Weltweit sind ca. 150 Millionen Frauen und Mädchen von der Beschneidung ihrer Genitalien betroffen, jährlich kommen weitere 2 Millionen, das heißt täglich ca. 6000, dazu. Ich möchte niemanden anklagen, sondern die Fakten aufzeigen und über die Schrecken und Gefahren einer Praktik berichten, die schon Tausende von Jahren alt ist. Weiterhin soll die Arbeit dazu anregen und ermutigen, alte Traditionen zu überdenken und im Licht des heutigen Zeitalters, des Zeitalters der Menschenrechte, zu betrachten.
Die Frage, ob es sich bei der genitalen Verstümmelung von Frauen in Afrika um eine Menschenrechtsverletzung handelt, und wenn ja, wie die heutige Entwicklungspolitik diesem entgegenwirken kann, möchte ich im folgenden bearbeiten.
Anfangs möchte ich dem Leser ein Basiswissen und ein Verständnis für andere Kulturen und die damit verbundene Problematik vermitteln.
Auch im Kontext der Diskussion um die allgemeine Gültigkeit der Menschenrechte nimmt das Thema Genitalverstümmelung einen zunehmend wichtigen Platz ein. Die Konflikte, die hiermit verbunden sind, werde ich, soweit es mir möglich ist, probieren aufzuzeigen.
Abschließend beschäftige ich mich mit der Entwicklungspolitik und deren Grundgedanken hinsichtlich der Genitalverstümmelung, Gegenmaßnahmen und Erfolgen, sowie mit den Problemen, die sich ergeben.
Das Buch „Das Recht auf Weiblichkeit. Hoffnung im Kampf gegen die Genitalverstümmelung.“ von Conny Hermann war mir bei meiner Arbeit von besonderer Hilfe, aber auch eine Reihe von Unterlagen aus dem Internet boten mir qualitativ hochwertige Informationen zu diesem Thema. In den von mir verwendeten Quellen habe ich zum größten Teil übereinstimmende Angaben gefunden. Der vorgegebene Umfang der Arbeit war leider zu gering, um ausführlicher auf Einzelschicksale und verschiedene Hilfsorganisationen einzugehen.
Ich empfand es als relevant über dieses Thema zu schreiben, da eine Vielzahl der Menschen in den Industrienationen noch nie etwas von dieser folgenschweren Praktik gehört haben.
Da die weibliche Genitalverstümmelung vor allem in 28 afrikanischen Ländern praktiziert wird, stützt sich mein Bericht auf diesen Kontinent.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Geschichte der weiblichen Beschneidung
- Genitale Verstümmelung der Frauen in Afrika heute
- Geografische Verteilung
- Formen der Beschneidung
- Folgen und Komplikationen der Beschneidung
- Tradition und kulturelle Verwurzelung
- Die Beschneidung und das Gesetz
- Fazit
- Beschneidung - eine Verletzung der Menschenrechte?
- Menschenrechtsdefinition
- Missachtungen der Menschenrechte durch die Beschneidung
- Konsequenzen der europäischen Länder
- Exkurs: Eine afrikanische Frau nimmt Stellung
- Fazit
- Die Entwicklungspolitik
- Gegenmaßnahmen und deren Problematik
- Aufklärungsarbeit
- Medizinische Versorgung und Aufklärung
- Mädchenschutzhäuser
- Schaffung von alternativen Arbeitsplätzen für die Beschneiderinnen'
- Förderung von alternativen Festen und Riten
- Erfolge der Entwicklungspolitik und deren Aussichten
- Gegenmaßnahmen und deren Problematik
- Von Frau zu Frau – Ein Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der genitalen Verstümmelung von Frauen in Afrika und deren Auswirkungen auf die Entwicklungspolitik. Ziel ist es, die Fakten aufzuzeigen, die Schrecken und Gefahren der Praktik zu beleuchten und den Leser zu ermutigen, alte Traditionen zu überdenken. Darüber hinaus wird die Frage untersucht, ob es sich um eine Menschenrechtsverletzung handelt und wie die Entwicklungspolitik darauf reagieren kann.
- Die Geschichte der weiblichen Beschneidung
- Geografische Verteilung und Formen der Beschneidung in Afrika
- Folgen und Komplikationen der Beschneidung
- Die Beschneidung als Menschenrechtsverletzung
- Gegenmaßnahmen der Entwicklungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Problematik der genitalen Verstümmelung von Frauen in Afrika und die Relevanz des Themas. Anschließend werden die Ursprünge der weiblichen Beschneidung beleuchtet und die Verbreitung sowie die unterschiedlichen Praktiken in verschiedenen Kulturen dargestellt. Im dritten Kapitel wird die aktuelle Situation in Afrika beleuchtet, wobei die geografische Verteilung, die Formen der Beschneidung sowie die Folgen und Komplikationen für die betroffenen Frauen und Mädchen im Fokus stehen. Kapitel 4 befasst sich mit der Frage, ob die Beschneidung eine Menschenrechtsverletzung darstellt, und beleuchtet die Missachtungen der Menschenrechte durch die Praktik. Die Reaktionen der europäischen Länder und die Bedeutung der Entwicklungshilfe werden ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Weibliche Genitalverstümmelung, Beschneidung, Afrika, Entwicklungspolitik, Menschenrechte, Tradition, Kultur, Gesundheit, Folgen, Komplikationen, Gegenmaßnahmen, Aufklärung, Mädchenschutz.
- Arbeit zitieren
- Dagny Speeck (Autor:in), 2003, Genitale Verstümmelung von Frauen in Afrika - eine Herausforderung für die Entwicklungspolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19202