Bundesweit ist der Wohnungsmarkt gekennzeichnet von gespalteten Märkten. „Wohnungsmangel und Leerstand sind regional gleichzeitig auftretende Phänomene.“1 Einerseits ist der Wohnungsmangel bzw. die erkennbaren zunehmenden Knappheitserscheinungen durch den planmäßigen Bindungsablauf2 der starken Förderjahrgänge der 60er Jahre und durch den erhöhten Nachfragedruck nach preisgünstigem Wohnraum bedingt. Andererseits weisen heutzutage einige Immobilien nicht nur unter gestalterischen, sondern auch unter technischen Gesichtspunkten erhebliche Defizite auf, die die Vermietung erschweren und den Leerstand fördern. Die Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten, sowie des Bedarfs der unterschiedlichen Zielgruppen ist deshalb nicht nur beim Neubau, sondern auch in der Bestands- und Mietenpolitik von großer Bedeutung, um betriebswirtschaftlich, aber auch sozial zielgenau handeln zu können. Das Netzwerk der Landesentwicklungsgesellschaften (LEG) bietet diesbezüglich eine breite Palette von Lösungen bei der Konzeption neuer Wohnungsangebote und der Weiterentwicklung des Bestandes, die über eine technische Modernisierung und Malerarbeiten weit hinausgehen.3 Die Revitalisierung von militärischen Hinterlassenschaften stellt z.B. eine Lösung für die Wohnungsknappheit dar und wird im zweiten Kapitel dieser Arbeit näher erläutert. Diese kontinuierliche Bestandspflege und Konzepte, die die Variationsbreite des Produktes ´Wohnen´, die unterschiedlichen Lebensstile, aber auch Faktoren wie z.B. die Qualität von Nachbarschaften und Dienstleistungsangeboten, die Weiterentwicklung von Serviceangeboten und Kommunikationskonzepten berücksichtigen, sichern die nachhaltige und langfristige Nutzung und Vermietbarkeit. Mittlerweile ist auch dies innerhalb der wohnungswirtschaftlich tätigen Unternehmen verstanden worden, so dass aktiv an der Aufwertung des Bestandes gearbeitet wird. Mancherorts lässt sich jedoch auch eine Eigendynamik in der Aufwertung eines innenstadtnahen Standortes verzeichnen. Diese Aufwertung vollzieht sich auf Grund eines Bevölkerungsaustausches, der unterschiedlicher nicht sein kann. In der Forschung bezeichnet man dies als G e n t r i f i c a t i o n. Oft wird Gentrification aber auch als das zentrale Problem der Stadtentwicklung gesehen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Gentrification
- 2.1 Begriffsbestimmung: Gentrification
- 2.2 Entstehungsgeschichte
- 2.3 BegründerIn
- 2.4 Ursachen
- 2.4.1 Geänderte Nachfrage der BewohnerInnen
- 2.4.2 Ökonomische Gründe (rent-gap, value-gap)
- 2.4.3 Staatliche und kommunale Maßnahmen
- 2.5 Arten der Gentrification
- 2.6 Prozessverlauf der Gentrification
- 2.7 Gentrifizierung auf Grund einer tertiären Nutzung
- 2.8 Auswirkungen der Gentrification
- 2.9 Charakteristische Lebensstile
- 3 Kaserne Klerken
- 3.1 Hintergründe
- 3.2 Entwicklung des Projektes
- 3.2.1 Ausgangssituation
- 3.2.2 Wettbewerb
- 3.2.3 Aufgabe und Zweck
- 3.2.4 Auswertung
- 3.2.5 Umsetzung
- 3.2.6 Objektdaten
- 3.2.7 Selbstbestimmtes Wohnen
- 3.3 Ziele dieser Konversion
- 3.4 Probleme
- 4 Diskussion
- 4.1 Kasernenumnutzung als Gentrification
- 4.1.1 Erfüllte Kriterien
- 4.1.2 Nicht erfüllte Kriterien
- 4.2 Folgerung
- 4.2.1 Ausschlaggebende Merkmale
- 5 Schlussbetrachtung
- 6 Literaturverzeichnis
- 7 Ehrenwörtliche Erklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Prozess der Gentrifizierung am Beispiel der Kaserne Klerken in Köln-Ossendorf. Ziel ist es, die Merkmale von Gentrifizierung zu analysieren und zu beurteilen, inwiefern die Umnutzung der Kaserne diesen Prozess widerspiegelt. Die Arbeit beleuchtet die sozioökonomischen und räumlichen Veränderungen im Zusammenhang mit der Konversion.
