Nachdem
die Krise mit den Zahlungsschwierigkeiten einiger Mitgliedstaaten ihren Anfang nahm, breitet
sie sich seit dem sowohl auf wirtschaftlicher wie politischer Ebene breitflächig aus. Sie kann mittlerweile
gewiss als größte wirtschaftspolitische Herausforderung in der Geschichte des vereinigten
Europas gesehen werden. Sie findet statt in einem Europa, das seine Integration ursprünglich aus
primär wirtschaftlichen Motiven mit der EGKS begann. Auch zu Zeiten der EG und EWG standen
weiterhin überwiegend wirtschaftliche Beweggründe für die Zusammenarbeit im Vordergrund. Dies
änderte sich entscheidend im Jahr 1992 mit dem Vertrag von Maastricht. Hier wurde vor allem eine
stärkere politische Integration auf den Weg gebracht. Eine von vielen Seiten auch als politisches
Integrationsinstrument gedachte Maßnahme war die Absicht eine gemeinsame Währung einzuführen.
Jedoch scheint in der jetzigen Krise deutlich zu werden, dass die gesteckten wirtschaftspolitischen
Rahmenbedingungen (u.a. SWP, „No-Bail-Out-Klausel“) für den Ernstfall zu schwach waren.
Der Blick auf die Geschichte Europas und der Europäischen Integration macht deutlich wie wichtig
ein positiver Ausgang dieser Krise ist und lässt erahnen welche Risiken ein Scheitern der europäischen
Politik in diesem Zusammenhang bedeuten könnte.
Dies soll Grund genug sein diese Arbeit dem viel zitierten Euro-Rettungsschirm zu widmen. Es soll
zunächst jedoch ein Überblick über den Beginn und Verlauf der Schuldenkrise in Europa gegeben
werden. Um die Basis für das Hauptthema zu legen, beschäftigt sich der erste große Hauptteil mit
den Ursachen der Schuldenkrise. Aus Rücksicht auf den Umfang dieser Arbeit konnten hier nicht
alle in der Wissenschaft thematisierte Bereiche Berücksichtigung finden, sonder nur ausgewählte.
Die folgenden Abschnitte sollen verdeutlichen, warum überhaupt all die Anstrengungen gemacht
werden, um die Schuldenkrise einzudämmen und den Euro zu retten und einen kleinen Überblick
geben, welche sonstigen Mittel noch denkbar wären um der Schuldenkrise entgegenzuwirken. Der
eigentliche Hauptteil beschäftigt sich dann mit den Rettungsschirmen im Allgemeinen und mit der
EFSF im Besonderen. Bei der Betrachtung der EFSF steht die angedachte Hebelwirkung in Zentrum
der Betrachtung. Abschließen wird die Arbeit mit einer kurzen Übersicht über sonstige aktuell
angestrebte Rettungsmaßnahmen und dem Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Ausbruch und Verlauf der Schuldenkrise
- 3 Ursachen der Schuldenkrise
- 3.1 Makroökonomische Ungleichgewichte
- 3.1.1 Finanzkrise verschlechtert Lage der staatlichen / öffentlichen Haushalte
- 3.1.2 Stark divergierende Leistungsbilanzen / Fehlentwicklungen der Wettbewerbsfähigkeit
- 3.2 Spezische Probleme der EWU
- 3.2.1 Zinspolitik der EZB
- 3.2.2 Erhöhtes Insolvenzrisiko durch EWU-Mitgliedschaft
- 3.2.3 Aufweichung des Stabilitäts- und Wachstumspakts
- 3.1 Makroökonomische Ungleichgewichte
- 4 Motive zur Rettung der Gemeinschaftswährung
- 5 Alternative kurzfristige Maßnahmen zur Rettung
- 6 Euro-Rettungsschirm - EFSF / ESM
- 6.1 EFSF
- 6.1.1 Funktionsweise
- 6.1.2 Die Hebelwirkung
- 6.1.2.1 Option 1
- 6.1.2.2 Option 2
- 6.1.3 Vorläufige Beurteilung und aktuelle Entwicklungen
- 6.2 ESM
- 6.3 Kritik
- 6.1 EFSF
- 7 Andere langfristige Maßnahmen zur Stabilisierung
- 8 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Euro-Rettungsschirm, insbesondere EFSF und ESM, im Kontext der europäischen Schuldenkrise. Ziel ist es, einen Überblick über den Ausbruch, den Verlauf und die Ursachen der Krise zu geben, die Motive für die Rettung der Gemeinschaftswährung zu beleuchten und die Funktionsweise der Rettungsschirme zu erläutern. Dabei wird auch auf Kritikpunkte eingegangen.
- Ausbruch und Verlauf der europäischen Schuldenkrise
- Ursachen der Schuldenkrise (makroökonomische Ungleichgewichte, spezifische Probleme der EWU)
- Funktionsweise des EFSF und seine Hebelwirkung
- Der ESM als dauerhafter Rettungsschirm
- Alternative und langfristige Maßnahmen zur Krisenbewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die europäische Schuldenkrise als größte wirtschaftspolitische Herausforderung in der Geschichte des vereinigten Europas und betont die Bedeutung der Rettung der Gemeinschaftswährung. Sie gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit, der sich mit den Ursachen der Krise, den Rettungsmaßnahmen und alternativen Lösungsansätzen beschäftigt. Der Fokus liegt auf dem Euro-Rettungsschirm, insbesondere der EFSF, und deren Hebelwirkung. Die Arbeit berücksichtigt die Entwicklungen bis März 2012.
