Die Nachfrage in keynesianischen Modellen: ISLM, Mundell-Fleming und Dornbusch


Hausarbeit, 2003

23 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

Kapitel I : Die Nachfrage in der geschlossenen Volkswirtschaft
1. Das IS-LM-Modell
2. Das AS-AD-Modell
2.1 Die AD-Kurve und IS-LM-Modell
2.2 Die AS-Kurve

Kapitel II : Die Nachfrage in der kleinen offenen Volkswirtschaft
1. Das Mundell-Fleming-Modell
1.1 Flexible Wechselkurse
1.2 Feste Wechselkurse
1.3 Politik bei flexible und feste WK: Vergleich, Vorteile und Fazit
1.4 Das Mundell-Fleming-Modell und die AD-Kurve
2. Das Dornbusch-Modell
3. Erweiterungen: Zwei-Länder-Modell
3.1 Feste WK
3.2 Flexible WK

Schlussbemerkungen

Quellen

Einleitung

Im Rahmen dieser Hausarbeit wird versucht, die Wirkungen verschiedener geld- und fiskalpolitischer Entscheidungen in der geschlossenen und der offenen Volkswirtschaft (VW) in Modellen zu untersuchen. Dabei muss sich stets ein Gleichgewicht auf den Güter- und Geldmärkten einstellen.

Im Kapitel 1 wird die geschlossene VW fokussiert. Mittels des IS-LM-Modells wird erklärt, wie es zu verschiedenen Einkommens/Outputniveaus kommt, wenn man eine kurzfristige Betrachtung bei gegebenem Preis durchführt. In der langfristigen Sicht ist der Preis nicht mehr fix. Der Zusammenhang zwischen Preis und Einkommen/Output wird im AS-AD-Modell vorgestellt. Es zeigt auch, wie sich die die Veränderungen der IS- und LM-Kurve auf die aggregierte Nachfrage (AD-Kurve) auswirken.

Im Kapitel 2 wird das Mundell-Flemig-Modell, eine Erweiterung des IS-LM-Modells auf eine kleine offene VW, vorgestellt. Da die wichtigste Veränderung die Zulassung des Außenhandels ist, werden die Wirkungen realer und monetärer Schocks auf inländischer und ausländischer Variablen mit der Unterscheidung verschiedener Wechselkursregimes gezeigt.

In einer VW mit flexiblen Wechselkurs (WK) und rationalen Erwartungen bezüglich dessen Änderung kann es unter bestimmten Bedingungen zu einem „Überschießen“ des WK kommen. Diese Bedingungen und die Entstehung der Situation, die dazu führt, werden im Dornbusch-Modell erarbeitet.

In den Modellen mit Außenhandel wird eine kleine offene VW beobachtet, die von der „restlichen Welt“ beeinflusst wird, ohne selbst Einfluss auf außenwirtschaftliche Variablen nehmen zu können. Im Zwei-Länder-Modell werden zwei große offene VWs fokussiert. Es besteht eine Interdependenz zwischen den beiden, sodass Fiskal- und Geldpolitik nicht nur inländische Auswirkungen nach sich ziehen.

Kapitel I : Die Nachfrage in der geschlossenen Volkswirtschaft

1. Das IS-LM-Modell

Das IS-LM-Modell stellt den Zusammenhang zwischen dem Gütermarkt und dem Geldmarkt in einer geschlossenen Volkswirtschaft dar[1]. Eine geschlossene Volkswirtschaft beteiligt sich nicht am internationalen Handel. Hierbei handelt es sich um eine kurzfristige Analyse, das bedeutet, dass das Preisniveau gegeben ist. Unter diesen Prämissen ist das Ziel dieses Modells zu zeigen, wodurch das Einkommen/Output bestimmt wird. Der Output ist dabei nachfrageorientiert Das IS-LM-Modell zeigt die Wirkung der Fiskal- und Geldpolitik auf die Gesamtnachfrage.

Das IS-LM-Modell setzt sich aus zwei Kurven zusammen. Die IS-Kurve zeigt den Zusammenhang des Einkommens/Outputniveaus mit dem Zins, bei dem der Gütermarkt im Gleichgewicht (GG) ist. Die Basis für die Herleitung der IS-Kurve ist das Keynesianische Kreuz, welches die geplanten Ausgaben in Abhängigkeit des Einkommens und die tatsächlichen Ausgaben zeigt. Dabei hängen die geplanten Ausgaben von mehreren Größen ab, die jeweils einen positiven oder negativen Einfluss auf sie ausüben:

(1.1) E=E(Y, i, G, T)

Positive Einflussgrößen sind das reale Einkommen (Y) und die Staatsausgaben (G), bei ihrer Zunahme vergrößern sich die geplanten Ausgaben. Eine Erhöhung der Zinsen (i) und der Steuern (T) wirkt sich negativ auf die geplanten Ausgaben aus. Die allgemein verbreitete Darstellung der geplanten Ausgaben lautet: E=C(Y-T)+I(i)+G. Dabei sind die Steuern, die Investitionen und die Staatsausgaben exogene Größen. Es stellt sich ein Gleichgewicht ein, wenn die geplanten Ausgaben mit den tatsächlichen übereinstimmen: Y=E. Graphisch wird die Gleichung Y=E als 45°-Linie im Koordinatensystem eingezeichnet. Der Schnittpunkt mit der Geraden der geplanten Ausgaben ergibt das sog. GG-Einkommen.

