behandelt und in einen breiteren Kontext gestellt. Beispiele hierfür sind die Analyse von Elizabeth und Mr. Darcy in "Pride and Prejudice", Emma als Romanfigur in "Emma" und die Wiederannäherung in "Persuasion".
Welche Informationen werden über Jane Austen gegeben?
Das Kapitel über Jane Austen bietet einen Überblick über ihr Leben und Werk, inklusive ihrer Lebensumstände, ihrer Position in der Familie und ihren Anfängen als Schriftstellerin. Es zielt darauf ab, ihre literarische Arbeit durch das Verständnis ihres Lebens besser zu beleuchten und verschiedene Phasen ihres Lebens, von der familiären Umgebung bis zur schriftstellerischen Karriere, darzustellen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Jane Austen, Literaturverfilmung, Filmadaptation, "Pride and Prejudice", "Emma", "Persuasion", Rezeption, Medientransformation, Werktreue, Kommerzielle Erfolge, Britische Literatur, 19. Jahrhundert, Romananalyse, Filmgeschichte.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, das sich für die filmischen Adaptionen von Jane Austens Romanen, die Literaturwissenschaft und Filmwissenschaft interessiert. Sie eignet sich für Studenten und Wissenschaftler, die sich mit Literaturverfilmungen, medialen Transformationen und der Rezeption von Literatur beschäftigen.
- Quote paper
- Vanessa Klink (Author), 2003, Jane Austen Verfilmungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19028