The Independent Island - Eine soziologische Bestandsaufnahme der isländischen Popkultur


Diplomarbeit, 2011

181 Seiten, Note: 1


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG
1.1 Forschungsleitende Fragestellung
1.2 Aufbau der Arbeit
1.3 Methodisches Vorgehen
1.3.1 Experteninterviews
1.3.2 Vorstellung der interviewten Personen
1.3.3 Interviewablauf
1.3.4 Aufbereitung der Daten

2 BEGRIFFSDEFINITIONEN

3 DESKRIPTION, RELATION, POSITIONIERUNG - THEORIEBAUSTEIN I
3.1 Iceland Basics
3.1.1 Gesellschaft
3.1.2 Wirtschaft
3.1.3 Kurzer Überblick über die Geschichte Islands
3.2 Überblick über die Musikszene der Gegenwart
3.2.1 Independent/ Alternativemusik
3.2.2 Pop
3.2.3 Klassik
3.2.4 Volksmusik, Folklore und andere Musikrichtungen
3.2.5 Zahl der aktiven MusikerInnen
3.2.6 Zahl der Musikveranstaltungen
3.2.7 Wichtige Veranstaltungen/ Festivals
3.2.8 Clubszene in Reykjavik
3.2.9 Musiklabels
3.2.10 Die isländische Musikindustrie
3.2.11 Aktueller Bezug: Neue Vermarktungsformen am Beispiel gogoyoko
3.3 Musikgeschichte Islands
3.3.1 Historische Folkloremusik
3.3.2 Herausbildung einer Musiktradition ohne klassische Musik
3.3.3 ‚Mangel an Musiktradition’ - Aspekt der modernen Populärmusikszene? ..
3.3.4 Die Entwicklung der Popmusik - Die NATO-Base als Übermittler von Popkultur
3.3.5 1960 - 1980 Popmusik als Ausdrucksform
3.3.6 Die Punkrevolution
3.3.7 1980 - 2000 Im Zeichen des internationalen Durchbruchs
3.3.8 2000 - 2010: (Pop)kulturelle Vielfalt
3.4 MusikerInnen aus Island
3.4.1 Björk
3.4.2 Sigur Rós
3.4.3 Gus Gus
3.4.4 múm
3.4.5 Seabear
3.4.6 FM Belfast
3.4.7 Weitere Solo-KünstlerInnen und Musikformationen
3.5 Charakteristika der Popmusikszene
3.6 Der isländische Sound
3.6.1 Definitionsversuche eines isländischen Sounds
3.6.2 Musik und Natur
3.6.3 Exotisierungsprozess
3.6.4 Mediale Zuschreibungen und ihre erfolgsstiftende Wirkung
3.6.5 Gibt es einen isländischen Sound?
3.7 Musikförderung - Maßnahmen zur Entwicklung der Popmusikszene
3.7.1 Musikschulen
3.7.2 Subventionierung der Populärmusikszene: Vorstellung einiger Projekte ...
3.8 Wirtschaftliche Bedeutung der Musikszene
3.8.1 Popmusik als touristischer Faktor
3.8.2 Iceland Airwaves Festival - Relevanz für Tourismus und Wirtschaft
3.8.3 Die Bankenkrise 2008 - Auswirkungen auf die Musikszene
3.9 Resümee - Theoriebaustein I

4 GESELLSCHAFT, IDENTITÄT, PROVENIENZ - THEORIEBAUSTEIN II
4.1 Signifikante Elemente der isländischen Identität
4.1.1 Geschichtliche Errungenschaften und ihre identitätsstiftende Bedeutung
4.1.2 Bestandsaufnahme und Einordnung der Charakteristika der Gesellschaft
4.1.3 Independent People: Gleichheit, Unabhängigkeit, Individualität
4.1.4 Community Gedanke
4.1.5 DIY (Do-It-Yourself) Mentalität
4.1.6 Diversität
4.1.7 Kreativität, Innovation und Experimentierfreudigkeit
4.1.8 Stolz, Nationalstolz
4.1.9 Minderwertigkeitsgefühl
4.2 Settler Societies
4.2.1 Richard F. Tomasson: „Iceland - The first new Society“ (1980)
4.2.2 Werte der Settler Societies im Blick der Gegenwart
4.3 Popular music, Identity and Place
4.3.1 Music and Place
4.3.2 Authentizität und Glaubhaftigkeit
4.3.3 Sound and Scenes
4.3.4 Mythologisierung von Musikszenen
4.3.5 Communities and sites of production
4.4 Theoriensynthese
4.4.1 The Independent Island - Über die Hintergründe der isländischen Musikszene
4.4.2 Konzentration der Kernaspekte
4.4.3 Zehn Attribute der isländischen Populärmusikszene

5 ZUSAMMENFASSENDES FAZIT

6 INTERVIEWVERZEICHNIS

7 LITERATURVERZEICHNIS

1 Einleitung

Island wird gemeinhin als das Land der Vulkane, der heißen Quellen, der Wasserfälle und der unberührten Naturlandschaften charakterisiert. Mit Popmusik wird der Inselstaat zunächst selten in Verbindung gebracht.

Dabei hat Island - ein Land mit gerade einmal rund 320.000 Einwohnern1 - in den letzten Jahrzehnten eine Musik- und Kunstszene hervorgebracht, die, so kann bei eingehender Betrachtung ohne Weiteres behauptet werden, internationale Beachtung und Ruhm genießt und zahlreiche KünstlerInnen aufweisen kann, deren Reputation über die Grenzen des Landes hinaus reicht2.

Sicherlich bringt jedes Land seine Liedermacher, seine Pop- und Rockstars hervor. Doch es ist selten, dass ein kleines Land solch qualitativ hochwertige und selbst reflektierte Musik sein eigen nennen kann. (Koestler 2001: 17)

Vor allem im Bereich Independent/ Alternative Musik gibt es in Island seit den 1980er Jahren eine florierende und international aktive Musikszene, die mit Björk als Vorreiterin und vielen nachfolgenden Musikformationen wie Sigur Rós oder múm einer breiten Masse an Musikrezipienten geläufig ist, und durchaus auch global erfolgreiche Popstars hervor gebracht hat.

A relatively large number of Icelandic artists, authors, and musicians are among those who have made a name themselves abroad. (Lacy 1998: 248)

Diese (gemessen an der bescheidenen Zahl an Staatsbürgern) signifikanten Errungenschaften der Musikszene werfen aus soziologischer Sicht die Frage nach den gesellschaftlichen Hintergründen für eine derartige Entwicklung auf. Diese Arbeit soll also nicht nur rein unter dem Gesichtspunkt der Musik stehen, sondern ebenso in soziologisch relevanter Weise eine exemplarische Gesellschaftsstudie über Island anhand des Phänomens Populärmusik generieren.

Die Kunst im Allgemeinen, und die Musik im Speziellen, weist, so kann bei näherer Untersuchung argumentiert werden, in Island einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert auf (vgl. Magnussón 1990; Sullivan 2003). Dies bringt das Phänomen zutage, dass sich nicht nur eine ungewöhnlich große Zahl an Personen in Island in verschiedenster Art und Weise mit Musik beschäftigt (also im Sinne des Erlernens eines Instruments oder des Partizipierens in einer Musikformation als Freizeitbeschäftigung), sondern auch ein ernsthafter Zugang, eine ernsthafte Auseinandersetzung, mit der Musik, und ihrem künstlerischer Anspruch, stattfindet. Eine Vielzahl an Musik, so kann argumentiert werden, entsteht mit einer intendierten Prätention künstlerischer Relevanz (in dem Sinne, dass beispielsweise Themen wie gesellschaftliche Trends und Wandlungsprozesse in der Musik aufgegriffen werden), und wird zudem auch mit internationalen Ambitionen konzipiert (vgl. Dibben 2009; Guðmundsson 2003; Sullivan 2003).

Diese Arbeit kann mit wenigen Worten als eine Gesellschaftsstudie über Island betrachtet werden, welche mithilfe des exemplarischen Werkzeugs Musik veranschaulicht wird.

1.1 Forschungsleitende Fragestellung

Das Ziel dieser Arbeit ist die Hintergründe für die Errungenschaften der isländischen Populärmusikszene zu ergründen, sowie für die, gemessen an der Einwohnerzahl, sehr hohe Dichte an isländischen KünstlerInnen und Musikformationen aus dem Bereich Populärmusik, Erklärungsansätze zu finden.

Popmusik als Untersuchungsgegenstand

In dieser Arbeit wird mit Popmusik nur ein Teilaspekt aus dem gesamten isländischen Musikbereich behandelt und Richtungen wie Klassik, Folklore, Schlager, etc. bewusst exkludiert. Diese Eingrenzung bedarf einer näheren Erläuterung: Um die Untersuchungsfrage in ihren ganzen Umfängen zu klären, müsste nicht nur der Musikbereich, sondern auch der gesamte Kunstbetrieb des Landes, einer genauen wissenschaftlichen Reflexion unterzogen werden. Denn es drängt sich bei näherer Auseinandersetzung mit der Thematik nicht nur die Frage nach den Hintergründen für die Errungenschaften der Musikszene, sondern auch die allgemeine Frage nach den Ursprüngen der Kreativszene, nach den Wurzeln der Kreativität, auf. Nach diesem Blickwinkel müssten, neben dem gesamten Musikbereich, auch die bildenden Künste, Architektur, Film, Theater, Design, Mode, etc., kurz alles, was unter den Bereich Creative Industries3 fällt, in die Untersuchung Eingang finden, was jedoch zu weit von der Kernthematik wegführen würde. Der Populärmusikbereich als Teilaspekt eines größeren Untersuchungsgegenstandes wurde deshalb gewählt, da er wohl zu den renommiertesten neuen Kunstbereichen des Landes gezählt werden kann, und somit exemplarisch für die kulturelle Entwicklung der isländischen Gesellschaft steht. Ganz im Sinne des französischen Strukturalismus kann das Untersuchungsfeld hier zur Deutung einer gesamtgesellschaftlichen Ordnung in dem Sinne beitragen, als die Hintergründe eines Phänomens, in diesem Fall die Populärmusikszene, untersucht werden und die gefundenen Strukturen, Rückschlüsse auf die Strukturen der gesamten Gesellschaft zulassen (vgl. Gebesmair 2001).

