Die Europäische Regionalpolitik soll laut EU-Kommission, „soll dazu beitragen, die erheblichen wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Unterschiede zu verringern, die noch immer zwischen Regionen in Europa bestehen.“ (Europäische Kommission, 2011a). Im Vertrag von Lissabon heißt es im Artikel 174/AEUV „Die Union setzt sich insbesondere zum Ziel, die Unterschiede im Entwicklungsstand der verschiedenen Regionen und den Rückstand der am stärksten benachteiligten Gebiete zu verringern (Schwartmann 2010, 86) Dieses Ziel des wirtschaftlichen Aufholens ärmerer Regionen verfolgt die Europäische Union und vormals Gemeinschaft seit ihrer Gründung, spätestens jedoch seit den 70er Jahren und der Einrichtung des Europäischen Strukturfonds.
Die Regionalpolitik wurde in Folge mehrmals budgetär aufgestockt und damit wichtiger. Bis zur Osterweiterung wurden durch Zuwendungen und Projektfinanzierungen vor allem Regionen in Südeuropa, aber auch schwach entwickelte, meist ländliche Gegenden in den übrigen Mitgliedsstaaten unterstützt. Mit der Osterweiterung 2004 und 2007 zählten jedoch viele dieser Förderregionen nicht mehr zu den ärmsten der Union und verloren so an Förderungsmittel zugunsten Regionen der neuen Mitgliedsstaaten.
Diese Arbeit befasst sich mit den neuen Herausforderungen der Regionalpolitik im Zuge der Osterweiterung. So soll geklärt werden, welche Umstrukturierungen stattgefunden haben und wie diese angesichts der Ziele der Regionalpolitik zu bewerten sind. Die zentrale Frage dieser Seminararbeit lautet deshalb: Inwieweit führte die Osterweiterung zu einer Veränderung der Europäischen Regionalpolitik und stellt die Umverteilung der Förderungen die Solidarität zwischen den Mitgliedsstaaten in Frage?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Entwicklung der Regionalpolitik
- Die aktuelle Europäische Regionalpolitik
- Veränderungen in der aktuellen Förderungsperiode
- Veränderungen der Ziele
- Übergangsbestimmungen
- Regionalpolitik und die Lissabonziele
- Neuausrichtung der Regionalpolitik?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Auswirkungen der Osterweiterung auf die Europäische Regionalpolitik. Das Ziel ist es, zu analysieren, welche Umstrukturierungen in der Förderpolitik stattgefunden haben und wie diese angesichts der Ziele der Regionalpolitik zu bewerten sind.
- Historische Entwicklung der Europäischen Regionalpolitik
- Veränderungen der Regionalpolitik im Zuge der Osterweiterung
- Die Rolle der Solidarität zwischen den Mitgliedsstaaten
- Die Auswirkungen der Osterweiterung auf die Förderung ärmerer Regionen
- Die Bedeutung der Lissabon-Strategie für die Regionalpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historischen Entwicklungen der Europäischen Regionalpolitik und zeigt auf, wie Erweiterungen stets zu Anpassungen führten. Im zweiten Kapitel werden die Grundzüge der derzeitigen Politik analysiert und mit der Vorgängerperiode verglichen. Dabei wird deutlich, dass Fördergelder von den alten zu den neuen Mitgliedsstaaten gewandert sind und dass mit dem neu formulierten Ziel der Wettbewerbsfähigkeit ein Instrument zur Förderung reicherer Regionen eingeführt wurde. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung der Lissabon-Strategie in diesem Zusammenhang.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die Europäische Regionalpolitik, die Osterweiterung, Solidarität zwischen den Mitgliedsstaaten, die Förderung ärmerer Regionen, die Lissabon-Strategie und die Auswirkungen der Wirtschafts- und Eurokrise auf die Regionalpolitik.
- Quote paper
- Andreas Staggl (Author), 2011, Änderungen der Europäischen Regionalpolitik im Zuge der Osterweiterung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191401