Bisher hat Heidegger die Welt als Bewandtnisganzheit zunächst ohne ausdrückliche Berücksichtigung der Vielheit von Dasein behandelt. Dieser „Vielheit“ widmet sich Heidegger ab dem vierten Kapitel von SuZ, indem er nach der Identität des Daseins fragt1, um das Existenzial „Weltlichkeit“ genauer fassen zu können. Wer ist es, der in der Alltäglichkeit identisch mit dem Dasein ist, bzw. wer ist es, der in der Alltäglichkeit als Dasein fungiert? Dasein wurde von Heidegger als eine Struktur beschrieben und die Frage, die sich nun stellt, ist, wer exemplifiziert diese Struktur? Die nahe liegende Antwort, je ich selbst und das letztendlich als etwas „allein existierendes“2, wird von Heidegger zurückgewiesen. Eine erste Antwort auf diese Frage, liefert Heidegger in §25. Erstmals in dem Paragraphen 9 und anschließend ausführlicher in Paragraph 12, wurde deutlich, dass Heidegger die Vorstellungen von einem Selbst, Ich oder Subjekt (im Sinne der cartesianischen Substanz res cogitans oder des Husserlschen Ichs als Subjekt von Akten) ablehnt. Denn dies würde nebenbei bemerkt bedeuten, dass wir bereits schon wissen, was mit dem Ich gemeint ist. Mit der Ablehnung dieser Begriffe macht Heidegger darauf aufmerksam, dass jene (Ich, Selbst, Subjekt) keine geeigneten Kandidaten für die Frage „wer das Dasein ist“ darstellen, da diese Begriffe auf dem ontologischen Fundament der Vorhandenheit fussen.3
Inhaltsverzeichnis
- Viertes Kapitel: Das In-der-Welt-sein als Mit- und Selbstsein. Das >>Man<<
- §25 Der Ansatz der existenzialen Frage nach dem Wer des Daseins
- §26 Das Mitdasein der Anderen und das alltägliche Mitsein
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Kapitel von Heideggers "Sein und Zeit" beschäftigt sich mit der Frage nach der Identität des Daseins und der Frage, wer in der Alltäglichkeit als Dasein fungiert. Es geht um die Analyse des "In-der-Welt-seins" als Mit- und Selbstsein, wobei der Begriff des "Man" eine zentrale Rolle spielt.
- Die Frage nach dem Wer des Daseins
- Die Ablehnung der cartesianischen Subjekt-Vorstellung
- Die Bedeutung von Mitsein und Mitdasein für die Konstitution des Daseins
- Die Unterscheidung zwischen Eigentlichkeit und Uneigentlichkeit
- Das alltägliche Mitsein und die Rolle des "Man"
Zusammenfassung der Kapitel
Viertes Kapitel: Das In-der-Welt-sein als Mit- und Selbstsein. Das >>Man<<
§25 Der Ansatz der existenzialen Frage nach dem Wer des Daseins
Heidegger stellt die Frage nach dem "Wer" des Daseins, wobei er die Vorstellung eines allein existierenden Ichs oder Subjekts ablehnt. Er argumentiert, dass Dasein immer schon in Beziehung zu anderen Daseinen steht, und führt die Begriffe Mitdasein und Mitsein ein.
§26 Das Mitdasein der Anderen und das alltägliche Mitsein
Heidegger untersucht das Phänomen des Mitdaseins der Anderen in der alltäglichen Welt. Er betont, dass das Dasein nicht isoliert existiert, sondern immer schon in einem Bezug zu anderen Daseinen steht, die nicht als bloße Objekte betrachtet werden dürfen. Die Welt des Daseins ist eine Mitwelt, in der das Dasein ständig in einem Zeugzusammenhang mit anderen agiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter in diesem Kapitel sind: Dasein, Mitdasein, Mitsein, Selbstsein, "Man", Alltäglichkeit, Eigentlichkeit, Uneigentlichkeit, Zeugzusammenhang. Diese Begriffe ermöglichen eine tiefgreifende Analyse des "In-der-Welt-seins" als ein relationales und nicht isoliertes Phänomen.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Schneider (Autor:in), 2011, §25 Der Ansatz der existenzialen Frage nach dem Wer des Daseins / §26 Das Mitdasein der Anderen und das alltägliche Mitsein aus Martin Heideggers "Sein und Zeit", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191977