Für Gebesmair ist es diesem Ansatz nach „notwendig“ den Blick weg von der Bedeutung eines Phänomens, hin zu einer Untersuchung der dahinter liegenden Strukturen bzw. auf ein ganzes System von Handlungen und Hervorbringungen, zu richten, um „die unbewußte Struktur, die jeder Institution oder jedem Brauch zugrunde liegt, zu finden, um ein Interpretationsprinzip zu bekommen, das für andere Institutionen und andere Bräuche gültig ist“ (2001: 125f).

1.2 Aufbau der Arbeit

Diese Arbeit wird sowohl einen generellen Überblick über die Popmusikszene in Island geben (Theoriebaustein I) als auch spezifische Erklärungsansätze vorstellen, die eine Deutung der mit der Thematik verbundenen Phänomene zulassen sollen (Theoriebaustein II).

An den Beginn der Arbeit wird eine genauere Begriffsabgrenzung im Musikkontext gestellt, um Ausdrücke wie Populärmusik, Independent- und Alternativemusik, Label, Gig, u. Ä., abzugrenzen.

Der erste Abschnitt soll in erster Linie eine Deskription der isländischen Popmusikszene darstellen, um in umfassender Weise das Untersuchungsfeld zu veranschaulichen und die Wirkung und Handlungsbreite der Musikszene in den vergangenen Jahrzehnten zu verdeutlichen.

Eine erschöpfende Herausarbeitung der Extensität des Untersuchungsgegenstandes wird als notwendig erachtet, da eine umfassende Darstellung der Musikszene in wissenschaftlicher Form noch nicht stattgefunden hat und somit das Forschungsfeld für weitere (mögliche) Untersuchungen aufbereitet wird sowie als Fundament für weitere wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit der Thematik dienen soll. Zunächst wird eine Bestandsaufnahme der Musikszene vorgenommen, um die Umfänge zu umreißen sowie die Entwicklungen nach zu zeichnen, die für den heutigen Stellenwert der Musikszene ausschlaggebend waren. Dabei liegt der Fokus auf geschichtlichen Aspekten, sowie auf einzelne Entwicklungsstufen der Musikszene in wirtschaftlicher, institutioneller und medialer Hinsicht.

Zu Beginn des ersten Abschnitts wird ein kleiner Exkurs unter dem Titel Iceland- Basics gestellt, welcher kurz und prägnant eine einführende Darstellung über die wichtigsten demografischen und geografischen Daten des Inselstaats liefert. Im nächsten Kapitel wird der Versuch unternommen, die Populärmusikszene in ihren Ausmaßen, ihrer Gesamtheit, darzustellen. Dazu sollen zunächst anhand verschiedener Indikatoren, wie die Frequenz von Live-Konzerten und Festivals, die Hervorbringungen der Musikszene in Island (und im Speziellen in Reykjavik) dargestellt werden. Danach wird auf die Musikproduktion eingegangen und anhand von Zahlen und Statistiken ein konkretes und greifbares Bild vom Umfang der Musikszene gezeichnet werden.

In einem nächsten Schritt wird die jüngere Musikgeschichte des Landes veranschaulicht werden, um zum einen die Entstehungsgeschichte der Populärmusikszene zu dokumentieren, und zum anderen mögliche Schlüsselmomente in der Musikgeschichte herauszuarbeiten, die bis in die heutige Zeit nachwirken und für die Musikszene von konstatierender Bedeutung sind. Ein zentraler Punkt in diesem Kapitel soll auch die Präsentation einiger international bekannter bzw. etablierter isländischer MusikerInnen und Bands sein (Björk, Sigur Rós, Gus Gus), da diese unmittelbar mit der Musikgeschichte Islands verbunden sind und (noch immer) einen konstitutiven Wert für die Herausbildung der Musikszene darstellen. Ebenso sollen noch eher unbekannte bzw. international noch nicht etablierte KünstlerInnen vorgestellt werden, denen von der Musikpresse gegenwärtig die besten Chancen eingerechnet werden, möglicherweise einmal auf den Spuren von den international erfolgreichen Größen zu wandeln (FM Belfast, Mugison, Seabear).

Es soll ebenso die Frage behandelt werden, inwieweit sich die Umgebung, die Landschaft Islands, auf die Musik und ihre Klangmerkmale auswirkt. Dabei geht es um die konkrete Fragestellung, ob es so etwas wie einen (von der Musikpresse gerne attestierten) isländischen Sound gibt (vgl. Connell/ Gibson 2003), und ob der Begriff Musik aus Island an inhaltlichen Indikatoren festgemacht werden kann. Zudem werden weitere Zuschreibungen, mit denen die isländische Popmusik gerne assoziiert wird kritisch beleuchtet.

Ein weiteres Kapitel soll sich mit der institutionellen und individuellen Musikförderung Islands befassen. Hierzu soll die strukturelle Unterstützung der Musikszene anhand der Präsentation einiger Institutionen dargestellt werden, welche entweder durch materielle oder beratende Unterstützung, KünstlerInnen das Ausüben ihrer musikalischen Tätigkeit erleichtern. Die Rolle der staatlichen Subventionierung der Populärmusikszene und ihre Effekte auf die Musikszene soll in einem eigenen Unterkapitel behandelt werden.

Das abschließende Kapitel des ersten Theoriebausteins wird sich mit den wirtschaftlichen Aspekten der Musikszene, und hier vorrangig mit den Auswirkungen auf den Tourismus befassen. Hierzu soll dargestellt werden, inwiefern der Fremdenverkehr in Island von der internationalen Bekanntheit der Musikszene profitiert, und ob Reisende gezielt von den musikalischen Angeboten Gebrauch machen.

Der Theoriebaustein II widmet sich ganz der Frage nach den Hintergründen für die prosperierende Entwicklung der Musikszene.

Dazu werden verschiedene Erklärungsmodelle vorgestellt, die aus unterschiedlichen Sichtweisen heraus ein Verständnis für das Phänomen generieren sollen. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf die isländische Identität, die Mentalitätszüge der Bevölkerung sowie auf musiksoziologische Überlegungen in Hinblick auf Geografie, Herkunft und ihre Auswirkungen auf die Klangkonstitution gelegt.

Zunächst wird der Versuch unternommen, charakteristische isländische Identitätsmerkmale darzustellen und gleichzeitig ihre Verbindung zu den Errungenschaften der Musikszene zu veranschaulichen. Ebenso werden historische Prozesse bei der Herausbildung des Nationalstaates, die sich in weiterer Folge in der isländischen Identität manifestierten, erläutert. Danach werden einzelne Identitätsmerkmale wie Gleichheit, Unabhängigkeit, Individualität, Community Gedanke, Do-It-Yourself-Gedanke, Zusammenhalt, Kreativität und Experimentier freudigkeit näher vorgestellt.

Im folgenden Kapitel wird die Entstehung dieses Wertesystems näher veranschaulicht. Zu diesem Zweck wird die von Seymore Lipstet (1963) entwickelte Theorie der Settler Societies vorgestellt, die für Richard F. Tomasson (1980) als Basis für seine Abhandlung „Iceland - The First New Nation“, einer ersten umfassenden Einordnung der isländischen Gesellschaft und ihrem Wertesystem, diente. Darin werden die spezifischen Identitätsmerkmale der Settler Societies beschrieben und eine Korrelation zwischen der Zeit der Besiedelung und der Herausbildung spezifischer Merkmalsausprägungen hergestellt. Die Theorie soll in dieser Arbeit einen zentralen Erklärungsansatz für die Grundzüge der isländischen Identität bilden, da darin ein sehr konkretes Modell für die Entwicklungsgeschichte des isländischen Wertesystems beschrieben wird, welches auch für die Herausbildung der Populärmusikszene von essenzieller Bedeutung ist.

Folgend wird sich der Frage nach der Korrelation zwischen Ort, geografischer Lage, Umwelteinflüssen, Identität und den jeweiligen Auswirkungen auf die Musikproduktion gewidmet werden. Dazu wird der Ansatz von Connell und Gibson Popular music, Identity and Place (2002) vorgestellt, der sich intensiv mit der Frage nach der Verbindung von Music and Place, Sounds and Scenes, Communities and Sites of Production, sowie mit dem Phänomen der Mystifizierung von Musikszenen beschäftigt.

Im finalen Kapitel des zweiten Abschnitts wird ausschließlich den Interpretationen des Autors Raum gegeben. Dabei werden die vorgestellten Theorien mit den Ergebnissen der empirischen Forschung zu einem neuen übergreifenden Konzept zusammengeführt.

Zum Abschluss werden die Ergebnisse der Forschung mittels einer Auflistung der wichtigsten Attribute und Merkmale der Musikszene sowie anhand von Stichwörtern in kompakter Weise expliziert.

1.3 Methodisches Vorgehen

Die Methodenwahl verbindet eine intensive Literaturrecherche mit der Anwendung qualitativer Forschungsmethoden; primär soll es sich aber um eine theoretische Arbeit handeln. Im Rahmen eines einmonatigen Forschungsaufenthalts in Reykjavik im Sommer 2009 wurden Experteninterviews sowie eine eingehende Literaturrecherche in den Bibliotheken vor Ort durchgeführt.