Die Veränderungen der geplanten Ausgaben beeinflussen den Verlauf der IS-Kurve. Bei Erhöhung der Staatsausgaben erhöht sich auch E. Die Gerade, wie in Abb. 1 erkennbar, verschiebt sich nach oben und es entsteht ein neuer GG-Punkt. Da Y=E gilt, steigt auch das Einkommen. Der neue Schnittpunkt befindet sich somit rechts von dem vorherigem. Die Steigung des Einkommens ist nicht proportional zur Steigung der Staatsausgaben, sondern überproportional. Diesen Effekt nennt man Staatsausgabenmultiplikator. Um die IS-Kurve herzuleiten, muss man noch die Investitionsfunktion I(i) betrachten. In der obigen Gleichung nimmt man zwar die geplanten Investitionen einfachheitshalber als gegeben hin, durch die Einführung des Zinssatzes werden sie aber nun endogen innerhalb des Modells bestimmt. Sinkt der Zins, so steigt das Investitionsvolumen. Bei einem niedrigeren Zins sind viel mehr Marktteilnehmer bereit einen Kredit aufzunehmen, da die Bedingungen dafür günstiger geworden sind. Höhere Investitionen führen zu höheren geplanten Ausgaben. Die Kurve verschiebt sich also nach oben und vergrößert das Einkommen. Die IS-Kurve fasst die Veränderungen der Investitionsfunktion und ihre Wirkung auf die geplanten Ausgaben zusammen. Sie stellt somit das Gütermarktgleichgewicht dar. Es wird gezeigt, wie sich das Einkommen bei einer Änderung des Zinses ebenfalls verändert. Bei Senkung des Zinses erhöht sich die Nachfrage und somit das Einkommen/Output. Daraus ergibt sich die negative Steigung der IS- Kurve.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die LM-Kurve zeigt die Kombination von Output und Zins, die auf dem Geldmarkt bei gegebenem Preisniveau zu einem GG führt. Auf dem Geldmarkt treffen Geldangebot und Geldnachfrage zusammen:

(1.2) M/P=L(i,Y)

Das reale Geldangebot wird durch die Geldmenge und das Preisniveau bestimmt. Es ist eine exogene Größe, da die Zentralbank (ZB) die Geldmenge bestimmt und sie somit für dieses Modell vorgibt. Die Geldnachfrage wird vom Nominalzins determiniert. Entscheidet sich ein Wirtschaftssubjekt für die Bargeldhaltung, dann verzichtet er auf die Haltung von Wertpapieren oder anderen Vermögensgegenstände. Diese sind in der Regel „bepreist“, die Geldanlage wird verzinst. Auf diese Zinsen verzichtet man, wenn man Bargeld hält. Somit hat man Opportunitätskosten. Also hängt die Entscheidung der Geldnachfrage von Zins ab, denn das Individuum ist nicht bereit, Geld nachzufragen, wenn die Opportunitätskosten hoch sind, er also einen höheren Nutzen von der Geldanlage bezieht. Somit hat die Geldnachfragekurve eine negative Steigung, da ein höherer Zins eine niedrigere Geldnachfrage mit sich bringt. Eine weitere Komponente ist das Einkommen. Steigt das Einkommen, fragt das Publikum mehr Geld nach. Da das Geldangebot konstant ist, muss, damit der Markt im GG bleibt, der Zins steigen. Diesen Zusammenhang bildet die LM-Kurve ab. Die Steigung ist positiv, was der Tatsache entspricht, dass ein gestiegener Zins eine niedrigere Nachfrage nach Realkasse hervorruft. Damit die Nachfrage nach Realkasse weiterhin dem Angebot gleicht, muss das Einkommen/Output steigen. Die LM-Kurve zeigt also, wie sich der Zins verändert, wenn das Einkommen steigt, damit der Geldmarkt im GG bleibt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2 Die Geldnachfrage-Kurve, das Geldangebot und die LM-Kurve

Die IS- und LM-Kurve werden in einem Diagramm zusammengeführt, ihr Schnittpunkt stellt das GG-Einkommen und den GG-Zins dar. Dies gilt jedoch nur bei vorgegebenen Größen von P, G, T, M.

[...]


[1] Vgl. Dornbusch/Fisher S.111

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die Nachfrage in keynesianischen Modellen: ISLM, Mundell-Fleming und Dornbusch
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (FB VWL)
Note
1,7
Autor
Jahr
2003
Seiten
23
Katalognummer
V19108
ISBN (eBook)
9783638233095
Dateigröße
563 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Nachfrage, Modellen, ISLM, Mundell-Fleming, Dornbusch
Arbeit zitieren
Dimitrinka Dzikova (Autor:in), 2003, Die Nachfrage in keynesianischen Modellen: ISLM, Mundell-Fleming und Dornbusch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19108

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