In der vorliegenden Seminararbeit werde ich mich dem Thema des Bedeutungswandels der Badereisen vom 16.-18. Jahrhundert widmen. Die Forschungsliteratur aus dem Bereich der Germanistik ist zu diesem Thema rar, jedoch gibt es zum Teil gut publizierte Kurorte wie Pyrmont und Wiesbaden. Einen Einstieg und gute Überblicksdarstellung für die Bedeutung der Badeorte des Spätmittelalters und dem Beginn der Frühen Neuzeit bietet der Aufsatz von Busch. Im weiteren Verlauf der Entwicklung findet sich um 1700 dann eine bedeutende Zäsur die einen Bedeutungswandel der Badeorte einleitet und sich in der Dissertation von Burkhard Fuhs gut, wenngleich auch etwas knapp, nachvollziehen lässt. Er hat sich in seiner Dissertation mit den mondänen Kurorten in der Zeit von 1700-1900 befasst. Allgemein ist für die Frühe Neuzeit und deren weiteren Verlauf zu konstatieren, dass es eine Vielzahl von unterschiedlichen Motiven für das Reisen gegeben hat. Und so unterschiedlich diese Anlässe waren, so unterschiedlich waren auch die Menschen, die sich auf Reisen gemacht haben. Ich habe mich gefragt, woher die Tradition des Badens stammt, welcher Personenkreis sich solch private Badereisen leisten konnte und was man sich von diesen Reisen erhoffte. Des Weiteren soll geklärt werden, warum die mittelalterlichen Badeorte einen Niedergang zu verzeichnen hatten. Unter Punkt 2.2. soll darauf aufbauend die Betrachtung erfolgen, inwieweit sich die Kurorte, in Abgrenzung zu den Badeorten, auch zu Zentren urbanen Lebens entwickelt haben, da sich vor allem in der Frühen Neuzeit ein gravierender Bedeutungswandel vollzogen hat. Im letzten Abschnitt 2.2.1. soll der Ort Pyrmont als exemplarisches Beispiel für diese Entwicklung von einfachen Badeorten zu Kurorten vorgestellt werden, wobei ich mich an den Reiseberichten und Briefen aus der Weimarer Ausgabe von Johann Wolfgang von Goethe orientieren werde. Den Abschluss wird ein Fazit bilden, wobei die Differenzierung zwischen Bade- und Kurort, wie sie auch von Fuhs vorgenommen wird, noch einmal näher erläutert werden soll, da diese doch einen wesentlichen Teil zum Verständnis dieser Entwicklung trägt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bedeutungswandel der Badereisen vom 16.-18. Jahrhundert
- Forschungsliteratur, Arbeitsmethode, Fragestellungen
- Hauptteil
- Reisen aus privaten Gründen
- Ursprung und Entwicklung der Badereisen
- Bedeutungswandel am Anfang des 18. Jahrhunderts - Kurorte als urbane Zentren
- Der Ort Pyrmont als exemplarisches Beispiel für einen Kurort
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Primärquellen
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Bedeutungswandel der Badereisen vom 16. bis 18. Jahrhundert. Sie analysiert die historischen Hintergründe, die Entwicklung der Badereisen von einem medizinischen Zweck hin zu einem Vergnügen und untersucht die Entstehung von Kurorten als Zentren des urbanen Lebens. Die Arbeit basiert auf einschlägiger Forschungsliteratur, historischen Quellen und Reiseberichten.
- Entwicklung der Badereisen vom 16. bis 18. Jahrhundert
- Bedeutungswandel der Badereisen: von medizinischem Zweck zu Vergnügen
- Entstehung und Entwicklung von Kurorten als urbane Zentren
- Rolle von Pyrmont als exemplarisches Beispiel für einen Kurort
- Analyse von Reiseberichten und Briefen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Seminararbeit vor und gibt einen Überblick über die Forschungsliteratur zum Bedeutungswandel der Badereisen im 16.-18. Jahrhundert. Sie erläutert die Arbeitsmethode und die Fragestellungen der Arbeit. Die Bedeutung des Themas wird hervorgehoben und der Fokus der Untersuchung auf Reisen aus privaten Gründen gelegt.
Reisen aus privaten Gründen
Dieser Abschnitt behandelt die unterschiedlichen Motive für Reisen aus privaten Gründen im 16.-18. Jahrhundert. Dabei wird der Personenkreis der Badereisenden näher beleuchtet und die Entwicklung der Badereisen vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit dargestellt. Die Bedeutung der Heilquellen und der Wandel von einfachen Badeorten zu Kurorten werden untersucht.
Ursprung und Entwicklung der Badereisen
Dieser Abschnitt erörtert den Ursprung der Badereisen und ihre Entwicklung von der antiken Tradition bis zum Mittelalter. Die Bedeutung der Heilquellen und die unterschiedlichen sozialen Schichten, die Zugang zu den Badeorten hatten, werden beleuchtet. Der Bericht des Collinus über eine Badefahrt zur Quelle von Augsport im Wallis veranschaulicht die Bedeutung der Heilquellen im Mittelalter.
Bedeutungswandel am Anfang des 18. Jahrhunderts - Kurorte als urbane Zentren
Dieser Abschnitt untersucht den Bedeutungswandel der Badeorte im 18. Jahrhundert. Es wird der Übergang von einfachen Badeorten zu Kurorten als Zentren des urbanen Lebens analysiert. Die Rolle der Kurorte als Orte der Erholung, des gesellschaftlichen Lebens und der medizinischen Behandlung wird hervorgehoben.
Der Ort Pyrmont als exemplarisches Beispiel für einen Kurort
Der Abschnitt präsentiert Pyrmont als exemplarisches Beispiel für die Entwicklung von einem einfachen Badeort zu einem Kurort. Die Analyse von Reiseberichten und Briefen aus der Weimarer Ausgabe von Johann Wolfgang von Goethe illustriert die Bedeutung von Pyrmont als ein beliebtes Reiseziel für die gehobenen Gesellschaftsschichten. Der Wandel des Ortes und die Entwicklung von einer Heilquelle zu einem mondänen Kurort werden detailliert beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit konzentriert sich auf die Themen Badereisen, Kurorte, Bedeutungswandel, Heilquellen, gesellschaftliche Entwicklung, urbane Zentren, Reiseberichte, Briefe und den Vergleich von Bade- und Kurorten. Die Arbeit untersucht den Einfluss von historischen Ereignissen, medizinischen Erkenntnissen und sozialen Strömungen auf die Entwicklung der Badereisen und die Entstehung von Kurorten als Zentren des gesellschaftlichen Lebens.
- Arbeit zitieren
- Bachelor Jeanette Michalak (Autor:in), 2012, Bedeutungswandel der Badereisen vom 16.-18. Jahrhundert , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190648