Diese Arbeit kann sowohl als eine Sozialreportage gelesen werden, erhebt jedoch auch den Anspruch im Sinne der Grounded Theory (vgl. Glaser/ Strauss 2008) , neue Theorien zu entwickeln, und soll somit als Grundlage für weitere aufbauende Arbeiten gesehen werden. Die Rolle der Theorie soll dabei über das bloße Aufstellen von Hypothesen hinausgehen und auch das Herauskristallisieren von Befunden umfassen. Die eigenen Überlegungen sollen dabei „aus einer Interaktion mit den Daten“ (Cropley 2005: 136) resultieren.

Zwar werden in der Arbeit Anleihen an der Grounded Theory genommen, grundsätzlich wird jedoch ein Methodenmix als vorrangige empirische Zugangsweise angewendet werden, da sich für die unterschiedlichen Themenkomplexe, unterschiedliche Methoden besser anbieten, um präzise und evidente Informationen zu erhalten.

Den größten Teil des empirischen Vorgehens stellen dabei qualitative Interviews mit Experten dar, welche im Sommer 2009 in Reykjavik und Berlin mittels eines halb standardisierten Fragekatalogs (vgl. Froschauer/ Lueger 2003) geführt wurden. Diese Form der Datenerhebung bietet sich deshalb an, da sie die Möglichkeit bietet ein sehr breites Spektrum an Fragestellungen in Bezug auf den Untersuchungsgegenstand zu behandeln und kann somit sehr viele Themenkomplexe abdecken. Den Experteninterviews soll in dieser Arbeit eine große Gewichtung zukommen, indem sie in den gesamten Text einfließen werden.

Zudem kommt eine intensive Literaturrecherche zum Einsatz, bei der Erkenntnisse aus Fachliteratur, Zeitschriften, Journalen und vor allem Online-Artikeln, in die Arbeit miteinbezogen werden.4 Hier ist vor allem eine intensive Beschäftigung mit der Anthropologie sowie mit der Musikgeschichte des Landes als auch mit theoretischen Konzepten, welche Erklärungsansätze für den Erfolg und die Größe der Musikszene liefern sollen, zu nennen. Ebenso wurde eine Internetrecherche durchgeführt, um die Umfänge der Musikszene (Veranstaltungen, Labels, Clubszene, Musikvermarktung, etc.) näher beschreiben zu können. Zudem wurden aktuelle Themen, wie beispielsweise die Wirtschaftskrise und ihre Auswirkungen auf die Musikindustrie, in die Ausführungen mit eingearbeitet5. Darüber hinaus wird eine Auswertung von Statistiken und Datensätzen zum Einsatz kommen.

1.3.1 Experteninterviews

Der Großteil der Interviews wurde im Sommer 2009 in Reykjavik im Rahmen eines einmonatigen Forschungsaufenthalts durchgeführt. Weitere Interviews wurden (ebenfalls 2009) in Berlin erhoben. Da der empirische Teil dieser Arbeit vorrangig durch diese Expertenbefragungen abgedeckt wird, war es unablässig, vor Ort, also in Island bzw. Berlin, Face-to-Face Interviewmaterial zu sammeln.

Die Experten wurden nach, für diese Arbeit relevanten, Kriterien ausgewählt: Da in der Arbeit der Versuch unternommen wird, einen eher distanzierten und gesamten Blick auf die Musikszene zu werfen, wurden nicht die eigentlichen Akteure der Musikszene, die MusikerInnen, zu den Interviews herangezogen, sondern Personen, die mit einem gewissen Überblick über die Musikszene aufwarten können, wie Musikjournalisten, Label-Chefs, Autoren, etc., um so auch mögliche, größere Zusammenhänge besser sichtbar machen zu können. Alle Interviewpartner sind auf die eine oder andere Weise mit der Musikszene verbunden und gelten daher im Bezug auf den Untersuchungsgegenstand als Experten.

Die Interviewten wurden per Email oder telefonisch kontaktiert und stimmten einer elektronischen Aufzeichnung der Gespräche zu. Trotz der gespannten Situation in Island im Jahr 2009 und der daraus resultierenden schwierigen Lebensumstände war der Großteil der angefragten Personen bereit sich interviewen zu lassen. Insgesamt war es möglich, mit sieben Experten ein Interview durchzuführen. Die Befragten zeigten sich in den Interviews gegenüber den Fragen durchwegs aufgeschlossen und interessiert, und antworteten ausführlich.

1.3.2 Vorstellung der interviewten Personen

Eldar Astthorsson

… ist Leiter des Kraumur Music Funds und betreut im Rahmen dieser Tätigkeit viele isländische MusikerInnen. Zudem ist er Mitbegründer der Firma gogoyoko - Fair Play in Music, einer Internetplattform, bei der Musik im Downloadformat erworben werden kann und deren Erlös zur Gänze an die Musikschaffenden geht.

Árni Matthíasson

… ist Journalist für die isländische Tageszeitung Morgunbladid. Er schreibt dort seit Jahrzehnten über isländische Popmusik und ist ein langjähriger Beobachter der Musikszene. Er ist zudem Chef der Jury des jährlich stattfindenden Kraumur Music Awards.

Dr Gunni

Gunnar Hjalmarsson alias Dr Gunni ist Musiker, Journalist, Autor, TV- und Radiomoderator. Er schrieb unter anderem das Buch History of Icelandic Rock Music und moderierte das Pop Quiz im isländischen Fernsehen.

Baldvin Esra Einarsson

… ist Gründer und Chef des Musiklabels Kimi-Records. Das seit 2007 bestehende Label nimmt vor allem junge talentierte Musikgruppen unter Vertrag. Einarsson organisiert zudem eine Reihe von Musikveranstaltungen.

Jóhannes Ágústsson

… ist Betreiber des Musikladens 12 Tonar. Der renommierte Plattenladen in Reykjavik ist zudem auch ein Musiklabel und gilt als Treffpunkt für MusikerInnen aus ganz Island. Junge KünstlerInnen können hier zudem ihre eigenen Tonträger verkaufen.

Egill Saebjörnsson

… ist Musiker und bildender Künstler. Er beschäftigt sich in seinen Installationen vorrangig mit Toncollagen und hat bis dato drei Musikalben veröffentlicht. Er lebt seit über zehn Jahren in Berlin.

Paul Sullivan

… ist Journalist, Buchautor und Fotograf. Er hat 2003 das Buch Waking up in Iceland veröffentlicht, in dem er aus einem persönlichen Blickwinkel heraus die isländische Popmusikszene beschreibt. Sullivan ist zudem für die Institution IMX - Iceland Music Export tätig.

1.3.3 Interviewablauf

Im Rahmen der Befragung wurden teilstrukturierte Interviews durchgeführt. Dabei verfügt der Forscher bereits über Kenntnisse des Untersuchungsgegenstandes und ahnt, welche Befunde sich aus der Untersuchung ergeben können. Von einer kleinen Anzahl vorformulierter Fragen oder Gesprächsanreger ausgehend wird versucht, die Gesprächspartner zumindest größtenteils bei Themen zu halten, die für den Forscher von Interesse sind. (vgl. Cropley 2005: 107)

In der Vorbereitungsphase wurde Vorwissen über die Interviewteilnehmer eingeholt, um im Gespräch den Fokus auf die Spezialgebiete des Teilnehmers oder bestimmte Inhalte lenken zu können. Ebenso wurde ein halb standardisierter Interviewleitfaden erstellt, um während des Gesprächs aus einem Fragenkatalog noch nicht behandelte Themeninhalte abfragen oder den Blickpunkt auf andere Objekte zu lenken zu können.

Die Experten durften selbst Zeit und Ort des Interviews bestimmen; es wurde dabei versucht, eine für den Befragten möglichst lockere und angenehme Atmosphäre zu schaffen. Der Großteil der Interviews fand in Kaffeehäusern statt. Die Experten wurden bereits bei der Kontaktaufnahme danach gefragt, ob das Gespräch aufgezeichnet werden darf. Alle Beteiligten stimmten einer elektronischen Gesprächsaufzeichnung zu. Sechs Interviews wurden auf Englisch und eines auf Deutsch geführt, die durchschnittliche Dauer der Gespräche lag bei 1,5 Stunden.

Die Interviews wurden mit einer allgemeinen Fragestellung begonnen. Grundsätzlich wurde darauf Wert gelegt den Interviewten genug Raum zum Erzählen zu geben und den Redefluss nicht zu unterbrechen. Wie bereits erwähnt, gab es einen halb standardisierten Fragenkatalog, der bei der Befragung Berücksichtigung fand. Dabei wurde versucht, den Gesprächsverlauf möglichst natürlich, aus dem Kontext heraus, zu halten, und die Fragen nicht nach einem festgelegten Ablauf zu stellen. Die Rolle des Interviewers war im Allgemeinen zurückhaltend angelegt. Bei Bedarf wurde der Fragenkatalog herangezogen, um bei spezifischen Themengebieten nachzuhaken.

Zusätzlich wurden jene Experten, die in Institutionen oder Betrieben beschäftigt sind, welche mit der Musikszene in Verbindung stehen, zur Struktur und Aufbau ihres Unternehmens befragt.6

1.3.4 Aufbereitung der Daten

Die Interviewauswertung erfolgte mittels computergestützter Inhaltsanalyse und basiert auf verschiedenen Formen des thematischen Codierens bzw. der thematischen Analyse (vgl. Cropley 2008: 117-148; Froschauer/ Lueger 2003: 158- 165).

Die Grundlage des Auswertungsverfahrens stellt eine „Transkriptbasierte Analyse“ (Kuckartz 2010) dar, d.h., die auf Tonband aufgezeichneten Interviews wurden in einem ersten Schritt vollständig transkribiert. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf inhaltlichen Aspekte, das heißt, es fanden nur die wichtigsten Transkriptionsregeln (Pausen und Akzentuierungen) Berücksichtigung.

