Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Evangelikale Schulen
2.1 Entstehung evangelikaler Bekenntnisschulen
2.2 Vorstellung der GMS in Bielefeld
3 Die Methode der Sozialen Photo-Matrix von Burkard Sievers
4 Beschreibung der methodischen Vorgehensweise
5 Darstellung einzelner Bilder mit den entsprechenden Assoziationen
6 Quantitative Auswertung der Bilder
7 Kategorisierung der Assoziationen
8 Auswertung und Interpretation der gewonnen Daten aus der quantitativen und qualitativen Untersuchung
9 Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Evangelikale Schulkultur? – Eine qualitativ-empirische Studie einer Frei-Christlichen Schule. Die folgende Studie soll aufschlüsseln, welche Besonderheiten die Georg-Müller-Schulen als Frei-Christliche Schule vorzuweisen hat. Gibt es überhaupt Besonderheiten, die die Schule ausmachen? Und wenn es welche gibt, wie werden sie von Schülern und Lehrern wahrgenommen und beurteilt?
Die folgende qualitativ-empirische Studie dient dazu, diesen Fragen nachzugehen. Als Methode wurde die Soziale Photo-Matrix ausgewählt, da sie Zugang zum Unbewussten der Schule verschafft und somit zum Denken anregen kann. Vorbereitend werden Evangelikale Schulen vorgestellt. Zum einen werden vier Schulen und ihre Entstehung sowie deren Motivation zur Gründung erläutert, eine Frei-Christliche Schule zu errichten. Darauf folgt die Präsentation der Georg-Müller-Schulen selbst, vor allem in Bezug auf deren Schulprofil, das sich in ein geistliches und ein pädagogisches Konzept aufteilt. Im Anschluss wird die Methode der Sozialen Photo-Matrix von Burkard Sievers eingehend beschrieben. Woraufhin im vierten Abschnitt die methodische Vorgehensweise vor, während und nach der Durchführung der Sozialen Photo-Matrix erläutert wird. Es folgt eine Darstellung einzelner Bilder mit den dazugehörigen Assoziationen, um einen besseren Einblick in die von den Schülern gewählten Motive zu erhalten. Eine quantitative Auswertung der Motive schließt sich an. Sie dient dazu, um herauszufiltern, welche Motive die Schülerinnen und Schüler als das Besondere für ihre Schule empfinden. Darauf folgt eine Kategorisierung der Assoziationen, woran die Auswertung und Interpretation der aus der quantitativen und qualitativen Auswertung gewonnen Daten anschließt, um dann mit einem Fazit zu schließen.
Die Motivation zur Beschäftigung mit der Thematik „Frei-Christliche Schule“ geht zum einen auf das allgemeine Schulpraktikum zurück, das in einer solchen Schule absolviert wurde, und zum anderen auf Überlegungen, in Zukunft einmal an einer Frei-Christlichen Schule zu unterrichten.
2 Evangelikale Schulen
2.1 Entstehung evangelikaler Bekenntnisschulen
Zunächst ist zu klären, was die Motivation zur Gründung einer evangelikalen Bekenntnisschule ist. Dazu werden kurz vier Schulen und ihre Gründungsmotive vorgestellt. Auch kritische Stimmen sollen dabei aufgefangen werden.
In Reutlingen, das im pietistisch geprägten Württemberg liegt, wurde 1973 die erste freie evangelische Schule Deutschlands gegründet. Diese Gründung geht zum einen aus der Abschaffung staatlicher Bekenntnisschulen und zum anderen aus einer Initiative von Eltern, Lehrern und Professoren hervor. Ein besonderer Gedanke dabei war ein einheitliches Schulkonzept, das eine staatliche Schule nicht gewähren kann, welches wiederum zu einer einheitlichen Erziehung der Schüler führen sollte.[1]
Im Jahre 1980 wurde die „August-Hermann-Francke Schule“ in Gießen eröffnet. Die Motivation zur Gründung lag in dem Verfall der Werte in der Gesellschaft. Dabei wollte die Schule den Schülern eine Stütze und ein Wegweiser sein, indem sie sich an den in der Bibel gesetzten Normen orientieren. Dieser Gedanke kam vor allem auf Grund der antiautoritären und emanzipatorischen Bewegung hervor, die auch das Leben an den staatlichen Schulen beeinflusste.[2] Eltern und Lehrer sollten wieder ermutigt werden zu erziehen. Somit sah der Trägerverein der „August-Hermann-Francke Schule“ die Notwendigkeit für einen Ort, an dem Schüler Halt und Geborgenheit erfahren, um ihren eigenen Standpunkt im Leben zu finden.
