In Deutschland findet ein starker demografischer Wandel statt, der durch eine Überalterung der Gesellschaft u.a. aufgrund niedriger Geburtenraten geprägt ist. Dem Gegenüber steht ein hoher Fachkräftemangel, denn trotz steigender Anzahl junger Akademiker, kann der Bedarf der Unternehmen an qualifizierten Fachkräften nicht gedeckt werden. Die Nachfrage wird durch die abnehmende Geburtenzahl zukünftig noch verstärkt. Besonders bei Akademikern ist festzustellen, dass sie ihren Kinderwunsch nur selten während des Studiums oder der anschließenden Berufseinstiegsphase
verwirklichen. 40% der 35- bis 39-jährigen Akademikerinnen bleiben sogar (un-)gewollt kinderlos. Denn durch die Geburt eines Kindes wird sich ein Elternteil verstärkt um die Erziehung des Kindes kümmern, wodurch sich das Studium dementsprechend verzögert oder gar abgebrochen wird bzw. bei
Erwerbstätigkeit finanzielle Einbußen zu erwarten sind. Die Brisanz dieses Themas zeigt sich besonders durch das steigende Armutsrisiko mit zunehmender Anzahl der Kinder. Folglich wird derzeit die Problemstellung der Vereinbarkeit von Familie und Studium diskutiert. Die Benachteiligung durch die Erziehungsaufgaben, findet im Rahmen der sozialen Gleichstellung zwischen Mann und Frau Einzug in die Debatte. Denn angesichts eines zeit- und kostenintensiven Studiums stehen v.a. Frauen vor der Entscheidung zw. Studium mit anschließender Karriere einerseits und Familie mit Kindern anderseits. Bisher gibt es kaum wissenschaftliche Studien, die die Motive von Akademikern untersuchen, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden.
Aufgrund der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Bedeutung dieses Themas werden im Rahmen dieser Arbeit die Gründe für die geringe Verwirklichung des Kinderwunsches von Studenten
hinsichtlich des Spannungsfeldes zwischen Selbstverwirklichung, Karriere und Wohlstand und der Realisierung von Familie mit Kindern untersucht und Lösungsansätze aufgezeigt. Mit Blick auf die soziale Gleichstellung und Bildungsbeteiligung der Frau, wird der Fokus auf studierende Mütter im Vergleich zu ihrer Umwelt gelegt.
Zunächst wird auf sozialdemografische Merkmale studierender Eltern eingegangen, bevor die Herausforderungen, vor denen Eltern während des Studiums stehen, im Speziellen erläutert werden. Anschließend wird untersucht, welche Rahmenbedingungen bzw. Maßnahmen unterstützend wirken, um den Anforderungen von Studium und Familie nachkommen zu können. Es folgen ein kritisches Fazit und Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1. Familie und Studium
- 1.1 Definition des Familienbegriffs
- 1.2 Familie im Wandel und Rolle der Frau
- 2. Problemstellung der Vereinbarkeit von Studium und Familie
- 2.1 Ausgangslage
- 2.2 Dilemma studierender Eltern
- 2.3 Soziodemografische Merkmale studierender Eltern
- 2.3.1 Anteil und Anzahl Studierender mit Kind
- 2.3.2 Alter der Studierenden mit Kind
- 2.3.3 Familienstand mit Anzahl und Alter der Kinder
- 2.3.4 Erwerbstätigkeit und familiale Arbeitsteilung
- 2.4 Studiensituation mit Kindern
- 2.4.1 Möglichkeiten und Formen der Kinderbetreuung
- 2.4.2 Zeitverwendung für das Studium
- 2.4.3 Auswirkungen auf den Studienverlauf von studierenden Eltern
- 3. Wie ist Zufriedenheit zu erreichen?
- 3.1 Kinderbetreuung und Wohnsituation
- 3.2 Umbau der Studienorganisation
- 3.3 Maßnahmen zur Finanzierung von Elternschaft und Studium
- 4. Kritische Betrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gründe für die geringe Verwirklichung des Kinderwunsches von Studenten im Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung, Karriere und Wohlstand einerseits und der Realisierung von Familie mit Kindern andererseits. Der Fokus liegt dabei auf studierenden Mütter im Vergleich zu ihrer Umwelt, mit Blick auf die soziale Gleichstellung und Bildungsbeteiligung der Frau.
- Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel in Deutschland
- Die Vereinbarkeit von Studium und Familie, insbesondere für studierende Eltern
- Soziodemografische Merkmale studierender Eltern und ihre Auswirkungen auf die Studiensituation
- Herausforderungen und Lösungsansätze für die Vereinbarkeit von Studium und Familie
- Die Rolle der Frau in der Familie und ihre Bedeutung für die soziale Gleichstellung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Diese Einleitung beleuchtet den demografischen Wandel in Deutschland und den Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel. Sie stellt die Problematik der Vereinbarkeit von Studium und Familie, insbesondere für Akademikerinnen, dar und setzt den Fokus auf studierende Mütter.
- Kapitel 1. Familie und Studium: Dieses Kapitel definiert den Familienbegriff und betrachtet den Wandel der Familie sowie die Rolle der Frau im Wandel.
- Kapitel 2. Problemstellung der Vereinbarkeit von Studium und Familie: Kapitel 2 analysiert die Ausgangssituation, die Herausforderungen für studierende Eltern und die soziodemografischen Merkmale dieser Gruppe. Es betrachtet Themen wie den Anteil und das Alter von studierenden Eltern, Familienstand, Erwerbstätigkeit, Kinderbetreuung und die Auswirkungen auf den Studienverlauf.
- Kapitel 3. Wie ist Zufriedenheit zu erreichen?: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Rahmenbedingungen und Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Studium und Familie unterstützen können. Es untersucht die Bedeutung von Kinderbetreuung, Umbau der Studienorganisation und Finanzierungsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit behandelt wichtige Themen wie demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Vereinbarkeit von Studium und Familie, studierende Eltern, soziodemografische Merkmale, Kinderbetreuung, Bildungsbeteiligung, soziale Gleichstellung, und die Rolle der Frau in der Familie.
- Arbeit zitieren
- Maiken Wagner (Autor:in), 2011, Vereinbarkeit von Familie und Studium, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190984