Danach folgte eine erste Sichtung und Grobauswertung des entstandenen Textmaterials. Relevante Stellen im Text wurden dabei markiert. Mittels des computergestützten Verfahrens Atlas Ti wurde dann eine erste Kategorienbildung vorgenommen. Dazu wurden die Inhalte der Gespräche in getrennte, spezifische, konkrete Elemente oder Einheiten zerlegt, um die allgemeine, abstrakte Bedeutung ihrer Aussagen, ihren Kern, zu klären (vgl. Cropley 2005: 117). Folgend wurden den markierten Textstellen Kategorien zugeordnet, sowie (bei Bedarf) Notizen und Kommentare hinzugefügt. Danach wurde auf eine analytische Ebene gewechselt, indem Themen übergreifende Kategorien gebildet wurden. Diese Überkategorien entstanden durch die Zusammenlegung von Inhaltseinheiten, denen derselbe Sachverhalt zugrunde liegt (vgl. Cropley 2005: 130), d.h., die zuvor gebildeten Kategorien wurden gesichtet, verglichen, sortiert, und zu analytischen Kategorien zusammengefasst. Abschließend wurden basierend auf der Häufigkeit und der subjektiven Einschätzung des Verfassers, thematische Konzepte entwickelt.

Die so gewonnenen Ergebnisse, sowie die Kernaussagen der Experten wurden

daraufhin im Fließtext eingearbeitet, und sind als Zitate unter dem Nachnamen des jeweiligen Experten zu finden, sowie zusätzlich mit dem Kürzel Interview gekennzeichnet.

2 Begriffsdefinitionen

Populäre Musik

In der Wissenschaft existiert keine einheitliche Sichtweise darüber, was Popmusik eigentlich bedeutet. Viele Experten sehen Popmusik in einem gesamtgesellschaftlichen Bezugsrahmen verankert: „Musical practices include whole constellations of social uses and meanings, with complex rituals and rules, hierarchies and systems of credibility that can be interpreted at many levels” (Connell/ Gibson 2003: 3).

Der Terminus Populäre Musik ist in einem umfassenderen, soziologischen Kontext zu betrachten. „[P]opular Music is the music prefered by the people” (Kotarba/ Vannini 2009: 1f) - also die präferierte Musik einer populären Masse. Die Bezeichnung Populäre Musik unterscheidet sich insofern vom Ausdruck Popmusik (sowie der Kurzform Pop), indem sie vorrangig in den Cultural Studies und in der Soziologie (und selten in den Musikwissenschaften) Verwendung findet.

Populäre Musik ist nicht die Musik der einfachen Leute, sondern sie ist ein typischer kultureller Ausdruck arbeitsteiliger Gesellschaften. Die von Beginn an hybriden Stile der populären Musik haben für viele Menschen große Bedeutung, unabhängig von Kunstanspruch und Sentimentalität der Produzenten. (Gmelin 2005: 47)

Der Ausdruck populäre Musik wird demnach in der Wissenschaft in eine größere, gesamtgesellschaftliche Definition eingebettet und beschränkt sich nicht nur auf den reinen Musikstil.

Bei der Verwendung des Begriffs für diese Arbeit wurde das Augenmerk neben einer musikalischen Sichtweise auch auf historische, politische oder gesellschaftliche Perspektiven gelegt, d.h., der Begriff Populäre Musik wird in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext verwendet.

Popmusik

Pop/Rock zwischen ca. 1980 und der Gegenwart ist die Produktionsstätte eines außerordentlich vielfältigen Repertoires, in dem freilich jeglicher Sinn für ein umfassendes ästhetisches Konzept verloren gegangen zu sein scheint. (Wicke 2001: 95)

Der Begriff Popmusik wird in dieser Arbeit, eine rein genrespezifische Verwendung finden, also in einem musikalischen Kontext angewendet werden. Was bedeutet aber nun Popmusik aus musikalischer Sicht? Hier eine einheitliche Definition zu finden gestaltet sich durch die enorme Vielzahl an Genres und Subgenres als nahezu unmöglich und erscheint bei näherer Betrachtung auch nicht zielführend. „Das […] musikalisch-kulturelle Feld entzieht sich […] durch seine puren Quantitativen Dimensionen sowie die Breite und Vielfalt der damit in Zusammenhang stehenden Genres und Gattungen jedem pauschalisierenden Zugriff“ (Wicke 2001: 3).

Gmelin unterscheidet insgesamt sieben7 Zugangs- und Betrachtungsweisen bei der Definition von populärer Musik. Als Beispiel für die Schwierigkeit, Popmusik in eine allgemeine gehalten und kurze Definition zu fassen, hier seine „negativ/ ausschließende“ Begriffsbestimmung: „Populäre Musik ist demnach Alles, was nicht Volksmusik oder Kunstmusik ist“ (Gmelin 2005: 39). Diese Reduktionsform bringt nach Gmelin die Problematik mit sich, dass in der Wissenschaft keine einheitliche Definition von Volks- und Kunstmusik existiert, was eine Beschreibung von populärer Musik in diesem Sinne unmöglich macht.

Popmusik wird von Gmelin als „allgemeinverständliche Tonkunst“ definiert, als Musik, „die von den meisten Radiosendern gespielt und vorwiegend von jungen Menschen konsumiert wird - die kommerziellen Hauptgenres des westlichen Kontexts“ (Gmelin 2005: 41). Grundsätzlich bleibt nach Gmelin die Unterscheidung zwischen Popmusik und anderen Musikformen und Genres aber insofern problematisch, da „das gesamte Feld immer in Bewegung ist und die Grenzen unscharf sind“ (ebd. 40).

Allein seit den 1970er Jahren gibt es ein enorm breites Spektrum an Gattungen und Stilen und reicht vom aggressiven Punk und Trash über Hard Rock und Heavy Metal, Alternative und Indie Rock, Singer/ Songwriter, Adult-Oriented-Rock, die verschiedenen Formen von intelligentem Pop, Pop- und Rockballaden bis hin zu den Genres des formelhaften Top-40-Pop. (vgl. Wicke 2001: 95)

Verwendung des Begriffs in dieser Arbeit:

Der Großteil der in dieser Arbeit verwendeten Musikgenres kann dem Überbegriff Popmusik zugeordnet werden. Da oftmals keine klare Trennschärfe zwischen den einzelnen Musikrichtungen (Pop, Indie/ Alternative, LoFi, etc.) gegeben ist, empfiehlt sich diese Vorgangsweise im Hinblick auf die Übersichtlichkeit und Verständlichkeit der Arbeit.

Pop8

Unter dieser Bezeichnung wird in dieser Arbeit der Musikstil Mainstream-Pop bezeichnet. Darunter ist eine Musik zu verstehen, welche von einer Großzahl der Musiksender gespielt und von der überwiegenden Masse an Rezipienten gehört wird. Aufgrund der breiten Zielgruppe an RezipientInnen gelangen die Tonträger aus diesem Genre häufig in die Verkaufscharts.

Alternative-Musik9

Im Allgemeinen wird unter Alternative in der Musikbranche, Musik fernab des Mainstreams bzw. Musik, welche nicht aus rein kommerziellen Zwecken entsteht, verstanden. In der Praxis kann aber auch diesem Genre eine hohe ökonomische Logik zugesprochen werden.

Der musikalische Stil kann als experimentierfreudig, rebellisch und kritisch beschrieben werden. Die Musik möchte mithilfe von verschrobenen Sounds und neuen Melodien bewusst anders oder alternativ klingen, sich von der (Mainstream- Pop) Masse abheben, sowie einen künstlerischen Ausdruck bzw. eine Botschaft in den Vordergrund stellen. Abgrenzung wird so zu einem Markenzeichen dieser Musik.

Independent-Musik (kurz Indie)10

Die Bezeichnung Indie als Genre wird mit dem Begriff Alternative oftmals synonym genannt. So findet der Spartenbegriff Indie/ Alternative in der Musikindustrie sowie in der Musikpresse häufig Verwendung.

Der Begriff Independent entstand durch die implizierte Abgrenzung kleiner Musiklabels zu den großen Unternehmen der Schallplattenindustrie, den sogenannten Majors11. Musikalisch unterscheiden sich die beiden Formulierungen insofern, als Indie als ein Subgenre von Alternative zu bezeichnen ist. Während Alternative einen umfassenderen Begriff darstellt, dem unter anderem elektronische Musik, Hardrock, Grunge etc. zugeordnet werden können, wird unter Indie in der Regel gem äß igte Rock- und Popmusik verstanden, welche sich in der Tradition des

Post-Punk sieht. Auch bei Indie ist eine kritisch-oppositionelle Grundhaltung zu konstatieren, welche in der Musik ihren Ausdruck findet.

Avantgarde Musik/ Experimentelle Musik12

In eine ähnliche Kerbe wie die Begriffe Indie/ Alternative schlägt die Genrebezeichnung Avantgarde bzw. experimentelle Musik. Auch hier steht die Abgrenzung zum Mainstream im Vordergrund und bezeichnet einen Stil, der durch unkonventionelle Töne und Klänge auffällt. Die Verwendung von andersartigen Sounds wird hier aber noch stärker zelebriert als bei Indie/ Alternative und wird so gleichsam zum Markenzeichen der Musik. Künstlerische und experimentelle Aspekte in der Musik sind dabei ebenso essentiell und charakteristisch, wie eine Abneigung gegenüber einer Verwendung von herkömmlichen Musikschemata und Instrumenten. Für diese Arbeit ist dieser Begriff auch deshalb von Bedeutung, da bekannte Musikformationen aus Island wie Björk, Sigur R ò s und mùm oftmals in diese Genrebezeichnung eingeordnet werden.

Weitere musikalische Begriffe

Gig

… ist eine Kurzbezeichnung für ein Live-Konzert oder Live-Musik. Diese Veranstaltungen finden vorrangig in einem Club, einer Bar oder einer Konzerthalle statt.

Single

Der Begriff Single bezeichnet im musikalischen Kontext einen Tonträger, der im Gegensatz zu einem Album meistens nur aus zwei Titeln eines Komponisten, eines Interpreten oder einer Musikgruppe besteht. Die Variante zwischen Album und Single heißt EP.

