Bertolt Brecht übte im 20. Jahrhundert mit seiner theoretischen und praktischen Ar-beit sehr großen Einfluß auf Theater und Drama aus. Er bestand auf eine gesell-schaftliche Anpassung und somit eine Änderung des Theaters und formulierte dabei eine neue Aufgabe der Bühne – ein neues Ziel sollte verfolgt werden. Seine große Wirkung erreicht Brecht nicht zuletzt dadurch, dass er Stückeschreiber, Theoretiker und Bühnenpraktiker in einer Person vereinte. Die Mittel, die er entwickelte, gehen sogar so weit, dass sein Drama in der Funktion geändert wird und somit nicht mehr in die grundlegenden Anforderungen der aristotelischen Theorie einzugliedern ist.
Brecht hatte seine Vorstellungen vorerst nur in Notizen und Aufzeichnungen fest-gehalten. 1930 publizierte er jedoch die erste zusammenhängende theoretische Schrift, in der er seine Vorstellungen von einem epischen Theater formulierte, die „Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ . Natürlich folgten viele weitere Aufsätze bzw. theoretische Schriften, wie z. B. „Über experimentelles Theater“ oder „Kleines Organon für das Theater“ u.a.
Ich werde mich in dieser Arbeit mit den „Anmerkungen“ beschäftigen. Dabei will ich versuchen, die ausgewählten Elemente dahingehend zu analysieren, dass ihre Funktion und damit ihr von Brecht impliziertes Ziel deutlich werden. Es soll nach-vollziehbar sein, dass Brecht diese Elemente bewußt und absichtlich auf diese Art und Weise verwendet und an der jeweiligen Stelle eingesetzt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Struktur
- Funktion der Überschriften
- Inhaltliche und sprachliche Ebenen
- Ausgewählte Begriffe
- Der „Kulinarismus“
- Die „Apparate“
- Die „Kopfarbeiter“
- ,,Fortschritt\" - Kritik des „Fortschritts“
- Brechts Vorstellung vom Publikum
- Das,,alte\" Publikum
- Das,,neue\" Publikum
- Warum wählt Bertolt Brecht die Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ als Beispiel für die Schrift ?
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die „Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Bertolt Brecht untersuchen die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Anpassung und Änderung des Theaters im 20. Jahrhundert. Die Schrift stellt die zentralen Elemente von Brechts epischem Theater vor und analysiert, wie sie in der Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ zum Tragen kommen. Die Arbeit analysiert Brechts Neuerungen und deren Funktion innerhalb des Theaters, und zeigt auf, wie seine Konzepte ein neues Ziel für die Bühne definieren.
- Analyse der Funktion von Brechts Neuerungen im Theater
- Die Rolle der Oper in Brechts Theatertheorie
- Das Verhältnis zwischen „altem“ und „neuem“ Publikum
- Die Kritik an der traditionellen Funktion von „Apparaten“ im Theater
- Die Bedeutung von Musik, Wort und Bild in Brechts epischem Theater
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Brechts Einfluss auf Theater und Drama im 20. Jahrhundert dar und führt in die „Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ ein. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse ausgewählter Elemente aus Brechts Schrift, um deren Funktion und impliziertes Ziel zu verstehen.
Im zweiten Kapitel wird die Struktur der „Anmerkungen“ beleuchtet. Die Überschriften werden als selbständige Elemente betrachtet, die die Gedankenführung der Schrift hervorheben. Die Gegenüberstellung von „Oper“ und „aber Neuerungen“ verdeutlicht Brechts Kritik an der mangelnden Diskussion der Oper und ihrer Funktion.
Kapitel 2.2 analysiert die inhaltlichen und sprachlichen Ebenen der „Anmerkungen“. Brecht beschreibt zunächst die Situation der Oper in seiner Zeit und zeigt die bestehenden Bestrebungen, sie zu erneuern. Die Gründe für die Zurückhaltung in den Forderungen werden auf wirtschaftliche Faktoren zurückgeführt.
Das dritte Kapitel widmet sich ausgewählten Begriffen aus Brechts Schrift. Die „Kopfarbeiter“ werden als Vertreter der traditionellen Theaterformen betrachtet, während die „Apparate“ als Institutionen des Theaters bezeichnet werden.
Das vierte Kapitel analysiert Brechts Vorstellung vom Publikum. Er differenziert zwischen dem „alten“ und dem „neuen“ Publikum und zeigt, wie seine Neuerungen auf das letztere abzielen.
Das fünfte Kapitel beleuchtet Brechts Entscheidung, die Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ als Beispiel für seine Schrift zu wählen.
Schlüsselwörter
Die „Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Bertolt Brecht befassen sich mit den Themen des epischen Theaters, der Oper, des „alten“ und des „neuen“ Publikums, der Kritik an der traditionellen Theaterpraxis und der Rolle von „Apparaten“ im Theater. Die Arbeit analysiert Brechts Konzepte von „Fortschritt“ und „Neuerungen“ im Kontext des Theaters, sowie dessen Vorstellungen von Musik, Wort und Bild als wichtige Elemente seiner Theatertheorie.
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- Arthur Brian Krier (Autor), 1999, Zu: Bertolt Brecht - Anmerkungen zur Oper 'Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19129