Ein weiteres Beispiel bildet die „Freie Evangelische Bekenntnisschule Altenkirchen“[3], die die Beschulung 1988 begann. Auch hier basiert die Motivation auf der anhaltenden Bewegung der antiautoritären Erziehung, der die FEBA entgegenwirken möchte. Die Schule sah sich als Christen in der Verantwortung, Schüler vor der emanzipatorischen Pädagogik zu schützen. Denn diese waren den „neomarxistischen“[4] Erziehungsmethoden der Neuen Linken ausgesetzt, die der vollkommenen Selbstbestimmung jedes Einzelnen nachstrebte ohne jegliche Form von Führung. Somit war der Vorstand der FEBA der Ansicht, dass Schüler an staatlichen Schulen ein Entgegenwirken der Vermittlung von Werten und Normen zu erwarten hätten. Das Erziehungskonzept beinhaltet vor allem das Bestreben nach biblischen Werten, wie z.B. Gottesfürchtigkeit, nach einer ehrfürchtigen Haltung gegenüber dem Leben und einer biblischen Moral. Zudem wird auf eine Persönlichkeitsbildung wert gelegt, die den Glauben an Gott sowie die Liebe zu ihm und den Mitmenschen stärkt. Die FEBA musste sich zu ihrer Zeit mit Gegenstimmen aus Politik, Kirche sowie anderen Schulen und Lehrern auseinandersetzen. Die politischen Proteste gaben an, dass Bekenntnisschulen nicht mehr zeitgemäß seien und bezogen sich zudem auf die Finanzierung dieser Schulen. Wohingegen die Evangelische Landeskirche eine Abkapselung befürchtete und die Kritik die gegenüber der staatlichen Schulen geäußert wurden vollkommen übertrieben und generalisiert sind. Zudem zweifelt die Kirche an der Hinterfragbarkeit der Autorität von Lehrern und Eltern, wenn sie sich dabei direkt auf Gott berufen. Staatliche Schulen und Lehrer beanstanden die Vorgehensweise der FEBA als Christen andere Schule herabziehen und alle gleichsetzen in der Vermittlung oder auch Nicht-Vermittlung von Werten und Normen. Trotz dieser scharfen Kritik wurde die FEBA mit der Zeit von den Bürgern aus Altenkirchen gut angenommen.
Schließlich ist noch die Motivation der Gründung der FES Heidenheim (Freie Evangelische Schule) zu erläutern. Diese ging 1996 von einem Initiativkreis aus. Ihr Glaube basiert allein auf der Bibel und sie bekennen das Apostolische Glaubensbekenntnis und die Grundsätze der Evangelischen Allianz. Die FES Heidenheim ist darauf bedacht, ihren Schülern biblische Werte und Normen zu vermitteln und ihnen somit eine Orientierungshilfe im Leben zu bieten. Auch hier kommt wieder der Werteverfall in der Gesellschaft als ausschlaggebende Motivation zur Schulgründung zum Tragen. Die Bekenntnisschule in Heidenheim sieht ferner in Dtn 6, 6f ihre Pflicht zu einer christlichen Erziehung.[5] In dieser Bibelstelle fordert Gott auf, sich sein Wort zu Herzen zu nehmen, dies seinen Kindern beizubringen und stets davon zu berichten. Daher sollen die Lehrer ein Vorbild nach christlichen Werten sein, das evangelische Glaubensbekenntnis angenommen haben und evangelische Theologie studiert haben.[6] Die christlichen Maßstäbe sollen den Schulalltag bestimmen, von der Sauberkeit an der Schule bis zum Miteinander. Aber auch an der FES Heidenheim lief die Gründung nicht ohne Gegenstimmen ab. Auch hier waren Vertreter der EKD der Meinung, dass eine Abspaltung der evangelikalen Christen von staatlichen Schulen nicht förderlich für die Entwicklung der Schüler sei. Zudem sei der Religionsunterricht vollkommen ausreichend, um die Kirche in der Schule zu vertreten, ganz davon abgesehen, dass eine christliche Erziehung allein in der Verantwortung der Eltern liege. Außerdem müssten Kinder bereits in jungen Jahren auch in ihrem näheren Umfeld mit der Vielfalt der Wertevorstellungen konfrontiert werden. Die FES ist jedoch der Ansicht, dass es sinnvoller sei, die Schüler erst ein Fundament in einer sicheren Umgebung aufbauen zulassen, um dann in den Dialog mit Andersdenkenden zu treten.