Label

ist der Ausdruck für ein Musik- oder Plattenlabel. Gemeinhin wird darunter ein Unternehmen verstanden bei dem KünstlerInnen und Interpreten ihre Tonträger veröffentlichen. Neben den großen Major Labels gibt es zahlreiche klein strukturierte Independent-Labels, die sich in der Regel auf Nischenmärkte konzentrieren.

3 Deskription, Relation, Positionierung - Theoriebaustein I

3.1 Iceland Basics

Island ist eine Nordatlantikinsel dicht am Polarkreis zwischen dem 63. und 66. Breitengrad gelegen. Die Einwohnerzahl kann mit 318.00013 Einwohnern im Vergleich zum Rest Europas als äußerst gering14 bezeichnet werden. Die Hauptstadt Reykjavík mit ihren rund 120.000 Einwohnern liegt im Südosten der Insel. Mit den anliegenden Vororten leben im Ballungsraum Reykjavik über 200.000 Einwohner; also rund zwei Drittel der Gesamtbevölkerung. Die zweitgrößte Stadt Islands ist Akureyri im Norden Islands mit rund 17.500 Einwohnern. Mit einer Fläche von 103.000 km² ist Island nach Großbritannien die zweitgrößte Insel Europas.

Eine Besiedlung findet vorrangig entlang der Küstenregionen statt; das Innere des Landes ist völlig menschenleer und baulich noch nicht erschlossen. Insgesamt sind über neunzig Prozent der Insel unbewohnt. In abgelegenen Regionen wie den Westfjorden, der Halbinsel Sn æ fellsnes oder im Nordosten Islands herrscht eine große Landflucht. Günstigere Berufsperspektiven und eine besser entwickelte Infrastruktur veranlassen jährlich einen Teil der Bevölkerung aus diesen Regionen in die Städte, und hier vorrangig in den Ballungsraum Reykjavík, zu ziehen (vgl. Kaiser 2002: 59).

Die Landschaft Islands ist geprägt von einer jungen, durch Vulkanaktivität entstandenen, Landmasse, die, so kann behauptet werden, für einen Großteil der westlichen Bevölkerung einen eigenwilligen Charme ausstrahlt. Charakteristisch für die Szenerie Islands sind die offenen, kargen und baumlosen Flächen, die mit Moos bewachsenen Lavafelder, die kahlen Bergformationen sowie die Gletschergebiete. „Forests hardly exist, and this gives the countryside a clean, open and naked character, at the same time making wood a scarce item“ (Bergendal 1991: 2). Die Küsten sind zerklüftet, im Süden von langen Stränden umgeben und im Rest des Landes durch Fjorde geprägt. Die Gletscherformationen Islands machen rund 11 Prozent15 der Landfläche aus.

Die vulkanische Vergangenheit der Insel kann als stets präsent bezeichnet werden.

Geysire und heiße Quellen zeugen von der noch kurzen Entstehungsgeschichte der Landmasse. Vulkanausbrüche sind in Island keine Seltenheit und kommen etwa im Dekadenrhythmus vor. (vgl. Feldmann/ Rheineck 2002: 61) Die geothermalen Aktivitäten bringen daneben aber enorme Vorteile für die Energieversorgung des Landes mit sich. Das natürliche Heißwasser wird als Energiequelle genutzt, treibt Kraftwerke an, und wird zudem auch in großen Speichern gesammelt. Allgemein werden in Island mit erneuerbaren Energiequellen nahezu 100% des Strombedarfs sowie 90% des Warmwasserbedarfs des Landes abgedeckt (vgl. Kürtz 2009).

Das Klima in Island kann als gemäßigt, mit kühlen Sommern und milden Wintern, umschrieben werden.

Iceland enjoys a much milder climate than its name and location adjacent to the Arctic circle would imply. A branch of the Gulf Stream flows along the southern and the western coast greatly moderating the climate. However, this brings mild Atlantic air in contact with colder Arctic air resulting in a climate that is marked by frequent changes in weather and storminess. Furthermore this leads to more rainfall in the southern and western part than in the northern part of the island. (Icelandic Meteorological Office)

Die durchschnittlichen Temperaturen liegen bei 12°C im Sommer und bei 0°C im Winter. Charakteristisch sind die langen Wintertage mit bis zu 22 Stunden Dunkelheit und, als Pendant dazu, die langen Tage im Sommer mit den entsprechenden Werten an Tageslicht.

3.1.1 Gesellschaft

Island ist eine moderne westliche Gesellschaft, die in puncto Lebensstandard und Lebenserwartung, bis zum Bankencrash im Jahr 2008, im OSZE-Vergleich an der Spitzenposition zu finden war und als eine der reichsten Nationen der Welt galt16. Der Arbeitsmarkt zeichnete sich vor der Finanzkrise beispielsweise durch eine jahrzehntelange Vollbeschäftigung, also einer Arbeitslosenquote unter zwei Prozent, aus (gegenwärtig ist die Zahl der Arbeitssuchenden bedingt durch die Finanzkrise wieder angestiegen). Island weist mit durchschnittlich 2,2 Kindern pro Frau17 eine der höchsten Geburtenraten in Europa auf.

Religion

Knapp 80 Prozent18 der Bevölkerung bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Staatskirche. Die römisch-katholische Kirche ist die am zweithäufigsten genannte Religion.

Bildung

Seit 1990 besteht in Island eine zehnjährige Grundschulpflicht. Das Schuleintrittsalter liegt bei sechs Jahren, mit 16 Jahren beginnt die Differenzierung. Zum Abitur führt ein vierjähriger Gymnasialbesuch. (vgl. Bauer, Island Heft 1/2001) Ein Gesamtschulsystem umfasst die Klassen eins bis zehn, das Gymnasium die Klassen elf bis vierzehn. Das Land zählt insgesamt acht Hochschulen mit zusammen rund 18.000 Studenten, darunter die University of Iceland in Reykjavik und die (private) Reykjavik University. (vgl. Deutsche Botschaft Reykjavik)

Die isländische Sprache

Isländisch gilt als die altertümlichste Sprache der germanischen Sprachfamilie. Das Regelwerk des Altnorwegischen, das bereits die ersten Siedler gesprochen haben, ist darin sozusagen konserviert worden. „Tausendjährige Sagas können von Isländern heute noch gelesen werden, da sich die Sprache nur geringfügig verändert hat“ (Deutsche Botschaft Reykjavik).

Einige altnordische Traditionen sind nur noch in Island lebendig, beispielsweise die Sitte, vorzugsweise das Patronym an Stelle des Familiennames zu benutzen. Dem Namen - Vornamen - folgt die Herkunftsbezeichnung, d.h. Name des Vaters mit dem Suffix -son bei einem Sohn oder -dóttir bei einer Tochter. Beispiel: Guðrún Pétursdóttir (Guðrún, Tochter von Pétur). Weil sich das Patronym logischerweise im Laufe eines Lebens nicht ändert, ist Familienzusammengehörigkeit kaum am Namen zu erkennen. (Isländisches Fremdenverkehrsamt)

Island wird in gemeinhin als die Nation mit dem höchsten Buchkonsum bzw. mit der höchsten Publizierrate19 pro Kopf bezeichnet.

Recent research revealed that in Iceland more books are written, published and sold per person per year than anywhere else on the planet […] [T]he average Icelander reads four books per year, while one in ten will publish something in their lifetime. (Myers 2008)

3.1.2 Wirtschaft

„Island ist die kleinste Volkswirtschaft in Rahmen der OECD“ (Isländische Botschaft Berlin). Bis in die 1980er Jahre wurden noch circa 80 Prozent der isländischen Exporterlöse durch die Fischereiwirtschaft erzielt, im Jahr 2000 betrug dieser Anteil nur noch 42 Prozent (vgl. Kuhn 2002: 27). Dennoch kann die maritime Produktion noch immer als der bedeutendste Wirtschaftsfaktor Islands bezeichnet werden. Der Tourismus entwickelt sich in den letzten Jahren zum schnellstwachsenden Wirtschaftszweig. Die Nächtigungszahlen stiegen beispielsweise von knapp 600.000 im Jahr 2000 auf über 1.000.000 im Jahr 2008 an (vgl. Statistics Iceland).

Daneben wurden die Energiewirtschaft bzw. energieintensive Industrien im vergangenen Jahrzehnt verstärkt ausgebaut. Bisher wird nur ein Teil der ökonomisch nutzbaren Wasserkraft- und Erdwärmevorkommen des Landes genutzt. Island exportiert erneuerbare Energie in Form von Aluminium, das den Fisch im Jahr 2008 als wichtigstes Exportgut abgelöst hat. (vgl. Isländische Botschaft Berlin) Island ist Mitglied des EWR und anderer europäischer Abkommen und ist zudem im skandinavischen Rat vertreten. Ein EU-Beitritt Islands steht in Aussicht.

Der Bankencrash im Jahr 2008

Credit crunch ist in Island die geläufige Bezeichnung für den Kollaps der drei größten Banken des Landes im Jahr 2008 und den darauf folgenden dramatischen Wertverlust der isländischen Krone. Die Banken hatten in teils hochspekulative Risikogeschäfte investiert. Die Folgen ihres Zusammenbruchs hatten zum Teil dramatisch Auswirkungen auf die isländische Wirtschaft und die Bevölkerung. Da nicht nur eine Bank, sondern das gesamte Bankwesen Insolvenz anmelden musste, erwischte die Krise in erster Linie nicht nur die Investoren und Entrepreneurs, sondern in hohem Maße auch die isländische Bevölkerung. Parallel zum Zusammenbruch des Finanzwesens fiel auch der Kurs der Krone. Dieser doppelte Sturz, sowohl des Finanzwesens als auch der Währung, war besonders für jene Personen folgenreich, die Schulden hatten. (vgl. Gudmundsson 2009: 172) Vor allem die Fremdwährungskredite wurden für Privathaushalte zu einem großen Problem. Die Arbeitslosigkeit stieg dramatisch an und viele Isländer sahen sich gezwungen ihr Heimatland zu verlassen um im Ausland eine Anstellung zu finden.

