Der Begriff Sprachgesellschaft im engeren Sinn hat sich in der germanistischen Forschung mittlerweile als Bezeichnung für „private Sozietäten, die in der Zeit von 1617 bis 1658 in deutschsprachigen Territorien gegründet worden sind und meist noch im 17. Jh. zu bestehen aufgehört haben“, durchgesetzt. Andere treffendere, aber umständliche Bezeichnungen wie „Sprachkultivierungsgesellschaften“ (P. v. Polenz) konnten sich in der Forschungsliteratur nicht durchsetzen.
Das Ziel dieser Darstellung ist es, die wichtigsten Sprachgesellschaften und ihre Protagonisten vorzustellen, die Motive und Vorbilder für die Gründung solcher Vereinigungen aufzuzeigen und nach den Erfolgen und Wirkungen ihrer Arbeit zu fragen. Dabei kann hier jedoch nur in begrenztem Umfang auf die sogenannte Spracharbeit einzelner Grammatiker eingegangen werden. Da die deutschen Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts im Gegensatz zur florentinischen „Accademia della Crusca“ selbst keine Gemeinschaftsarbeit verfasst haben, ist ein kurzes Eingehen auf Justus Georg Schottels, Philipp von Zesens und Martin Opitz´ Arbeiten unumgänglich, um ihre Wirkung im Hinblick auf die Standardisierung der deutschen Sprache zu hinterfragen.
Inhaltsverzeichnis
- Deutsche Sprachgesellschaften im 17. Jahrhundert
- Forschungsüberblick
- Historischer Kontext
- Die humanistischen Grammatiker
- Grammatiker innerhalb der Sprachgesellschaften
- Christian Gueintz
- Justus Georg Schottel
- Die bedeutendsten Sprachgesellschaften im 17. Jahrhundert
- Die Fruchtbringende Gesellschaft (FG)
- Die Deutschgesinnte Gesellschaft (DG)
- Der Pegnesische Blumenorden (PB)
- Wirkungen der Sprachgesellschaften
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit den wichtigsten Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts, ihren Protagonisten, den Motiven und Vorbildern ihrer Gründung und den Auswirkungen ihrer Arbeit auf die Entwicklung der deutschen Sprache.
- Die Rolle der Sprachgesellschaften in der Standardisierung der deutschen Sprache
- Die Bedeutung der humanistischen Grammatiker für die Sprachpflege
- Die Wirkung der Sprachgesellschaften auf die literarische Kultur
- Der Einfluss der Sprachgesellschaften auf die politische und soziale Landschaft des 17. Jahrhunderts
- Der Vergleich mit der florentinischen Accademia della Crusca
Zusammenfassung der Kapitel
- Forschungsüberblick: Der erste Abschnitt des Textes beleuchtet den Stand der Forschung zu den deutschen Sprachgesellschaften und kritisiert das Fehlen einer umfassenden, linguistisch orientierten Darstellung der neuesten Forschungsergebnisse. Der Text stellt fest, dass es zwar einige Quellenpublikationen gibt, jedoch eine Darstellung, die Quellen und Erläuterungen Hand in Hand geht, fehlt.
- Historischer Kontext: Dieser Abschnitt beschreibt den historischen Kontext der Gründung der ersten deutschen Sprachgesellschaft, der Fruchtbringenden Gesellschaft, kurz vor dem 30-jährigen Krieg. Der Text argumentiert, dass der Krieg die Bildung weiterer Sprachgesellschaften in Deutschland forcierte, da das Gefühl wuchs, von fremden Mächten abhängig und unterdrückt zu sein.
Schlüsselwörter
Sprachgesellschaften, 17. Jahrhundert, deutsche Sprache, Standardisierung, Grammatik, Literatur, Kultur, Politik, Gesellschaft, Forschung, Accademia della Crusca, humanistische Grammatiker, Fruchtbringende Gesellschaft, Deutschgesinnte Gesellschaft, Pegnesischer Blumenorden.
- Arbeit zitieren
- Markus Wawrzynek (Autor:in), 2000, Deutsche Sprachgesellschaften im 17. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19089