Augenscheinlich kristallisiert sich als Motiv zur Gründung einer evangelikalen Bekenntnisschule der Wunsch nach dem Erhalt christlicher Werte und Normen heraus. Trotz vieler Gegenstimmen etablieren sich evangelikale Schulen in der Gesellschaft und werden gut angenommen. Dies zeigen die seit 1973 gegründeten Bekenntnisschulen in Deutschland, 90 an der Zahl, und die 50% Schüler aus nichtchristlichen Elternhäusern.[7]
2.2 Vorstellung der GMS in Bielefeld
Der Name der Georg-Müller-Schulen (GMS) stammt von einem Theologen, welcher 1805 in der Nähe von Halberstadt geboren wurde. Dieser gründete 1830 Waisenhäuser in England, die lediglich durch Spenden finanziert wurden, woraufhin der Aufbau christlicher Schulen folgte.
Das Schulprofil der GMS zeichnet sich vor allem durch ihr geistliches und pädagogisches Konzept aus. Ersteres beinhaltet folgende Grundgedanken: mit Gottes Hilfe, als christliche Schule und an die Bibel gebunden. Dabei bedeutet mit Gottes Hilfe, dass die Lehrer der GMS bekennende Christen gemäß Joh 3, 5 sein müssen und ein geistliches Vorbild für die Schüler darstellen. Zudem sollen sie fest in bibeltreuen Gemeinden etabliert sein. Durch gemeinsame Gebete und einen gepflegten Dialog unter den Lehrern und mit den Eltern soll für die Schüler ein angenehmes Lebens- und Lernumfeld geschaffen werden. Unter dem christlichen an der Schule wird die Erziehung gemäß dem biblischen Menschenbild verstanden, damit den Schülern ein lebendiger Glaube und die Heranreifung zu eigenständigen, verantwortungsvollen und gottesfürchtigen Personen ermöglicht werden. Schließlich bildet die Bibel mit ihren Normen und Werten die Grundlage für das Schulleben an den GMS.
Grundsätzlich ist es jedem möglich, sein Kind an einer der GMS anzumelden. Dennoch wird das Einvernehmen der Eltern gegenüber dem geistlichen und pädagogischen Konzept vorausgesetzt. Ansonsten wäre eine friedliche Kooperation von Schule und Eltern äußerst mühselig, was kein gutes Fundament Ausbildung der Schüler darstellt.
Für Mitarbeiter und Mitglieder des Träger- und Fördervereins gelten jedoch andere Voraussetzungen, wobei es sich um gewisse biblische Grundsätze handelt, die von den Einzelnen erwartet werden. Dazu gehören: die Bibel als Autorität und Maxime für das eigene Leben anerkannt zu haben und sie als das wahre Wort Gottes zu verstehen, diesen als Schöpfer, Richter und Erhalter der Menschheit anzuerkennen. Genauso wie an Jesus Christus als Sohn Gottes, der Gott selbst und gleichzeitig Mensch ist, zu glauben, der für die Sünden der Menschen am Kreuz litt und starb, um drei Tage später aufzuerstehen. Auch der Heilige Geist bildet die erwartete Glaubensgrundlage. Es wird davon ausgegangen, dass dieser zu einer Nachfolge Jesu befähigt. Außerdem beteuern die GMS, keinerlei Verbindung zur charismatischen Bewegung zu haben. Ein weiterer Grundsatz ist die Bekennung zur eigenen Sündhaftigkeit und zur Erlösungsbedürftigkeit durch Jesus Christus. Hat ein Mensch dies erkannt, wendet er sich Gott zu und von seinem alten und sündhaften Leben ab. Dafür vergibt Gott ihm all seine Sünden und schenkt ihm ein neues Leben. Zudem wird das Bestreben nach gegenseitigem Wertschätzen und Vergeben betont.
