Während weltweit Unternehmen auf den internationalen Markt drängen und Globalisierung in aller Munde ist, haben die USA und auch die Niederlande als erste Länder erkannt, dass auch im eigenen Land eine große Anzahl von Bürgern aus anderen Kulturen leben, die sich als eine attraktive Zielgruppe anbieten. Ethno-Marketing wird hier zum neuen Modebegriff und entwickelt sich zu einem wichtigen Bestandteil der Unternehmensstrategien.
Ein Blick auf die Bevölkerungsstruktur zeigt, dass auch in Deutschland mehr als 7 Millionen Ausländer leben. Die größte Bevölkerungsgruppe umfasst dabei die Menschentürkischer Abstammung, die mit 2,6 Millionen mehr als 3% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Die in Deutschland lebenden Türken stellen auch in der vorliegenden Arbeit die zu untersuchende Zielgruppe dar.
Diskussionen über die Türken in Deutschland (im Weiteren: TID) werden jedoch meist nur auf politischer und gesellschaftlicher Ebene geführt; die Wirtschaft scheint diese Zielgruppe völlig zu ignorieren. Argumente, der Anteil der Türken sei zu klein und somit unwirtschaftlich, sowie Vorurteile, die besagen, dass Türken ihr Geld entweder sparen, um wieder in die Heimat zu fahren oder es bei ALDI ausgeben, verhinderten bisher einedifferenzierte Betrachtung der Zielgruppe.
Demographisch betrachtet zeigen Studien, dass durch die hohe Geburtenrate und durch Eheschließungen mit Partnern aus der Türkei die Zielgruppe der TID kontinuierlich wächst und so auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Die bevorstehende Öffnung der europäischen Grenzen in Richtung Türkei könnte durch die Aufhebung der Einreisebeschränkungen diese Entwicklung ebenfalls verstärken.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation
- 1.2 Problemstellung
- 1.3 Zielsetzung und Aufbau
- 2. Ethno-Marketing
- 2.1 Erläuterung des Begriffes
- 2.2 Abgrenzung des Begriffes
- 3. Kultur als Determinante des Konsumentenverhaltens
- 3.1 Der Kulturbegriff
- 3.2 Nationalkultur vs. Subkultur
- 3.3 Bestandteile von Kultur
- 3.3.1 Sprache
- 3.3.2 Symbolik
- 3.3.3 Werte und Normen
- 3.4 Kultur und Konsum
- 3.5 Kulturspezifische Marktsegmentierung
- 4. Die Türken als Adressaten für Ethno-Marketing
- 4.1 Historie
- 4.2 Bevölkerungsstruktur
- 4.3 Türkische Medien
- 4.4 Segmentierungsansätze der in Deutschland lebenden Türken
- 4.4.1 Die Heterogenität der Zielgruppe als Voraussetzung für Segmentierung
- 4.4.2 Das Generationenmodell
- 4.4.3 Das Lebensstilmodell
- 4.4.4 Bewertung der Modelle
- 4.5 Bestandteile der türkischen Kultur
- 4.5.1 Die türkische Sprache
- 4.5.2 Die Religion des Islam
- 4.5.3 Symbolik
- 4.5.4 Werte und Normen
- 5. Die kommunikative Umsetzung von Ethno-Marketing am Beispiel von Fixies Höschenwindeln
- 5.1 Ausgangssituation
- 5.2 Zielgruppe und Ziele
- 5.3 Umsetzung
- 5.3.1 Sprache
- 5.3.2 Medien
- 5.3.3 Symbolik, Werte und Normen
- 5.4 Fazit
- 6. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die kommunikative Umsetzung von Ethno-Marketing, insbesondere im Hinblick auf die in Deutschland lebende türkische Bevölkerung. Das Hauptziel ist es, die Bedeutung kultureller Determinanten für das Konsumentenverhalten zu analysieren und deren Einfluss auf die Gestaltung von Werbebotschaften aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung von Ethno-Marketing
- Der Einfluss von Kultur auf das Konsumentenverhalten
- Segmentierung der türkischen Bevölkerung in Deutschland
- Kulturelle Besonderheiten der türkischen Bevölkerung und deren Relevanz für Marketing
- Erfolgreiche und weniger erfolgreiche Beispiele für Ethno-Marketing-Kampagnen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Ethno-Marketings ein und stellt die Ausgangssituation dar, indem sie den wachsenden Anteil der in Deutschland lebenden Türken als attraktive, aber bisher vernachlässigte Zielgruppe beschreibt. Es wird auf die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung dieser Zielgruppe hingewiesen und die Problematik bisheriger, oft oberflächlicher Ansätze im Ethno-Marketing aufgezeigt. Die Arbeit formuliert die Zielsetzung, den Begriff "Ethno-Marketing" zu definieren und die Bedeutung kultureller Determinanten für das Konsumentenverhalten zu untersuchen.
2. Ethno-Marketing: Dieses Kapitel definiert und grenzt den Begriff "Ethno-Marketing" präzise ab. Es werden die grundlegenden Prinzipien und Herausforderungen dieser Marketingstrategie erläutert, die sich auf die spezifischen Bedürfnisse und kulturellen Prägungen bestimmter ethnischer Gruppen fokussieren. Die Abgrenzung von allgemeinem Marketing wird vorgenommen und der spezifische Fokus auf kulturelle Aspekte hervorgehoben.
