Der kategorische Imperativ nach Immanuel Kant


Hausarbeit, 2009

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Der Philosoph

Der kategorische Imperativ
Die „Grundformulierung“
Erste Ableitung
Zweite Ableitung
Dritte Ableitung
Vierte Ableitung

Schlußbemerkung

Literatur

Einleitung:

Immanuel Kant war einer der großen Philosophen, nach Roger Scrutons Meinung sogar

der größte und schwierigste moderne Philosoph. „Pflicht” war für ihn der Dreh- und Angelpunkt seines Lebens, dementsprechend verbrachte er auch seine Tage: Sein Tagesablauf war genau durchgeplant, Heinrich Heine beschrieb etwas spöttisch in seiner „Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“, dass die Königsberger Bürger nach seinen Gepflogenheiten ihre Uhren stellen konnten. (Heine, Heinrich; Ferner, Jürgen (1997): Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland, S. 94)

In dieser Arbeit möchte ich mich mit dem Menschen und Philosophen Immanuel Kant beschäftigen, vor allem mit seinem “kategorischen Imperativ” und dessen verschiedenen Versionen.

Ich werde zunächst kurz die Biographie Kants umreißen, dann die Formulierung des kategorischen Imperatives darstellen sowie dessen verschiedene Versionen.

Der Philosoph

Emanuel Kant wurde am 22. April in Königsberg geboren, seine Eltern waren der Riemermeister Johann Georg Kant und Anna Regina Kant. Das Handwerk des Riemers war mit dem des Schuhmachers und Sattlers verwandt, der Riemer stellte Geschirre für Pferde und Kutschen her. So wuchs der kleine Emanuel praktisch in einem Handwerksbetrieb auf. Er änderte seinen Namen später in „Immanuel“, weil dieser Name für ihn näher am hebräischen Original war.

(Kühn, Manfred; Pfeiffer, Martin (2004): Kant. Eine Biographie. 5. Aufl. München: Beck, S. 43)

Immanuel Kant war in seiner Familie sehr behütet, verlor jedoch beide Eltern früh, beim Tod der Mutter im Jahre 1737 war er dreizehn Jahre alt, sieben Jahre später starb auch der Vater.

Nach dem Besuch des Friedrichskollegiums schrieb der junge Kant sich mit 16 Jahren an der Universität in Königsberg ein. Im Alter von 22 Jahren verließ er diese, um als Hauslehrer bei verschiedenen Familien zu arbeiten. Er wurde 1955 mit der Dissertation „Über das Feuer“ zum Magister promoviert und bewarb sich in den folgenden Jahren mehrmals erfolglos um eine Stelle an der Universität in Königsberg. Mehrere Rufe von anderen Universitäten lehnte er ab. Schließlich wurde er von der Universität Königsberg im Jahre 1770 zum Professor der Logik und Metaphysik ernannt.

Seine wichtigsten Werke entstanden in den Jahren 1781 (Kritik der reinen Vernunft), 1785 (Grundlegung zur Metaphysik der Sitten) und 1988 (Kritik der praktischen Vernunft).

Immanuel Kant starb am 12. Februar 1804 um 11 Uhr vormittags und wurde am 28. Februar 1904 begraben.

(Kühn, Manfred; Pfeiffer, Martin (2004): Kant. Eine Biographie, S. 493 ff).

Der kategorische Imperativ

Ein Imperativ ist ein Befehl oder eine Aufforderung, in der deutschen Grammatik bedeutet er die Befehls- oder Aufforderungsform. Ralf Ludwig nennt den Imperativ auch „ein Gebot“: „ Genötigt jedoch wird durch ein Gebot, und die „Formel“ des Gebots ist der Imperativ.“ (Ludwig, Ralf: Der kategorische Imperativ. Kant für Anfänger, S. 62).

Ein Imperativ kann hypothetisch oder kategorisch sein. Der hypothetische Imperativ folgt einer Hypothese, einer Vorannahme: Eine Handlung hat zu geschehen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Dieser Imperativ gilt nicht für jeden, sondern eben nur für diejenigen, die dieses Ziel erreichen möchten. Kant hat diesen Imperativ auch „Regel der Geschicklichkeit und Klugheit“ genannt. (ebd. S. 64).

Kategorisch ist ein Imperativ, wenn er für alle gilt. Kant nennt ihn auch den Imperativ der Sittlichkeit.

„Endlich gibt es einen Imperativ, der, ohne irgend eine andere durch ein gewisses Verhalten zu erreichende Absicht als Bedingung zum Grunde zu legen, dieses Verhalten unmittelbar gebietet. Dieser Imperativ ist k a t e g o r i s c h . Er betrifft nicht die Materie der Handlung und das, was aus ihr erfolgen soll, sondern die Form und das Prinzip, woraus sie selbst folgt, und das Wesentlich-Gute derselben besteht in der Gesinnung, der Erfolg mag sein, welcher er wolle. Dieser Imperativ mag der der

S i t t l i c h k e i t heißen.“ (Kant, Immanuel; Weischedel, Wilhelm (2005): Kritik der praktischen Vernunft. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 45).

Ich habe lange über diesen Satz nachgedacht und ihn so interpretiert:

Die Absicht, die einem Verhalten als Bedingung zu Grunde liegt, bestimmt beim hypothetischen Imperativ das Verhalten, denn es zielt auf ein bestimmtes Ergebnis. Gesinnung spielt hier keine Rolle, sondern das Verhalten wird bestimmt durch die Absicht. Und das Verhalten unterliegt bestimmten Bedingungen, eben jenen, die durch die Absicht eine Handlung notwendig machen.

Das „Wesentlich-Gute“ einer Handlung gemäß dem kategorischen Imperativ dagegen liegt darin, dass eine gute, eine „sittliche“ Gesinnung zugrunde liegt, unabhängig vom Ergebnis der Handlung. Die Handlung selber ist es, die betrachtet wird, und sie unterliegt keinerlei Bedingungen. Wenn diese Handlungsweise unter allen Umständen und für alle gleich zu sein hat, dann ist sie bedingungslos und damit kategorisch.

Die „Grundformulierung“:

„Der kategorische Imperativ ist also nur ein einziger, und zwar dieser: h a n d l e n u r n a c h d e r j e n i g e n M a x i m e , d u r c h d i e d u z u g l e i c h w o l l e n k a n n s t , d a ß s i e e i n a l l g e m e i n e s G e s e t z w e r d e . “

(Kant, Immanuel; Weischedel, Wilhelm (2005): Kritik der praktischen Vernunft. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 51).

Dies bedeutet, dass wir unseren Handlungen eine Maxime, also einen Leitsatz des Handelns (dtv- Lexikon, Deutscher Taschenbuchverlag, 1995,) zugrundelegen sollen. Diese Maxime soll dann auf ihre Verallgemeinerbarkeit hin überprüft werden.

Aus dieser Grundformel leitet Immanuel Kant vier weitere Versionen ab, die ich nun im Einzelnen darstellen werde:

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Der kategorische Imperativ nach Immanuel Kant
Hochschule
Katholische Stiftungsfachhochschule München
Note
2,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
13
Katalognummer
V191860
ISBN (eBook)
9783656168058
ISBN (Buch)
9783656168522
Dateigröße
436 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Kant, Kategorischer Imperativ, Ethik, Philosophie
Arbeit zitieren
Walburga Steiger (Autor:in), 2009, Der kategorische Imperativ nach Immanuel Kant, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191860

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