Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Reformen des Kleisthenes gegen Ende des 6. Jahrhunderts vor unserer Zeit im antiken Griechenland. Ausgangspunkt und Gegenstand dieser Thematik werden die Motive für Kleisthenes Phylenreform sein, welche eine Neuordnung der geografischen Gebietseinteilung Attikas beinhalteten. Aufgrund der Erkenntnisse, dass sich die Reformen im Jahre 508/507 vor Christi Geburt ereigneten, kann von zeitgenössischen, schriftlichen Quellen kaum ausgegangen werden und ebenso die archäologischen Befunde liefern nur einen diffizilen Einblick in die damalige Zeit. Erst später versuchten diverse Historiographen und Philosophen die Ereignisse aus dem archaischen Zeitalter wiederzugeben. Da es in Anbetracht dieser Umstände jedoch äußerst entscheidend ist, diese Quellen kritisch zu hinterfragen, gehen die modernen Althistoriker# davon aus, dass die schriftlichen Zeugnisse eher Erklärungsversuche mit den anno dazumal erhältlichen Überlieferungen waren.
Mittlerweile gibt es mannigfaltige Interpretationsentwürfe zu den Beweggründen des Kleisthenes für seine Reformen. Es muss jedoch immer in Erwägung gezogen werden, dass es sich dabei nur um Hypothesen handeln kann. Was den Reformator wirklich zu seinen Neuordnungen bewogen hat, bleibt ein Rätsel für die Ewigkeit. Sicher ist aber, dass die Phylenreform ausschlaggebend für den Aufstieg Athens zu einem demokratischen Staat war. Ohne dabei weiter auf den Begriff Demokratie eingehen zu wollen, sollte der Termini Phylenreform Kern dieser Arbeit sein.
Ziel dieser Arbeit ist es, zu beweisen, dass Kleisthenes mit seiner Phylenreform eine Gleichschaltung der partikularistischen Gruppen erlangen wollte und, dass diese nur möglich sei, wenn nicht allein die politischen Parteien, sondern zugleich die vier alten ionischen Phylen entmachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenproblematik
- Historischer Kontext
- Griechische Mythologie
- Gesellschaftliche Hintergründe
- Die Entwicklungen im 6. Jahrhundert vor unserer Zeit
- Gesellschaftlich-politische Situation
- Die Phylenreform des Kleisthenes
- Resümierendes Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Reformen des Kleisthenes im späten 6. Jahrhundert v. Chr. im antiken Griechenland. Der Schwerpunkt liegt auf den Motiven, die zur Phylenreform führten, die eine Neuordnung der geographischen Einteilung Attikas beinhaltete. Die Arbeit analysiert die Quellenlage, den historischen Kontext und die Auswirkungen der Reformen.
- Analyse der Quellenproblematik und der Schwierigkeiten bei der Rekonstruktion der Ereignisse
- Einblick in den historischen Kontext, insbesondere die griechische Mythologie und die gesellschaftlichen Hintergründe
- Untersuchung der gesellschaftlich-politischen Situation im 6. Jahrhundert v. Chr. vor dem Hintergrund der Reformen
- Analyse der Phylenreform des Kleisthenes und ihrer Auswirkungen auf die politische Ordnung Attikas
- Beurteilung der Bedeutung der Reformen für den Aufstieg Athens zum demokratischen Staat
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt das Thema der Arbeit und die Quellenlage vor, die von einer unzureichenden Anzahl zeitgenössischer Quellen geprägt ist. Es wird die Schwierigkeit betont, die historischen Ereignisse mit Hilfe späterer Quellen zu rekonstruieren.
- Historischer Kontext: Hier werden die Wurzeln der alten Phylen in der griechischen Mythologie und die gesellschaftlichen Hintergründe im 6. Jahrhundert v. Chr. beleuchtet, um den Kontext für die Kleisthenischen Reformen zu schaffen.
- Die Entwicklungen im 6. Jahrhundert vor unserer Zeit: Dieses Kapitel untersucht die gesellschaftlich-politische Situation im 6. Jahrhundert v. Chr. und erklärt, wie sich die Verhältnisse vor dem Hintergrund der Reformen entwickelten.
- Die Phylenreform des Kleisthenes: Dieses Kapitel analysiert die Phylenreform selbst und die damit verbundene Neuordnung Attikas. Es wird der Fokus auf die Motive des Kleisthenes gelegt und die Auswirkungen seiner Reformen auf die politische Ordnung untersucht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Kleisthenes, Phylenreform, Attika, Demokratie, isonomía, isokratía, antikes Griechenland, Quellenproblematik, Historiographie, Herodot, Aristoteles, politische Reformen.
- Arbeit zitieren
- Caro Tornow (Autor:in), 2012, Kleisthenes Phylenreform. Die Entmachtung der alten ionischen Phylen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190728