3. Kultur als Determinante des Konsumentenverhaltens: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Kultur als zentrale Einflussgröße auf das Konsumentenverhalten. Es werden unterschiedliche Kulturbegriffe (Nationalkultur vs. Subkultur) erläutert und die Bestandteile von Kultur (Sprache, Symbolik, Werte und Normen) im Detail analysiert. Der Zusammenhang zwischen Kultur und Konsum wird detailliert dargestellt, und die Bedeutung der kulturspezifischen Marktsegmentierung wird hervorgehoben.
4. Die Türken als Adressaten für Ethno-Marketing: Kapitel 4 konzentriert sich auf die türkische Bevölkerung in Deutschland als Zielgruppe für Ethno-Marketing. Nach einer Darstellung der historischen Entwicklung und der aktuellen Bevölkerungsstruktur werden verschiedene Segmentierungsansätze diskutiert (Generationenmodell, Lebensstilmodell). Besondere Aufmerksamkeit widmet sich den Bestandteilen der türkischen Kultur (Sprache, Religion, Symbolik, Werte und Normen) und deren Relevanz für das Konsumentenverhalten.
5. Die kommunikative Umsetzung von Ethno-Marketing am Beispiel von Fixies Höschenwindeln: Dieses Kapitel analysiert ein konkretes Beispiel für die kommunikative Umsetzung von Ethno-Marketing, indem es die Marketingstrategie der Paul Hartmann AG für Fixies Höschenwindeln untersucht. Die Ausgangslage, die Zielgruppe, die gesetzten Ziele und die konkrete Umsetzung (Sprache, Medien, Symbolik) werden detailliert beschrieben und bewertet. Die Analyse zeigt, wie kulturelle Aspekte in die Marketingkommunikation integriert wurden.
Schlüsselwörter
Ethno-Marketing, Konsumentenverhalten, Kultur, türkische Bevölkerung in Deutschland, Marktsegmentierung, interkulturelle Kommunikation, Werbebotschaften, Sprache, Symbolik, Werte, Normen, Religion (Islam).
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Kommunikative Umsetzung von Ethno-Marketing am Beispiel der türkischen Bevölkerung in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die kommunikative Umsetzung von Ethno-Marketing, insbesondere im Hinblick auf die in Deutschland lebende türkische Bevölkerung. Sie analysiert den Einfluss kultureller Determinanten auf das Konsumentenverhalten und deren Bedeutung für die Gestaltung von Werbebotschaften.
Was wird unter Ethno-Marketing verstanden und wie wird es abgegrenzt?
Die Arbeit definiert und grenzt den Begriff "Ethno-Marketing" präzise ab. Es werden die grundlegenden Prinzipien und Herausforderungen dieser Marketingstrategie erläutert, die sich auf die spezifischen Bedürfnisse und kulturellen Prägungen bestimmter ethnischer Gruppen fokussieren. Die Abgrenzung zu allgemeinem Marketing wird klargestellt.
Welche Rolle spielt Kultur im Konsumentenverhalten?
Die Arbeit untersucht die Kultur als zentrale Einflussgröße auf das Konsumentenverhalten. Verschiedene Kulturbegriffe (Nationalkultur vs. Subkultur) werden erläutert, und die Bestandteile von Kultur (Sprache, Symbolik, Werte und Normen) werden detailliert analysiert. Der Zusammenhang zwischen Kultur und Konsum sowie die Bedeutung der kulturspezifischen Marktsegmentierung werden hervorgehoben.
Wie wird die türkische Bevölkerung in Deutschland segmentiert?
Die Arbeit analysiert die türkische Bevölkerung in Deutschland als Zielgruppe für Ethno-Marketing. Nach der Darstellung der historischen Entwicklung und der aktuellen Bevölkerungsstruktur werden verschiedene Segmentierungsansätze (Generationenmodell, Lebensstilmodell) diskutiert. Die Relevanz kultureller Aspekte (Sprache, Religion, Symbolik, Werte und Normen) für das Konsumentenverhalten wird hervorgehoben.
Welche kulturellen Besonderheiten der türkischen Bevölkerung sind marketingrelevant?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bestandteile der türkischen Kultur (Sprache, Religion – Islam, Symbolik, Werte und Normen) und deren Relevanz für das Konsumentenverhalten. Diese Aspekte werden im Detail untersucht und ihre Bedeutung für die Gestaltung effektiver Marketingkampagnen aufgezeigt.
Welches Beispiel für Ethno-Marketing wird analysiert?
Die Arbeit analysiert die Marketingstrategie der Paul Hartmann AG für Fixies Höschenwindeln als Beispiel für die kommunikative Umsetzung von Ethno-Marketing. Die Ausgangslage, Zielgruppe, Ziele und die konkrete Umsetzung (Sprache, Medien, Symbolik) werden detailliert beschrieben und bewertet.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zeigt auf, wie kulturelle Aspekte erfolgreich in die Marketingkommunikation integriert werden können. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung der Zielgruppe und die Bedeutung einer auf die kulturellen Besonderheiten abgestimmten Kommunikationsstrategie für erfolgreiche Ethno-Marketing-Kampagnen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Ethno-Marketing, Konsumentenverhalten, Kultur, türkische Bevölkerung in Deutschland, Marktsegmentierung, interkulturelle Kommunikation, Werbebotschaften, Sprache, Symbolik, Werte, Normen, Religion (Islam).
- Arbeit zitieren
- Bettina Schulte (Autor:in), 2003, Die kommunikative Umsetzung von Ethno-Marketing, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19187