In öffentlichen deutschen Unternehmen in privatrechtlicher Rechtsform ist die Einrichtung eines Aufsichtsrats vorgeschrieben. In der Regel ergibt sich diese Pflicht aus dem Gesetz oder den Bestimmungen des jeweiligen Gesellschaftsvertrages. Die Rechte und Pflichten bzw. die Aufgaben des Aufsichtsrats sind ebenfalls gesetzlich klar definiert.
In einem dualistischen System wie dem Deutschen bildet der Aufsichtsrat als Kontrollinstrument das Gegenstück zum Vorstand, welcher als Leitungsorgan fungiert. Diese Aufgabenteilung ist durch das Gesetz für Aktiengesellschaften (AG) vorgegeben (§ 105 AktG ). Ähnlich verhält es sich mit den Regelungen für Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH), wobei für diese ein Wahlrecht zur Einrichtung eines Aufsichtsrats besteht. Interessant wäre nun zu sehen, wie in anderen Ländern die Einrichtungsvorgaben für Aufsichtsräte in öffentlichen Unternehmen in einer juristischen Person des Privatrechts ausgestaltet sind und ob überhaupt eine Separation von Leitung und Kontrolle vorgesehen ist.
Ziel dieser Arbeit ist es daher, die unterschiedlichen Rechte und Pflichten für die Einrichtung von Aufsichtsräten in öffentlichen Unternehmen privatrechtlicher Rechtsform in Deutschland, Österreich und der Schweiz gegenüberzustellen um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und zu reflektieren. Im Fokus sollen dabei die Regelungen in Österreich und der Schweiz stehen, da die deutsche Rechtslage im Rahmen des Studiums bereits hinlänglich behandelt wurde.
In Kapitel 3 erfolgt somit ein kurzer Überblick über die gesetzlichen Regelungen für die Einrichtung und Arbeitsweise von Aufsichtsräten in Deutschland. Dabei beschränkt sich die Betrachtung auf die privatrechtlichen Rechtsformen der AG und der GmbH. Die Kapitel 4 und 5 sollen eine Übersicht über die entsprechenden Vorgaben für diese Unternehmensformen in Österreich bzw. in der Schweiz geben. Anschließend wird in Kapitel 6 eine vergleichende Gegenüberstellung der drei Länder vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Grundlagen
- Rechte und Pflichten von Aufsichtsräten in Deutschland
- Gesetzliche Regelungen
- Corporate Governance Kodex
- Rechte und Pflichten von Aufsichtsräten in Österreich
- Gesetzliche Regelungen
- Corporate Governance Kodex
- Gesetzliche Regelungen in der Schweiz
- Corporate Governance Kodex
- Vergleichende Gegenüberstellung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen von Aufsichtsräten in öffentlichen Unternehmen in privatrechtlicher Rechtsform. Dabei liegt der Fokus auf dem Vergleich der rechtlichen Regelungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
- Gesetzliche Regelungen zur Zusammensetzung und den Aufgaben von Aufsichtsräten
- Rechte und Pflichten von Aufsichtsräten
- Relevante Corporate Governance Kodex
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der rechtlichen Gestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Kapitel 2 definiert die grundlegenden Begriffe im Zusammenhang mit Aufsichtsräten. Die Kapitel 3, 4 und 5 befassen sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dabei werden sowohl gesetzliche Regelungen als auch relevante Corporate Governance Kodex untersucht. Kapitel 6 stellt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Rechtssysteme gegenüber. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit behandelt die Themen Aufsichtsrat, öffentliche Unternehmen, privatrechtliche Rechtsform, Corporate Governance, Deutschland, Österreich, Schweiz, gesetzliche Regelungen, Rechte, Pflichten, Vergleichende Analyse.
- Quote paper
- Simon Lutter (Author), 2011, Einrichtungsvorgaben, Rechte und Pflichten von Aufsichtsräten öffentlicher Unternehmen in privatrechtlicher Rechtsform, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190337