3.1.3 Kurzer Überblick über die Geschichte Islands

Island kann als eine sehr junge Nation bezeichnet werden. Im 9. Jahrhundert wurde die Insel von norwegischen Wikingern, die aus ihrer Heimat flohen um den dortigen Königserlass, alle Stämme zusammen zu führen, zu entkommen, dauerhaft besiedelt. Unter der Führung des Wikingers Erik der Rote entwickelte sich auf Island zunächst eine prosperierende Gesellschaft, deren Lebensgrundlage überwiegend auf Landwirtschaft und Fischfang basierte. Im 9. Jahrhundert wurde zudem das Althing ins Leben gerufen, eine jährliche Landesversammlung, die als ein Archetyp eines demokratischen Parlaments bezeichnet werden kann. Einmal im Jahr fand diese Zusammenkunft an einem Ort im Südwesten des Landes statt, und fungierte als frühzeitliche Legislative und Judikative sowie als Mediationsinstanz.

Die Religion Islands war nach der Besiedlung zunächst heidnisch orientiert; charakterisiert durch einen ausgeprägten Polytheismus. Selbst als im Jahr 1000, die katholische Kirche als offizielle Staatsreligion anerkannt wurde, legte das Land diese Kultur nicht gänzlich ab, sondern führte sie unter Duldung der Kirche fort.

Der erste Zeitraum nach der Besiedelung zwischen 900 und 1300 wird von Geschichtsschreibern häufig als die goldenen Jahre bezeichnet, da das Land in diesen Jahrhunderten eine unabhängige und eigenständige Nation war. Die klimatischen Verhältnisse zu dieser Zeit waren etwas milder und gemäßigter als heutzutage und so konnte sich die Bevölkerung vergleichsweise gut selbst versorgen und lebte in relativ stabilen Verhältnissen. Zu dieser Zeit entstanden auch die Eddas, die isländischen Sagen, die eine wichtige Rolle bezüglich der Herausbildung der isländischen Identität bilden und noch gegenwärtig für das Selbstverständnis der isländischen Kultur essenziell sind.

Im 13. Jahrhundert beschloss der Rat des Althing, Island unter den Schutz des norwegischen Königs zu stellen. Norwegen kam wiederum im 14. Jahrhundert unter die Herrschaft Dänemarks. Es folgten sechs Jahrhunderte dänische Herrschaft, die als die dunklen Jahre in die isländischen Annalen eingehen sollten. Durch Handelsmonopole (die nicht umgangen werden konnten) entwickelte sich in Island eine umfassende, unfreiwillige Abhängigkeit zu Dänemark, welche die Entwicklung des Landes für Jahrhunderte blockierte. Spärliche Lebensmittellieferungen und eine Verschlechterung der klimatischen Bedingungen stürzten die Atlantikinsel in ein Zeitalter der Krisen. Diese dunklen Jahre waren geprägt von Nahrungsmangel, Epidemien, Naturkatastrophen und teils gravierenden Einschnitten in die isländische Bevölkerung. So dezimierte beispielsweise im 17. Jahrhundert ein Vulkanausbruch und die darauf folgende Hungersnot die Einwohnerzahl so dramatisch, dass sogar kurzzeitig angedacht wurde, die verbleibende Bevölkerung nach Dänemark zu evakuieren und die Insel aufzugeben.

Island, so kann zusammengefasst werden, war lange Zeit bitterarm. Die Bevölkerung lebte meist nur in Torfhütten und ernährte sich von Fischfang und Viehzucht. Getreide gedieh aufgrund der klimatischen Verhältnisse kaum und musste daher fast ausschließlich importiert werden. Im Mittelalter gab es in Island keine Städte, sondern nur vereinzelte Dörfer. Reykjavik besaß Mitte des 19. Jahrhunderts gerade einmal eine Einwohnerzahl von 1.500 Personen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Island nicht nur geografisch, sondern auch in puncto Fortschritt eine der meist abgelegenen Regionen der Welt. Aufklärung und Moderne waren hier noch nicht angekommen.

Gang in die Unabhängigkeit

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts mündete ein Jahrhunderte langes Streben der isländischen Bevölkerung nach Unabhängigkeit in die Eigenstaatlichkeit. 1944 wurde in Thingvellir, dem alten Versammlungsort des Althing, die Republik Island ausgerufen.

Dieser Errungenschaft ging eine positive Entwicklung des Landes voraus, die vor allem auf die Stationierung Alliierter Truppen20 in Island zu Beginn des zweiten Weltkriegs zurück zu führen ist. Die Soldaten wurden mit isländischen Lebensmitteln versorgt und gaben ihrerseits Geld vor Ort aus. Dies wirkte sich sehr positiv auf die isländische Wirtschaft aus und innerhalb kurzer Zeit begann im Land ein starker ökonomischer Aufschwung. Zudem lieferten die Fischgründe Islands Nahrung für das kriegsgebeutelte Großbritannien. Ein florierender Exporthandel mit Fisch begann, welcher als der Beginn der isländischen Fischindustrie bezeichnet werden kann.

Basierend auf der maritimen Produktion und ihren Nebenindustrien entwickelte sich in den 1950er Jahren eine stabile und prosperierende Wirtschaft. Für viele Beobachter gab es in Island im 20. Jahrhundert eine rasante wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung. „Jahrhundertelang mehr oder weniger abgeschnitten vom Rest der Welt wurde Island wesentlich schneller in die moderne Welt katapultiert als andere skandinavische Staaten“ (Koestler 2001: 17).

Amerikanische Einflüsse

Im Zeitalter des Kalten Krieges fungierte Island für die US Armee als wichtiger strategischer NATO-Stützpunkt. Im Jahr 1951 wurde in Keflavik21 eine Nato-Base errichtet, welche bis ins Jahr 2006 amerikanische Fliegertruppen beheimatete. Durch die Tausenden stationierten US-Soldaten auf dem Stützpunkt kam es zu einer Jahrzehnte langen kulturellen Prägung Islands durch amerikanische Einflüsse.

The American influence played a great role - even after the Second World War ended there were plenty of Americans left in Iceland to influence a culturally starving nation. (Jónsdóttir 2007)

Das Verhältnis der Isländer zu ihren Besatzern kann als ein zwiespältiges bezeichnet werden. Einerseits brachte die US-Base Arbeitsplätze und Wohlstand nach Island, andererseits wurden die Amerikaner aber als kulturelle Eindringlinge wahrgenommen und boten Stoff für Konflikte und Reibungspunkte22. So wurde die amerikanische

Leitkultur oftmals als eine „kulturelle Gefahr“ (Andersson 2001: 18) interpretiert.

Gudmundsson spricht sogar von einem „plebeian ethos“ (1993), also einem pöbelhaften Ethos, der mit den Amerikanern nach Island kam.

The fishing villages had fostered a new kind of mentality, resembling the American wild frontier spirit, and in the forties and fifties this mentality started to pervade in the urban areas. Young people could easily become economically independent, working on the sea or land in the cod or herring seasons. (Gudmundsson 1993)

Nach Gudmundsson können die Auswirkung der amerikanischen Präsenz als „an explosive growth of consumer choice and a steady import of American mass culture“ (ebd. 1993) zusammengefasst werden. Dieser neue Ethos breitete sich nach G. über das gesamte Land aus: „[T]he hunting or gold-digging mentality of the fishing villages now gained greater impact in the city of Reykjavík and in Icelandic society as a whole” (ebd. 1993).

Auch auf das kulturelle Leben in Island wirkte sich die amerikanische Präsenz aus. „The introduction of jazz and pop music came with the advent of American films and the presence of American troops” (Bergendal 1991: 4).

3.2 Überblick über die Musikszene der Gegenwart

Die Musikszene in Island zählt (gemessen an der Einwohnerzahl) eine große Zahl an aktiven MusikerInnen und Bands, welche im In- und Ausland auf Tour gehen (vgl. Couzens 2006). Die Anzahl an Konzerten, Veranstaltungen und Aktivitäten kann als sehr hoch bezeichnet werden. Vor allem eine junge Generation in Island begeistert sich stark für Musik, was unter anderem an der hohen Zahl an Musikschülern sowie an der regen Teilnahme an Bandcontests verdeutlicht werden kann.

3.2.1 Independent/ Alternativemusik

Seit den 1980er Jahren konnte vor allem isländische KünstlerInnen aus dem Bereich Independent/ Alternative im Ausland größere Aufmerksamkeit erzielen. Mit teils eigenwilligen und heterogenen Klangstrukturen erzielten Björk und Sigur Rós sowie andere Musikformationen wie múm oder Gus Gus internationale Beachtung und profilierten so die Musikszene des Landes.

Im Allgemeinen wird die Independent Szene in Island von der internationalen Musikpresse als sehr aktiv und kreativ beschrieben. Zudem wird ihr eine große musikalische Experimentierfreudigkeit sowie ein Streben nach Innovation nachgesagt.

Iceland's capital defies its small size in most things, not least in culture. But where Iceland really excels is in alternative rock music. (Sigur's saga 2001)

Over the last 15 years or so, this sparsely populated island in the North Atlantic has produced a horde of bands: from funeral post-rockers Sigur Rós, inventive melody-makers Múm, house ensemble gusgus, trip-hoppers The Bang Gang, to indie-crooners Leaves, and left-field indie bands Singapore Sling, Apparat Organ Quartet and Trabant. All of these bands are notable for their experimental outlook and impressive originality. (Rock in Reykjavik 2005) Ein Beispiel für die Aktivität der Szene ist das jährlich in Reykjavik stattfindende Airwaves Festival23 bei dem an die 150 isländische Acts teilnehmen. Dieses Festival zeichnet sich im Allgemeinen durch eine hohe musikalische Bandbreite aus und gibt einer Vielzahl an Musikrichtungen Raum: Von Hip-Hop bis Reggae, Elektronika wie Dancehall, House, Dubstep, Gitarrenrock wie Metal, Stoner-Rock, Grunge über Indie- Rock und Indie-Pop.

