In dieser Arbeit wird die Veränderung der Politikberatung aus einem sich nicht wechselnden Blickwinkel der Politik aus betrachtet. Diese Sicht birgt erhebliches Erklärungspotential: Erstens wird dem in der Literatur oft zitierten Datenerhebungsproblem durch die neue Stoßrichtung entgangen, zweitens kann diese Arbeit durch den Fokus auf träge, stetige Staatlichkeitsveränderungen das begriffliche Wirrwarr entflechten und eine stabilere Beratungsdefinition und - systematik herausarbeiten, und dadurch drittens, eine allgemein-logische Methodik bieten, die nicht in Verlegenheit (im Gesamtzusammenhang eventuell wenig ausschlaggebender) konkreter Fallbeispiele kommt.
Wurde der neuen Politikberatung meist eine Wirkungskette von Markt zu Staat attestiert, wird nun die potentielle Wirkung von Staat zu Markt bemessen. Aus dieser Staatsperspektive soll die Veränderung der Politikberatung in Deutschland neu geklärt werden. In diesem Verständnis spielt die Veränderung der Nachfragerseite die entscheidende Rolle zur Erklärung heutiger Politikberatung.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG: DIE ENTDECKUNG DES BERATUNGSMARKTES
- Externe Berater: erwünschte Netzwerke - unerwünschte Aufmerksamkeit
- Vom Staat zum Markt: eine neue Beratungsperspektive
- BEZUGSRAHMEN POLITIKBERATUNG I: PFADABHÄNGIGKEITEN
- Stand der Beratung: von eindimensionaler zu vielschichtiger Beratung
- Stand der Forschung: die Auflösung der normativen Verzerrung
- BEZUGSRAHMEN POLITIKBERATUNG II: HERLEITUNG EINES NEUEN VERSTÄNDNISSES
- Grundlegende Eingrenzungen: das Politik- und Beratungsverständnis
- Definitorische Eingrenzungen: ein neuer Politikberatungsbegriff
- GOVERNANCE: DIE VERÄNDERUNG DER NACHFRAGESTRUKTUREN
- Konzeptrahmen: Interdependenzbewältigung
- Neue Nachfrage I: Risiko-Governance
- Neue Nachfrage II: New Public Management
- NEUE NACHFRAGE: HORIZONTAL-KOOPERATIVE POLITIKBERATUNG
- Aggregation der Nachfrage: erhöhtes Beratungspotential
- Ausdifferenzierung: von vertikalen zu horizontalen Schnittstellen
- Vereinigung: von hierarchischen zu kooperativen Schnittstellen
- NEUES ANGEBOT: IMPLIKATIONEN FÜR DIE POLITIKBERATUNG
- FAZIT UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit analysiert die Veränderung der Politikberatung durch neue staatliche Nachfrage. Sie untersucht, wie die zunehmende Komplexität und Dynamik des Politikfeldes zu neuen Formen der Beratung führen, die sich durch horizontale Kooperation und Interdependenzbewältigung auszeichnen.
- Entwicklung und Wandel der Politikberatung
- Einfluss von Governance-Modellen auf die Nachfrage nach Politikberatung
- Bedeutung horizontal-kooperativer Beratungsschnittstellen
- Implikationen der neuen Nachfrage für das Angebot an Politikberatung
- Analyse der Interdependenz zwischen Staat und Markt im Kontext der Politikberatung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der veränderten Politikberatung ein und beleuchtet die wachsende Bedeutung externer Berater. Kapitel 2 und 3 befassen sich mit der Entwicklung des Politikberatungsbegriffs und dem Einfluss von Pfadabhängigkeiten sowie der Entstehung neuer Governance-Modelle. Kapitel 4 und 5 analysieren die Auswirkungen von Risiko-Governance und New Public Management auf die Nachfrage nach Politikberatung und die Entstehung horizontal-kooperativer Beratungsschnittstellen.
Schlüsselwörter
Politikberatung, Governance, horizontale Kooperation, Interdependenz, Risiko-Governance, New Public Management, staatliche Nachfrage, Beratungsschnittstellen.
- Arbeit zitieren
- rer. pol. Andreas Bruckner (Autor:in), 2012, Vom Staat zum Markt: Die Veränderung der Politikberatung durch neue staatliche Nachfrage, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191714