Kaiser Ludwig IV. „der Bayer“ wird in den Geschichtsbüchern der Gegenwart immer als eine der bedeutendsten Figuren des Spätmittelalters gesehen. Er regierte das Heilige Römische Reich, obwohl er durch den Papst mehrmals exkommuniziert wurde. Allerdings ist er hauptsächlich wegen seiner Heirats- und Landge-winnungspolitik für das Haus der Wittelsbacher bekannt. Die Klöster waren für Ludwig sehr wichtig. Dies hatte zwei Gründe. Der eine war die geistige Bedeu-tung. Aufgrund seines Streits mit dem Papst versuchte Ludwig die Klöster auf seine Seite zu ziehen. Ludwig hatte erkannt, dass dies nicht nur für die Geistlichen an sich, sondern auch für die ganze Bevölkerung eine große Wirkung hatte/Rolle spielte. Zum anderen hatten die Klöster auch eine materielle Bedeutung. Ludwig versuchte genau so wie seine Vorgänger die Klöster an den Landesherrn zu binden und sie so landsässig zu machen. Durch diese Maßnahmen konnte er Zugriff auf die Klöster erreichen und so seinen Herrschaftsbereich erweitern und seine Einnahmen vergrößern. Diese benötigte er dringend, da Ludwig meist unter akutem Geldmangel litt. Das Kloster Ettal hat hier eine besondere Bedeutung, da es eine Gemeinschaft von Benediktinermönchen und Rittern, was im Mittelalter die Seltenheit war. In dieser Arbeit sollen die Gründe für die Entstehung des Klosters gezeigt werden, sowie Gemeinschaft der Benediktiner und Ritter dargestellt werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Betrachtung der Quelle der Ritterregel von 1332 genauer betrachtet werden. Ebenso soll die Ettaler Ritterregel mit Ritter-regeln anderer Orden verglichen und die Ursachen für die Gründung des Klosters näher beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Gründungsmythos Ettals
- Die Gründungsurkunde vom 17. August 1332
- Die Ursprünge der Ritterregel
- Die Ursachen für die Gründung des Klosters Ettal
- Die militärpolitische Absicht der Gründung Ettals
- Die handelspolitische Absicht der Gründung Ettals
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Gründung des Klosters Ettal im Jahr 1330 und der besonderen Gemeinschaft zwischen Benediktinermönchen und Rittern, die dort etabliert wurde. Sie analysiert die Hintergründe der Gründung, beleuchtet die Rolle des Gründungsmythos und untersucht die Inhalte der Ritterregel von 1332.
- Die Rolle des Klosters Ettal im Kontext der Herrschaftspolitik Ludwigs des Bayern
- Die Entstehung und Bedeutung des Gründungsmythos
- Die Inhalte der Ritterregel von 1332 und ihre Bedeutung für die Gemeinschaft von Mönchen und Rittern
- Die Ursachen für die Gründung des Klosters Ettal
- Die militärpolitischen und handelspolitischen Absichten der Gründung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Kaiser Ludwig IV. "der Bayer" und seine Bedeutung für das Spätmittelalter vor. Sie skizziert seine Herrschaftspolitik und die Rolle der Klöster im Kontext seiner Machtansprüche.
- Der Gründungsmythos Ettals: Dieses Kapitel behandelt die Legende um die Entstehung des Klosters Ettal, die von einem Zisterziensermönch erzählt, der Ludwig dem Bayern die Gründung des Klosters prophezeit. Der Mythos wird in seinen Einzelheiten dargestellt und kritisch betrachtet.
- Die Gründungsurkunde vom 17. August 1332: Dieses Kapitel befasst sich mit der Gründungsurkunde des Klosters Ettal, die auch als Ettaler Ritterregel bekannt ist. Die Urkunde regelt das Zusammenleben der Ritter im Ritterstift Ettal. Der Text beleuchtet die Entstehung der Ritterregel und stellt ihre Bedeutung für die Entwicklung des Klosters in den Vordergrund.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die Gründung des Klosters Ettal im Kontext der Herrschaftspolitik Ludwigs des Bayern, die Bedeutung des Gründungsmythos, die Inhalte der Ritterregel von 1332, die Rolle der Benediktinermönche und Ritter, die militärpolitischen und handelspolitischen Absichten der Gründung sowie die gesellschaftliche und politische Bedeutung des Klosters im mittelalterlichen Bayern.
- Arbeit zitieren
- Burkhard Werner (Autor:in), 2004, Ettal 1330: Gemeinschaft zwischen Benediktinern und Rittern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191696