3.2.2 Pop

Isländischer Pop ist vor vorrangig auf nationaler Ebene erfolgreich. Popstars wie Bubbi Morthens, Pall Oskar oder Sprengjuhöllin können in ihrem Heimatland einen großen Bekanntheitsgrad aufweisen, sind jedoch im Ausland eher unbekannt. Die Radiolandschaft Islands ist vorrangig von (charttauglicher) nationaler und internationaler Popmusik geprägt.

Daneben gibt es Singer-Songwriter Künstler wie Megas, dessen Musik sich durch textlastige Chansons auszeichnet. Als wichtigster internationaler Pop-Musiker ist die Sängerin Emiliana Torrini zu nennen. Auch der Eurovision-Songcontest erfreut sich in Island großer Beliebtheit, nachdem die Künstlerin Yohanna im Jahr 2009 für das Land den zweiten Platz erreichte.

3.2.3 Klassik

Das isländische Sinfonieorchester wurde im Jahr 1950 gegründet und genießt einen weltweit respektablen Ruf. Das Staatsorchester gibt jährlich rund 60 Konzerte und wird unter anderem vom Ministerium für Kunst und Kultur und der Stadt Reykjavik budgetiert.

Auf vielen Bühnen im Ausland, besonders in Deutschland begeistern isländische Sängerinnen wie Hanna Dóra Sturludóttir, Sigrún Hjálmtýsdóttir (Diddú), der Bassbariton Kristinn Sigmundsson und die Tenore Kristján Jóhannsson, Gunnar Guðbjörnsson oder Bjarni Þór Kristinsson. In viele Konzertsäle der Welt werden die isländischen Symphoniker (Sinfóníuhljómsveit Íslands) eingeladen, um Kompositionen von Jón Leifs (1899-1968), Atli Heimir Sveinsson (Jg.1938), Jón Nordal (Jg.1926), Haukur Tómasson (Jg.1960), Jórunn Viðar (Jg.1918), Hafliði Hallgrímsson (Jg.1941) und Þorkell Sigurbjörnsson (Jg.1938) zu spielen. (Sagenhaftes Island)

Unter den klassischen Komponisten Islands gilt Jon Leifs (1899-1968) als der bekannteste. Sein Werk war stark von der Natur und der Landschaft in seinem Heimatland geprägt. So stehen bestimmte Stücke mit konkreten Naturschauspielen in Verbindung. Das Musikwerk Hekla wurde beispielsweise von dem gleichnamigen aktiven Vulkan inspiriert; Dettifoss von dem größten Wasserfall Europas (im Norden Islands gelegen).

In den letzten Jahren konnten junge Formationen wie Í safold, deren Stil als eine Mischung aus Klassik/ Moderne und Popmusik bezeichnet werden kann, an Aufmerksamkeit gewinnen.

3.2.4 Volksmusik, Folklore und andere Musikrichtungen

In Puncto Folklore/ Volksmusik ist vor allem die Rimur-Gesellschaft24 zu erwähnen. Den alten isländischen Volksliedern wurde in den letzten Jahrzehnten wieder vermehrt Aufmerksamkeit zuteil um die Tradition des Rimur, des Tvisöngur sowie alter Tänze wie den Vivi Vaka zu bewahren.

Bezüglich Schlagermusik und volkstümlicher Musik waren keine Informationen für diese Arbeit verfügbar. In der Literatur wird zwar von einer langen Tradition an Seemannsliedern berichtet, die Schlagermusikszene insgesamt dürfte insgesamt jedoch nicht sehr groß sein.

3.2.5 Zahl der aktiven MusikerInnen

Die Zahl an aktiven MusikerInnen in Island kann im Allgemeinen als sehr umfangreich bezeichnet werden. Dies mit einer exakten Zahl zu unterstreichen gestaltet sich jedoch aufgrund von mangelnden Statistiken schwierig. Schätzungen gehen von folgenden Umfängen der Musikszene aus:

Iceland is a country of 300,000 people and is home to 90 music schools, has 6000 choir members, 400 orchestras and marching bands and an untold number of rock bands, jazz combos and DJs. (Screaming Masterpiece (DVD) 2006)

Eine präzise Eingrenzung der Quantität an aktiven MusikerInnen ist durch die hohe Zahl an semiprofessionellen MusikerInnen nicht möglich.

Internetrecherche

An dieser Stelle wird der Versuch unternommen anhand der Zahl an MusikerInnen die über eine aktive Webpräsentation verfügen einen Überblick über die Größe der Musikszene zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurden die zwei umfangreichsten isländischen Internet/ Musikplattformen analysiert: musik.is sowie imx.is.

Anmerkung: Die folgend präsentierten Zahlen mögen vielleicht auf den ersten Blick bescheiden erscheinen, sind jedoch unter Berücksichtigung der geringen Einwohnerzahl zu betrachten. Über die Zahl der MusikerInnen ohne Webpräsenz kann nur spekuliert werden. Sie ist vermutlich ungleich höher.

MusikerInnenzahl - musik.is 25

Mit einer Unterscheidung zwischen Musikgruppen und (Solo-) MusikerInnen listet die private Plattform Musik.is26 416 Musikgruppen und 473 (Solo) MusikerInnen sowie 72 aktive Chöre auf. Es handelt sich dabei nach Angaben des Providers um eine Aufzählung all jener MusikerInnen und Musikformationen, die über eine aktive Homepage verfügen, welche zudem regelmäßig gewartet wird.

Leider ist nicht bekannt, nach welchen Kriterien diese Listung genau vorgenommen wurde und in welchen Abständen eine regelmäßige Überprüfung der Daten stattfindet. Ebenso wurde bei dieser Auflistung keine Differenzierung nach Genres vorgenommen, d.h., die Auflistung umfasst alle Musikrichtungen - von Klassik bis Pop.

MusikerInnenzahl - imx.is 27

Die staatlich subventionierte Institution IMX28 listet auf ihrer Website insgesamt 258 artists (Musikformationen und MusikerInnen) auf. Hierzu muss angefügt werden, dass diese Institution auf die Präsentation von isländischer Musik im Ausland spezialisiert ist, und KünstlerInnen und Musikgruppen anführt, welche außerhalb Islands promotet werden wollen. Es fallen also jene Musikgruppen weg, die sich der Vermarktung ihrer Musik in diesen Rahmen nicht anschließen wollen.

Die Formationen und KünstlerInnen werden zusätzlich in folgende Kategorien unterschieden:

Rock - Pop - Experimental - Jazz/ Blues - Classical - Hip Hop/ R&B - Folk - World - Electronic

In der Unterteilung Pop werden dabei 84 Nennungen29 aufgelistet. Dabei handelt es sich jedoch nicht um disjunkte Kategorien, d.h. Mehrfachnennungen sind möglich.

3.2.6 Zahl der Musikveranstaltungen

Anhand einiger Tabellen wird an dieser Stelle veranschaulicht, welche Umfänge das Musikveranstaltungswesen in Island aufweist.

Anmerkung: Alle folgenden Zahlen und Tabellen wurden von statice.is30, der zentralen Statistikverwaltung Islands, entnommen. Die Statistiken wurden vom Verfasser dieser Arbeit, nach für den Untersuchungsgegenstand relevanten Kriterien, zusammengestellt und liefern aus Gründen der Übersichtlichkeit nur einen Teilausschnitt der von ‚ Statistics Iceland ’ gesammelten Daten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten31

Quelle: statice.is

Die Tabelle zeigt die jährliche Anzahl an Konzerten im gesamten Land, unterschieden nach den verschiedenen Musikrichtungen von 2000 bis 2009 in Prozent und Quantität. Wie der Anmerkung der Statistik zu entnehmen ist, gilt als Grundgesamtheit: Alle Konzerte, die in Tageszeitungen angekündigt wurden zuzüglich Konzerte, die von Musikstudenten gegeben wurden. (Zudem gilt zu beachten, dass keine völlige Kompatibilität gegeben ist, da in den früheren Jahren eine andere Zählmethode verwendet worden ist). Zwischen 2000 und 2009 hat sich die Zahl der Konzerte in der Kategorie Folk, Jazz, Pop nahezu verdreifacht. Mit 1112

Nennungen und über 60% Anteil fanden im Jahr 2009 mit Abstand die meisten Konzerte in dieser Kategorie statt. Im Jahr 2000 präsentierte sich das Bild mit knapp 60 Prozent klassischer Konzerte nahezu konträr. Auffallend ist, dass die Zahl der klassischen Konzerte über die Jahre sehr schwankte, während bei den Popkonzerten die Zahl vor allem zwischen 2004 und 2005 stark anstieg. Die höchste Zahl an Konzerten wurde mit 2371 Nennungen im Jahr 2007 erreicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: statice.is

In dieser Tabelle wird dieselbe Fragestellung wie zuvor behandelt, jedoch mit der zusätzlichen Unterscheidung nach Regionen im Zeitraum 2008. Der mit Abstand größte Teil der Konzerte fand im Großraum Reykjavik statt, nur ein sehr geringer Anteil im Rest des Landes. Hier spiegeln die Zahlen den Umstand wider, dass rund zwei Drittel der Bevölkerung in der Region Reykjavik wohnen.

