Knapp ein Drittel aller Haushalte weltweit und über 80% in Deutschland verfügen heutzutage über einen Internetzugang. Seit dem Jahr 2002 hat sich die Anzahl der Internetzugänge weltweit mehr als verdoppelt. Das Surfen, Bloggen und Posten ist aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr weg zu denken. Aufgrund der rasanten Entwicklung des Internets kann dieses als die wichtigste technische Entwicklung der letzten Jahrzehnte bezeichnet werden. In den letzten Jahren haben sich viele Veränderungen ergeben: Statische Anwendungen und Webseiten gehören der Vergangenheit an, Soziale Netzwerke, Blogs und Communities beherrschen heute das World Wide Web. Die Nutzer fungieren im Web 2.0 nicht länger als Zuschauer, sondern wirken aktiv bei der Gestaltung mit. Aufgrund der neuen Eigenschaften dieses Mediums muss auch die Kritik an den Medien, die von Vertretern kritischer Medientheorien geäußert wurde, überdacht und neu beurteilt werden.
Ziel dieser Arbeit ist es daher, das Web 2.0 im Hinblick auf die Kriterien eines emanzipatorischen Mediengebrauchs nach Ansicht der Vertreter der kritischen Theorie der Frankfurter Schule zu untersuchen. Im besonderen Fokus stehen hierbei die Kerngedanken Hans Magnus Enzensbergers, der sich seit den 1970er Jahren mit der kritischen Medientheorie und den Unterschieden zwischen repressivem und emanzipatorischem Mediengebrauch beschäftigte.
Im ersten Teil der Ausarbeitung wird auf die Grundlagen eingegangen, die zum Verständnis der nachfolgenden Teile notwendig sind. Hierbei werden sowohl die kritische Theorie der Frankfurter Schule und die Medientheorie nach Enzensberger als auch die Eigenschaften des Web 2.0 anhand ausgewählter Anwendungen und Webseiten näher erläutert.
Im zweiten Teil der Arbeit wird der Zusammenhang der zuvor beschriebenen Theorien mit dem Web 2.0 beschrieben. In diesem Teil wird anhand bestimmter Kriterien untersucht, inwieweit die Ansprüche Enzensbergers und der Vertreter der Frankfurter Schule an einen emanzipatorischen Mediengebrauch mit der Entstehung des Web 2.0 erfüllt wurden.
Die kritische Betrachtung der Ergebnisse und das Aufzeigen weiterer Forschungsmöglichkeiten in diesem Themengebiet erfolgt im letzten Teil dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Theoretisch-konzeptionelle Grundlagen
- Die kritische Theorie der Frankfurter Schule
- Grundlagen der kritischen Theorie
- Hans Magnus Enzensberger
- Web 2.0
- Geschichte und Definition
- Grundlagen ausgewählter, nutzergenerierter Webseiten und Anwendungen
- Die kritische Theorie der Frankfurter Schule
- Das Web 2.0 unter Betrachtung der Kritischen Medientheorie nach Hans Magnus Enzensberger
- Fehlende Kommunikation zwischen Sendern und Empfängern
- Mobilisierung der Massen
- Interaktion der Teilnehmer und kollektive Produktion
- Inhaltlicher Anspruch und Politischer Lernprozess
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Web 2.0 im Hinblick auf die Kriterien eines emanzipatorischen Mediengebrauchs nach Ansicht der Vertreter der kritischen Theorie der Frankfurter Schule. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Kerngedanken Hans Magnus Enzensbergers, der sich seit den 1970er Jahren mit der kritischen Medientheorie und den Unterschieden zwischen repressivem und emanzipatorischem Mediengebrauch auseinandersetzte.
- Die kritische Theorie der Frankfurter Schule und ihre Medientheorie
- Die Eigenschaften des Web 2.0 und seine Auswirkungen auf den Mediengebrauch
- Die Relevanz von Enzensbergers Kriterien für einen emanzipatorischen Mediengebrauch im Kontext des Web 2.0
- Die Frage nach der tatsächlichen Emanzipation der Nutzer im Web 2.0
- Die Möglichkeiten und Grenzen des Web 2.0 für einen kritischen und selbstbestimmten Mediengebrauch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die rasante Entwicklung des Internets und die Bedeutung des Web 2.0. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, die Kritik an den Medien im Kontext des Web 2.0 neu zu bewerten.
Das zweite Kapitel erläutert die theoretischen Grundlagen, die für das Verständnis des Web 2.0 im Hinblick auf die kritische Medientheorie essenziell sind. Hier werden die kritische Theorie der Frankfurter Schule und die Medientheorie Enzensbergers vorgestellt, sowie die Eigenschaften des Web 2.0 anhand ausgewählter Anwendungen und Webseiten näher beleuchtet.
Kapitel drei untersucht den Zusammenhang zwischen der kritischen Medientheorie und dem Web 2.0. Anhand bestimmter Kriterien wird beleuchtet, inwieweit die Ansprüche Enzensbergers und der Vertreter der Frankfurter Schule an einen emanzipatorischen Mediengebrauch mit der Entstehung des Web 2.0 erfüllt wurden.
Das vierte Kapitel widmet sich einer kritischen Betrachtung der Ergebnisse und zeigt weitere Forschungsmöglichkeiten in diesem Themengebiet auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der kritischen Medientheorie im Kontext des Web 2.0. Schwerpunkte sind die Frankfurter Schule, Hans Magnus Enzensberger, emanzipatorischer Mediengebrauch, Interaktion, kollektive Produktion, Mobilisierung der Massen und die Kritik an den Medien.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2012, Kritische Medientheorie im Zeitalter des Web 2.0, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191958