Die Nachricht You`ve Got Mail (in deutschen Haushalten: Sie haben Post) stand in den ausklingenden Neunzigerjahren nicht nur für die computergenerierte Sprache eines großen Internetanbieters sowie die damit verbundene Auffüllung eines elektronischen Postfaches, ebenso erfüllte sie in Hollywood eine bisher nicht dagewesene Produktplatzierung. Die bis dato für viele Menschen neuartige Kommunikationsform E-Mail drang in der gleichnamigen Filmproduktion anstelle des Briefverkehrs der künstlerischen Vorlage in den Mittelpunkt und nahm somit einen weiteren wichtigen Schritt, um sich in der Gesellschaft zu etablieren.[...]
Die vorliegende Arbeit setzt an das Hauptseminar zum Medien- und Textsortenwandel und der Sitzung zur E-Mail als Kommunikationsform aus dem Sommersemester 2011 an.[...]
Zunächst beschäftigt sich das erste Kapitel mit dem Auftritt der E-Mail, einigen wenigen Informationen zu ihrem Geschichtsverlauf sowie der hier wichtigen Frage, ob es sich bei ihr um eine Textsorte oder eine Kommunikationsform handelt – aufmerksamen Lesern kann die Antwort bisher nicht entgangen sein, sie bildet die Verständnisgrundlage für das zweite Kapitel.
Die verwendeten Beschreibungsdimensionen werden im hiesigen Verständnis kurz erläutert und bei der Analyse der Beispiele aus den drei ausgewählten Bereichen angewandt. Selbstverständlich wird dazu auf das gleiche Korpus der Seminarsitzung zurückgegriffen. Der Begriff der Textsorte an sich soll hier nur als eine Art Randbegriff oder Mittel zum Zweck dienen. Im Gegensatz zur Sprache rückt es nicht ins Zentrum des durchgehenden Interesses, als Gegenstand der Analyse bleibt es natürlich stets gegenwärtig. Gemäß dem Gesprächsverlauf der Sitzung muss sich die hier übergeordnete Fragestellung anpassen und sich nach der Leistung der Kommunikationsform E-Mail bezüglich der Sprache erkundigen. Das letzte Kapitel nimmt hierzu zwei Thesen aus dem Seminar auf, die kurz angeführt und danach besprochen werden. Dabei geht es zunächst um die Empfindung personaler Distanziertheit anhand der Mailkommunikation und um die Frage, inwiefern sich diese zu einem sogenannten Chat entwickeln könnte.
Am Ende wird ein Fazit gezogen. Die Ergebnisse werden zusammengefasst und die Vorgehensweise dargelegt und begründet, um einen abschließenden Kommentar und Ausblick zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. E-Mail und ihr Auftritt
- 2.1 Eine kleine Geschichte
- 2.2 Textsorte oder Kommunikationsform?
- 3. E-Mail und ihre Textsorten
- 3.1 Beschreibungsdimensionen
- 3.2 Universitärer Bereich
- 3.3 Privater Bereich
- 3.4 Öffentlicher Bereich
- 4. E-Mail und ihre Sprache
- 4.1 Zusammenfassung und Problemstellung
- 4.2 Empfindung personaler Distanziertheit
- 4.3 Entwicklung zum Chat?
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich mit der E-Mail als Kommunikationsform auseinander und analysiert ihren Wandel im Kontext des Medien- und Textsortenwandels. Sie greift die Diskussion über die Frage auf, ob es „die Sprache“ in den Medien (insbesondere im Internet) gibt und untersucht, wie die E-Mail als Kommunikationsform die Sprache beeinflusst.
- Die Entwicklung und Geschichte der E-Mail
- Die E-Mail als Textsorte oder Kommunikationsform
- Die Sprache der E-Mail in unterschiedlichen Bereichen (universitär, privat, öffentlich)
- Die Empfindung personaler Distanziertheit in der E-Mail-Kommunikation
- Die mögliche Entwicklung der E-Mail zum Chat
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der E-Mail als Kommunikationsform ein und stellt die Relevanz der Thematik im Kontext des Medien- und Textsortenwandels dar. Es legt die Ziele der Arbeit dar und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: E-Mail und ihr Auftritt: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der E-Mail und diskutiert die Frage, ob es sich bei der E-Mail um eine Textsorte oder eine Kommunikationsform handelt. Es stellt die Bedeutung der E-Mail in der heutigen Gesellschaft heraus.
- Kapitel 3: E-Mail und ihre Textsorten: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Textsorten der E-Mail in unterschiedlichen Bereichen (universitär, privat, öffentlich) und analysiert diese anhand von Beschreibungsdimensionen.
- Kapitel 4: E-Mail und ihre Sprache: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Sprache der E-Mail. Es analysiert die sprachlichen Besonderheiten der E-Mail-Kommunikation und untersucht die Empfindung personaler Distanziertheit sowie die mögliche Entwicklung der E-Mail zum Chat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Textsorte, Kommunikationsform, E-Mail, Sprache, Medienwandel, Textsortenwandel, Distanziertheit, Chat und Internet.
- Arbeit zitieren
- Matthias Sühl (Autor:in), 2011, E-Mail als Kommunikationsform, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192016