Conclusio

Den beiden Tabellen zufolge sind mehr als die Hälfte der im Jahr stattfindenden musikalischen Veranstaltungen Popkonzerte, ein Drittel klassische und ein geringer Teil andere Konzerte, und finden vorrangig in und rund um Reykjavik statt. Im Allgemeinen ist anzunehmen, dass die Zahl der nicht in Zeitungen angekündigten Konzerte im Bereich Undergroundmusik sehr hoch ist, wodurch sich die Kategorie Folk, Jazz, Pop in den letzten Jahren noch stärker abheben würde. Auf diesen Umstand weisen Adalsteinsson und Ragnarsdottir (2003) in ihrer Analyse des isländischen Musikmarktes hin:

It is possible that a great deal of pop concerts never reach these files because they are underground and therefore the nations capital the share of pop music is higher than these figures indicate. (Adalsteinsson/ Ragnarsdottir 2003)

3.2.7 Wichtige Veranstaltungen/ Festivals

Iceland Airwaves

Das Iceland Airwaves Festival wird gemeinhin als Islands wichtigstes Musikereignis des Jahres bezeichnet und findet seit 1999 jährlich im Oktober in Reykjavik statt. Der Großteil der dort dargebotenen Musik kann dem Genre Indie/ Alternative zugeordnet werden. Das Festival zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere Clubs im Zentrum von Reykjavik als Austragungsort dienen. Die Festivalbesucher können an vier Tagen mit nur einem Ticket alle Veranstaltungsorte besuchen und an die 150 Bands, SolokünstlerInnen und DJs aus Island sowie eine Auswahl an ausländischen Acts erleben. Neben dem Rahmenprogramm finden eine Reihe anderer musikalischer Veranstaltungen, wie kleinen Konzerten an öffentlichen Plätzen und in Plattenläden statt. Neben der Bedeutung für isländische MusikerInnen entwickelte sich das Festival auch zu einer immer wichtigeren Tourismus-Einnahmequelle für die Stadt Reykjavik32.

Stellenwert für die KünstlerInnen

Für die MusikerInnen bedeutet das Festival die größte Plattform des Jahres, um ihre Musik zu präsentieren. „Airwaves has … provided a window through which the world can witness the country’s prodigious musical output live“. (Sullivan 2003: 11) Vor allem bei der (internationalen) Musikindustrie und Musikpresse gilt dieses Event als ein gutes Terrain um neue MusikerInnen zu entdecken.

The festival attracts approximately 2.000 people from abroad annually (over half of those from the music industry) to sample the freshest sounds, foreign and domestic, some in the search of fresh talent, others for inspiration and yet others seeking adventure on the arctic circle. (Iceland Music Exports)

Wie Matthíasson berichtet, bereiten sich die MusikerInnen das ganze Jahr über intensiv auf das Festival vor.

[I]t [Airwaves, d. Verf.] is important for a band to look forward to something … to have something to focus on, some end point that you want to reach. (Matthíasson 2009, Interview) Der Umstand, dass viele Labelbetreiber, Musik-Scouts sowie Musikjournalisten die Veranstaltung besuchen, bedeutet nach Matthíasson für viele MusikerInnen einen zusätzlichen Ansporn sich bei dem Auftritt von der besten Seite zu präsentieren.

Of course it is important for a band to be able to play where people from abroad come to see them, new people, new ideas from abroad. (ebd. 2009, Interview)

Durch das Festival knüpfen die Bands viele internationale Kontakte und werden beispielsweise zu Konzerten in anderen Ländern eingeladen.

It is very important. I know that there have been several bands that have gotten interests from abroad because of this. (ebd. 2009, Interview)

Músíktilraunir (The Icelandic Music Experiments)

Für isländische Nachwuchskünstler kann der jährlich stattfindende Bandwettbewerb Músíktilraunir als bedeutendste Veranstaltung genannt werden. “Battle of the bands has been the main venue for young & uprising bands in Iceland since 1982” (Musiktilraunir). Jährlich nehmen zwischen 40 und 50 Bands an diesem Contest teil. Die Teilnehmer müssen zwischen 13 - 25 Jahren alt sein.

The main goal of the I.M.E. [Icelandic Music Experiments, d. Verf.] is to make way for young and uprising musicians, giving them an opportunity to perform on a professional level and even get rewarded with spectacular prices that include recording sessions, music instruments etc. Throughout the years, I.M.E. has proven to be a milestone for young and upcoming. (Musiktilraunir)

Die Durchführung verläuft seit Jahren auf einem professionellen Level, was durch sehr hohe Besucherzahlen bei den Semifinalen und dem Hauptfinale unterstrichen wird.

Jedes Jahr zeigt eine große Zahl an jungen MusikerInnen Ambitionen an diesem Wettbewerb teilzunehmen, da er gemeinhin als eine Art Sprungbrett für eine spätere Musikkarriere bewertet wird. Den Gewinnern kommt in der Regel eine große nationale und mitunter auch internationale Aufmerksamkeit zu. Zwischen 1982 und 2010 nahmen insgesamt rund 900 isländische Bands teil.

[M]any of those bands have started a career, released albums, gone on tour […] Bands like Mínus, Mammút, Maus, Jakobínarína, Agent Fresco, Of Monsters and Men, are all amongst the winning bands and have all made a career of their music. (Iceland Music Export)

[...]


1 Island weist eine der geringsten Populationen Europas auf. Nach den Zwergstaaten Vatikanstadt, San Marino, Monaco, Liechtenstein und Andorra reiht sich Island gegenwärtig an sechster Position der kleinsten europäischen Nationen ein. (vgl. Europa, Portal der europäischen Union)

2 Siehe auch Kapitel 3.4 MusikerInnen aus Island.

3 Nach Howkins umfasst der Begriff folgende Sparten: Werbung, Architektur, Kunst, Handwerk, Design, Mode, Film, Musik, Schauspiel, Verlagswesen, Forschung und Entwicklung, Software, Spielindustrie, Fernsehen, Radio und Computerspiele. (Howkins 2001)

4 An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass diese Thematik bis dato noch nicht Gegenstand einer umfassenden wissenschaftlichen Abhandlung war und somit der Umfang der Fachliteratur zu dieser Thematik als bescheiden zu bezeichnen ist.

5 Diese sind in der Arbeit unter aktueller Bezug zu finden.

6 Bei Interesse kann die gesamte Transkription, sowie die computergestütze Inhaltsanalyse, eingesehen werden (E-Mail Adresse des Verfassers im Anhang).

7 Musikalisch/ formal, negativ/ ausschließend, normativ/ ästhetisch/ pädagogisch, soziologisch, quantitativ/ technologisch-wirtschaftlich, historisch/ stilistisch, politisch/ ethnographisch. (Gmelin 2005, 43f)

8 Da in der Literatur keine genaue Definition dieses Begriffs vorhanden ist, basieren die Ausführungen auf eigenen Überlegungen.

9 Da in der Literatur keine genaue Definition dieses Begriffs vorhanden ist, basieren die Ausführungen auf eigenen Überlegungen.

10 Da in der Literatur keine genaue Definition dieses Begriffs vorhanden ist, basieren die Ausführungen auf eigenen Überlegungen.

11 Unter dem Begriff Major-Label ist im Allgemeinen ein marktführendes, globales Vertriebsunternehmen in der Musikindustrie zu verstehen.

12 Da in der Literatur keine genaue Definition dieses Begriffs vorhanden ist basieren die Ausführungen auf eigenen Überlegungen.

13 317,630. Stand 01.01.2010. (Statistics Iceland)

14 Im Vergleich dazu: Der kleinste Staat in der Europäischen Union ist im Jahr 2011 Malta mit rund 418.000 Einwohnern. (vgl. Europa, Portal der europäischen Union)

15 Der bekannteste Gletscher Islands, der Vatnajökull, ist vom Eisvolumen her der größte seiner Art in Europa. (vgl. Kürtz 2009: 31)

16 Im Wohlstandsindikatior der Vereinten Nationen, dem Human Development Index (HDI), rangierte Island in den Jahren 2007 und 2008 auf Platz eins. (vgl. Human Development Reports)

17 2,197 Kinder pro Frau im Jahr 2010 (vgl. Statistics Iceland) oder 13,5 Geburten je 1000 Einwohner (vgl. Index Mundi).

18 79.18 Prozent im Jahr 2010. (Statistics Iceland)

19 „In Island erscheint die weltweit höchste Zahl von Buchtiteln pro Kopf“. (Deutsche Botschaft Reykjavik)

20 In Island waren zunächst britische später amerikanische Truppen stationiert.

21 Der Nato Stützpunkt liegt etwa 50 km südöstlich von Reykjavik.

22 Siehe auch Kapitel 3.3 Musikgeschichte Islands.

23 Siehe auch Kapitel 3.2.7 Wichtige Veranstaltungen/ Festivals.

24 Siehe auch Kapitel 3.3 Musikgeschichte Islands.

25 “Musik.is aims at presenting all pages and webs that have to do with Icelandic music. The site is currently the oldest and most exhaustive resource on Icelandic music that is accessible on the Internet”. (The Icelandic Music Page)

26 Stand 27.01.2011.

27 Siehe auch Kapitel 3.7.2. Subventionierung der Populärmusikszene.

28 Stand 27.01.2011.

29 Stand 27.01.2011.

30 “Statistics Iceland is the centre for official statistics in Iceland and collects, processes and disseminates data on the economy and society. Statistics Iceland is divided into three divisions - economic statistics, social statistics and resources and services” (Statistics Iceland).

31 Zwischen 2000 und 2004 waren keine Daten verfügbar.

32 Siehe auch Kapitel 3.8.1 Popmusik als touristischer Faktor.

Ende der Leseprobe aus 181 Seiten

Details

Titel
The Independent Island - Eine soziologische Bestandsaufnahme der isländischen Popkultur
Hochschule
Universität Salzburg
Note
1
Autor
Jahr
2011
Seiten
181
Katalognummer
V190949
ISBN (eBook)
9783656157403
ISBN (Buch)
9783656157113
Dateigröße
1159 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
independent, island, eine, bestandsaufnahme, popkultur
Arbeit zitieren
Stefan Stöckler (Autor:in), 2011, The Independent Island - Eine soziologische Bestandsaufnahme der isländischen Popkultur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190949

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