- Definition und Geschichte von Gentrifizierung
- Ursachen und Prozesse der Gentrifizierung
- Analyse der Kaserne Klerken als Fallbeispiel
- Bewertung der Kaserne Klerken im Kontext von Gentrifizierungskriterien
- Folgerungen und Schlussfolgerungen für zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Gentrifizierung ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung am Beispiel der Kaserne Klerken in Köln-Ossendorf. Sie beschreibt den Forschungsansatz und die Struktur der Arbeit.
2 Gentrification: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Begriff der Gentrifizierung. Es definiert den Begriff, skizziert seine Entstehungsgeschichte und benennt die wichtigsten Akteure. Die Ursachen von Gentrifizierung werden detailliert analysiert, einschließlich geänderter Nachfragen von BewohnerInnen, ökonomischer Gründe (rent-gap und value-gap) und staatlicher/kommunaler Maßnahmen. Es werden verschiedene Arten von Gentrifizierung und der typische Prozessverlauf beleuchtet sowie die Auswirkungen und charakteristische Lebensstile betrachtet. Der Fokus liegt auf einer systematischen Erläuterung der komplexen Dynamiken des Gentrifizierungsprozesses.
3 Kaserne Klerken: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Kaserne Klerken selbst. Es beleuchtet die historischen Hintergründe des Standorts, die Entwicklung des Umnutzungsprojekts (einschließlich Ausgangssituation, Wettbewerb, Zweck, Auswertung, Umsetzung und Objektdaten), die angestrebten Ziele der Konversion und potentielle Probleme. Der Schwerpunkt liegt auf der detaillierten Darstellung des Projekts und seiner verschiedenen Facetten.
4 Diskussion: Die Diskussion analysiert kritisch, inwiefern die Kaserne Klerken als Beispiel für Gentrifizierung betrachtet werden kann. Sie prüft, welche Kriterien erfüllt und welche nicht erfüllt sind und zieht Schlussfolgerungen aus der Analyse. Ausschlaggebende Merkmale für die Bewertung werden herausgestellt.
Schlüsselwörter
Gentrifizierung, Köln-Ossendorf, Kaserne Klerken, Stadtentwicklung, Umnutzung, sozioökonomische Veränderungen, Konversion, Wohnungsmarkt, Raumstrukturen, Fallstudie.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit über Gentrifizierung und die Kaserne Klerken
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Prozess der Gentrifizierung anhand des Beispiels der Kaserne Klerken in Köln-Ossendorf. Sie analysiert, ob und inwiefern die Umnutzung der Kaserne als Gentrifizierungsprozess betrachtet werden kann. Im Fokus stehen die sozioökonomischen und räumlichen Veränderungen im Zusammenhang mit der Konversion.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine umfassende Definition und historische Betrachtung von Gentrifizierung, die Analyse der Ursachen und Prozesse, eine detaillierte Fallstudie der Kaserne Klerken, eine Bewertung der Kaserne im Hinblick auf Gentrifizierungskriterien sowie Schlussfolgerungen für zukünftige Entwicklungen. Es werden ökonomische Aspekte (rent-gap, value-gap), staatliche und kommunale Einflüsse sowie geänderte Bewohnerbedürfnisse berücksichtigt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Gentrifizierung (mit Unterkapiteln zu Begriffsbestimmung, Ursachen, Arten, Auswirkungen etc.), ein Kapitel über die Kaserne Klerken (mit Unterkapiteln zu Geschichte, Entwicklung des Projekts, Zielen und Problemen), eine Diskussions- und Schlussbetrachtung, ein Literaturverzeichnis und eine Ehrenwörtliche Erklärung. Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis ist enthalten.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Analyse der Kaserne Klerken?
Die Arbeit analysiert, ob die Kriterien der Gentrifizierung durch die Umnutzung der Kaserne erfüllt werden. Es werden sowohl erfüllte als auch nicht erfüllte Kriterien im Detail untersucht, um eine fundierte Schlussfolgerung zu ermöglichen. Ausschlaggebende Merkmale für die Bewertung werden identifiziert und diskutiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind Gentrifizierung, Köln-Ossendorf, Kaserne Klerken, Stadtentwicklung, Umnutzung, sozioökonomische Veränderungen, Konversion, Wohnungsmarkt, Raumstrukturen und Fallstudie.
Wo finde ich weitere Informationen?
Die Arbeit enthält ein ausführliches Literaturverzeichnis, das die verwendeten Quellen auflistet. Zusätzliche Informationen können über die in der Arbeit genannten Akteure und Institutionen eingeholt werden.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist primär für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Gentrifizierungsprozessen. Sie richtet sich an Leser mit Interesse an Stadtentwicklung, Soziologie und geographischen Veränderungen.
- Quote paper
- Anne Bartling (Author), 2003, Gentrification - am Beispiel Köln - Ossendorf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19146