Das pädagogische Konzept der GMS geht von dem „Prinzip einer christlichen Anthropologie“[8] aus und fundiert im oben beschriebenen geistlichen Konzept. Das Prinzip einer christlichen Anthropologie sieht den Menschen als eine Gesamtheit aus Geist, Seele und Leib, weshalb er einer ganzheitlichen Bildung bedarf. Er sucht stets nach dem Sinn des Lebens, den er in Gott selbst findet. Dabei strebt er nach Werten und Normen sowie nach der Gemeinschaft mit anderen Menschen. Außerdem ist er zielorientiert, wissbegierig und -bedürftig, wobei er unter anderem von dem Erfahrungsschatz anderer zehren muss. Ferner weiß der Mensch von der Ewigkeit und ist sich des Jüngsten Gerichts sehr wohl bewusst.
Unter den Erziehungszielen der GMS steht zum einen der Artikel 7 (1) der Verfassung des Bundeslandes NRW, in dem Gotteserfurcht, die Achtung vor der Würde des Menschen und soziales Handel als „vornehmste Erziehungsziele“ beschrieben werden. Auch die Intentionen der Schulgründer gehen daraus hervor. Das ist soziales Verhalten, Förderung der musischen, praktischen und grundlegenden Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten, sowie die Leistung von zukunftsorientierter Hilfestellung und die Bewahrung und Unterstützung des Lerneifers.[9] Auch auf der Bibel basierende pädagogische Grundsätze werden benannt. Dabei handelt es sich einerseits um das Einprägen und Gewöhnen an christliche Verhaltensformen, die Ermutigung zum selbständigen und leistungsorientierten Lernen. Dazu kommt ein der christlichen Ethik angemessener Umgang mit Konflikten, die Unterstützung zur Handlungsbereitschaft und zur Gemeinschaftsfähigkeit. Um besser auf Schüler eingehen zu können, sollen die Klassenlehrer mindestens einmal in zwei Schuljahren einen Hausbesuch bei ihren Schülern machen. So kann der Lehrer das Umfeld und die Eltern seiner Schüler besser kennen lernen. Die Eltern können sich aber auch sonst in den Schulalltag einbringen und mitarbeiten. Dies ist vor allem in Arbeitsgemeinschaften, bei Exkursionen, in der Bibliothek, am Tag der offenen Tür und bei sonstigen größeren Veranstaltungen möglich.
Die GMS haben ab der fünften Klasse eine vierzügige Gesamtschule und ein einzügiges Gymnasium. Diese Schulprofile sollen den Schulbesuch einer christlichen Schule unabhängig vom Leistungsniveau des Schülers ermöglichen. Die Aufteilung in Gymnasium und Gesamtschule schafft zudem die Möglichkeit das Abitur auch nach zwölf Jahren zu absolvieren. Dadurch, dass die Abschlüsse an den GMS denen an staatlichen Schulen gleichkommen, ist ein Wechsel vollkommen unbedenklich. Auch wenn beide Schulformen angeboten werden, Gesamtschule und Gymnasium, besuchen die Schüler aus beiden Schulzweigen eine gemeinsame Oberstufe. Daher haben das Gymnasium und die Gesamtschule der GMS dieselbe Schulleitung und dieselben Lehrer. Als Halbtagsschule liegt es den GMS nahe, dass gemäß der biblischen Prinzipien die Familie der Kern des Lebens der Schüler ist. So soll die Erziehung hauptsächlich bei den Eltern liegen. Daher ermöglicht eine Halbtagsschule den Kindern eher ein alltägliches Familienleben als eine Ganztagsschule. Da es aber auch an den GMS Differenzierungskurse gibt, bleibt der Nachmittagsunterricht nicht vollkommen aus, begrenzt sich jedoch auf einen Tag in der Woche. Der Schultag beginnt jeden Morgen mit einer Andacht der Lehrer und einer zu Beginn der ersten Unterrichtsstunde im Kreise der Klassen und Kurse. Hier gibt es Raum, um sich auf Gott zu besinnen und gemeinsam im Gebet zu bitten und zu danken. Der Unterricht gestaltet sich gemäß der Kerncurricula der jeweiligen Fächer, wodurch sich eine Orientierung an der Wissenschaft ergibt. Somit bleibt eine Kontroverse mit der biblisch-christlichen Weltanschauung nicht aus. Auf Grund des christlichen an den Schulen kommen denen auch entsprechende Wertungen zu. Erkennbar wird die