In der heutigen globalen Welt ist es mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, sich nach erfolgreichem Abschluss der einzelnen Schulstufen wie der Grundschule, dann womöglich über die Realschule hin zum Gymnasium mit bestandenen Abitur sich zu überlegen, ob man die restliche Strecke einer akademischen Laufbahn zurücklegt oder nicht. Es stehen einem unzählige Möglichkeiten offen: Jurist, Mediziner, Lehrer, Künstler, die Liste ist fast endlos. Das Angebot der Universitäten hat sich im Laufe von gut 800 Jahren so weit entwickelt und doch gewisse Kernelemente erhalten, dass es ein sehr interessanter Verlauf gewesen ist, von den ersten Anfängen in Cambridge, Salamanca und Paris bis hin zu den heutigen Elite-Institutionen Harvard, Yale und Oxford.
Natürlich war solch eine lange Phase der Entwicklung und des Voranschreitens nicht eine geradlinige Sache ohne Höhen und Tiefen. Bildungsinstitutionen, klein und groß, haben im Laufe der Geschichte an Ansehen gewonnen, Inhalte eingebüßt, wurden als politisch-propagandistisches Werkzeug missbraucht oder haben auch vorbildliche Vertreter der gebildeten Menschheit hervorgebracht. Hier stellt sich auch die Frage, in welchem Rahmen denn die Verantwortung einer solch immensen Aufgabe, also der Bildung, sich übertragen bzw. verschoben hat. Es hat nicht schon immer ein Bildungs- bzw. ein Kultusministerium gegeben, wo all solche Entscheidungen von den gewählten Vertretern des Volkes gefällt werden. Dreht man das Rad der Zeit zurück, so erkennt man, dass die Aufgabe der (Aus)Bildung schon damals ebenso wie heute eine Sache der Finanzierung ist. Und wenn man sich mögliche große Quellen für Reichtum und Wohlstand noch vor dem bekannten Schulgeld oder dem Bildungsetat vor Augen führt, so wird einem womöglich eine mächtige Institution einfallen, die schon immer einen essentiellen Beitrag zur Bildung und geistigen Entwicklung beigetragen hat, nämlich die Kirche. Das heute selbstverständliche Handwerk wie Lesen und Schreiben hielten die Geistlichen besonders zur Zeit des Mittelalters wie eine Art „Monopol“ inne; „von der Wiege bis zur Bare“ waren sie an der Seite der Menschen, ihnen diese Fähigkeiten beizubringen.
Inhaltsverzeichnis
- A) Vorwort
- B) Die Staatsuniversität Neapel – die staufisch geprägte Bildungseinrichtung
- I) Das Wesen des,stupor mundi' – prägende Elemente und Beweggründe.
- II) Die Anfänge einer neuen Ära – Universitätsleben zwischen Freiheiten und Vorgaben.........
- III) Bildungspolitische Macht im Reich - das akademische Monopol Neapels.........
- IV) Università degli Studi di Napoli - Federico II das moderne Erbe der staufischen Bildungspolitik...
- C) Anhang
- D) Bild-/ Quellen- u. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Gründung der Universität Neapel durch Friedrich II. im Jahre 1224. Sie beleuchtet die Rolle der Bildungseinrichtung als Ausdruck der staufischen Herrscherpolitik und untersucht, wie die Universität ein "gepflanztes" Abbild eines modernen Herrschers darstellt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Persönlichkeit Friedrichs II., die Hintergründe und die Organisation der Universität sowie auf die Bildungspolitik des Stauferkaisers.
- Die Rolle der Universität Neapel als Instrument staufischer Herrschaftspolitik
- Friedrich II. als Förderer von Bildung und Wissenschaft
- Die Organisation und der Aufbau der Universität Neapel
- Die Verbindung zwischen Bildung und Macht im Hochmittelalter
- Der Einfluss der Universität Neapel auf die Bildungslandschaft des Mittelalters
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort beleuchtet die Entwicklung des Universitätswesens vom Mittelalter bis zur Moderne und führt den Leser in die Thematik der Bildung im Mittelalter ein. Es werden die historische Entwicklung von Bildungseinrichtungen sowie die Rolle der Kirche als maßgeblicher Akteur im Bereich Bildung im Mittelalter hervorgehoben.
Kapitel B untersucht die Gründung der Universität Neapel unter Friedrich II., wobei die Persönlichkeit des Stauferkaisers als "stupor mundi" und die dahinterstehenden Beweggründe und prägenden Elemente im Vordergrund stehen. Es wird die Bedeutung der Bildung für die staufische Herrschaftspolitik und die Organisation der Universität beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Arbeit sind: Friedrich II., Universität Neapel, Staufer, Bildungspolitik, Mittelalter, "stupor mundi", Herrschaftspolitik, Universität, Bildung, Wissen, Macht.
- Quote paper
- Jerry Paramo (Author), 2009, Die Gründung der Universität Neapel durch Friedrich II. - das „gepflanzte“ schulische Abbild eines modernen Herrschers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192014