christliche Prägung der Schulen auch am Religionsunterricht. Dieser richtet sich bedacht nach der Bibel, die als Wort Gottes autoritären Charakter für die GMS aufweist. Dementsprechend besteht für die Schüler nicht die Möglichkeit, das Fach Religion abzuwählen. Gewiss lernen die Schüler auch Positionen kennen, die Gott ausschließen oder nicht in Betracht ziehen. Eine solche Auseinandersetzung geschieht vor allem durch literarische Texte, die jedoch weder ausfallend noch unmoralisch sind. Auch im Bereich der Gesellschaftslehre soll nicht nur die Verantwortung gegenüber der Natur und anderen Menschen hervorgehoben werden, sondern vor allem die Verantwortung Gott gegenüber. Sicherlich ist auch das neutrale Herantragen der Evolutionstheorie auf naturwissenschaftlichem Gebiet gegeben. Dieser wird dann der Kreationismus gegenübergestellt, damit die Schüler sich mit beiden Auffassungen auseinandersetzen können. Außerdem soll ein Zugang zum Staunen über die Vielschichtigkeit der Schöpfung Gottes ermöglicht werden. Auch die Vorgehensweise der Sexualerziehung wird in dem pädagogischen Konzept der GMS thematisiert. Diese erfolgt erst nach einer elterlichen Absprache und geschieht ganzheitlich und fächerübergreifend in Biologie, Religion und Gesellschaftslehre. Wichtig bei der Sexualerziehung ist der altersgerechte Zugang und der Respekt vor dem Schamempfinden der Schüler sowie der Relation von Leib und Seele. Ihnen soll erkenntlich gemacht werden, dass Beziehungen wie Ehe und in Familien von Gott gegeben sind und geachtet werden müssen, genauso wie das andere Geschlecht und die Entstehung von Leben. Als eine grundlegende Auffassung sehen die GMS Ehebruch, voreheliche Geschlechtsbeziehungen und Homosexualität als falsch an, was jedoch nicht Teil des Unterrichts ist. Auch Regelungen zur Vergabe von Hausaufgaben werden im pädagogischen Konzept erläutert. Vor allem sind sie wichtig für den eigentlichen Lernprozess und dienen der Entwicklung des eigenständigen Lernens und der Selbstbeherrschung. Zudem können die Eltern an ihnen regelmäßig die Unterrichtsinhalte und die methodischen Vorgehensweisen erkennen, sodass sie ihren Kindern dabei die nötige Unterstützung zukommen lassen können. Die Dauer der Hausaufgaben muss dem Alter entsprechen[10], durchdacht in Anlehnung an den Unterricht gestellt werden, sowohl thematisch als auch methodisch. Hinsichtlich ist zu der Form der gestellten Hausaufgaben eine gewisse Abwechslung zu erwarten, um die Schüler immer wieder anzuspornen. Die GMS sind bestrebt, durch ganzheitliches Lernen und fächerübergreifende Projekte, den Wissensdurst, das Experimentieren und den Einfallsreichtum ihrer Schüler zu fördern. Sie sollen die Schule nicht nur als solche, sondern auch als ein Lebensraum wahrnehmen, indem sie ihre individuellen Interessen einbringen können, um aktiv daran tätig zu werden. Auch Feierlichkeiten wird eine große Bedeutung zugeschrieben, gleichermaßen Exkursionen. Sie dienen der Gemeinschafts- und Persönlichkeitsförderung.
[...]
[1] Vgl. Wünch: Autorität in der christlichen Schule, Altenkirchen 1995, S. 341.
[2] Vgl. ebd., S. 350.
[3] Folgend wird die „Freie Evangelische Bekenntnisschule Altenkirchen“ mit FEBA abgekürzt.
[4] Wünch: Autorität in der christlichen Schule, Altenkirchen 1995, S. 355.
[5] Vgl. Kern: Was rechtfertigt die Gründung einer evangelischen Schule in unserer pluralistischen Gesellschaft?, Ein Beitrag der FES Heidenheim. In: Birkacher Beiträge für Bildung und Erziehung, 4. Reutlingen 2000, S.19.
[6] Vgl. ebd., S. 20.
[7] Vgl. Verband Evangelischer Bekenntnisschulen, http://www.vebs-online.com/home/christliche-schulen/schulbewegung.html, 03.02.12.
[8] Geistliches und pädagogisches Konzept der Georg-Müller-Schulen, Stand: 13. September 2007, S.6.
[9] Vgl. ebd., S. 7.
[10] Gemäß des Runderlasses des Kultusministerium vom 2. März 1974.