2 Ausbruch und Verlauf der Schuldenkrise: Dieses Kapitel beschreibt den Ausbruch der Schuldenkrise, beginnend mit der Bekanntgabe des hohen griechischen Haushaltsdefizits im Oktober 2009. Es verfolgt den Verlauf der Krise, einschließlich der Herabstufungen des griechischen Ratings durch die Ratingagenturen, der Sparmaßnahmen Griechenlands und der ersten Hilfspakete. Das Kapitel zeigt, wie sich die Krise von Griechenland auf andere GIPS-Länder ausweitete und schließlich zu einem systemischen Risiko für den Euro wurde. Die Reaktion der europäischen Politik mit dem 750-Milliarden-Paket und der Planung eines dauerhaften Rettungsschirms (ESM) wird ebenfalls beschrieben.
3 Ursachen der Schuldenkrise: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen der Schuldenkrise, fokussiert auf makroökonomische Ungleichgewichte und spezifische Probleme der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWU). Es untersucht die Rolle der Finanzkrise bei der Verschlechterung der Lage der staatlichen Haushalte und die Auswirkungen stark divergierender Leistungsbilanzen und Wettbewerbsfähigkeitsprobleme. Die Zinspolitik der EZB, das erhöhte Insolvenzrisiko durch die EWU-Mitgliedschaft und die Aufweichung des Stabilitäts- und Wachstumspakts werden als weitere Faktoren betrachtet.
4 Motive zur Rettung der Gemeinschaftswährung: Dieses Kapitel beleuchtet die Gründe für die Bemühungen zur Rettung des Euro. Es dürfte den politischen Willen zur Aufrechterhaltung der Gemeinschaftswährung, die Vermeidung eines Zusammenbruchs des europäischen Finanzsystems und die Sicherung des wirtschaftlichen Zusammenhalts in Europa hervorheben. Die potenziellen Folgen eines Scheiterns der Rettungsmaßnahmen werden vermutlich ebenfalls diskutiert.
5 Alternative kurzfristige Maßnahmen zur Rettung: Hier werden vermutlich alternative, kurzfristige Maßnahmen zur Bewältigung der Krise neben dem Rettungsschirm diskutiert. Es könnte eine Analyse alternativer politischer oder ökonomischer Strategien umfassen, die in Betracht gezogen wurden, jedoch nicht umgesetzt wurden. Der Vergleich dieser Alternativen mit dem gewählten Ansatz des Rettungsschirms würde den Abschnitt wahrscheinlich abrunden.
6 Euro-Rettungsschirm - EFSF / ESM: Dieses Kapitel analysiert detailliert den Euro-Rettungsschirm, beginnend mit der EFSF und ihrer Funktionsweise, inklusive der Hebelwirkung und verschiedenen Optionen für die Kapitalbeschaffung. Es wird die vorläufige Beurteilung und aktuelle Entwicklungen der EFSF, sowie die Einführung des ESM als dauerhaften Nachfolger beschrieben. Kritische Aspekte des Systems werden ebenfalls behandelt. Es ist zu erwarten, dass verschiedene Aspekte wie die Wirksamkeit, die Moral Hazard Problematik und die politische Steuerung diskutiert werden.
7 Andere langfristige Maßnahmen zur Stabilisierung: In diesem Kapitel werden vermutlich weitere langfristige Maßnahmen zur Stabilisierung der Eurozone beleuchtet, die über den kurzfristigen Rettungsschirm hinausgehen. Dies könnte Maßnahmen zur Stärkung der Fiskaldisziplin, die Reform der europäischen Institutionen oder Strukturreformen in den einzelnen Ländern umfassen. Der Fokus liegt auf dauerhaften Lösungen zur Vermeidung zukünftiger Krisen.
Schlüsselwörter
Europäische Schuldenkrise, Euro-Rettungsschirm, EFSF, ESM, GIPS-Länder, Makroökonomische Ungleichgewichte, Wettbewerbsfähigkeit, Zinspolitik EZB, Stabilitäts- und Wachstumspakt, Ratingagenturen, IWF, EU, Moral Hazard.
Häufig gestellte Fragen zur Europäischen Schuldenkrise und den Rettungsschirmen EFSF und ESM
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die europäische Schuldenkrise, konzentriert sich dabei insbesondere auf den Euro-Rettungsschirm, und zwar sowohl den Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSF) als auch den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Es analysiert die Ursachen der Krise, die Maßnahmen zur Rettung der Gemeinschaftswährung und alternative Lösungsansätze. Der Fokus liegt auf der Funktionsweise des EFSF und seiner Hebelwirkung.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: den Ausbruch und Verlauf der europäischen Schuldenkrise, die Ursachen der Krise (makroökonomische Ungleichgewichte und spezifische Probleme der EWU), die Motive zur Rettung des Euro, die Funktionsweise des EFSF und des ESM, alternative kurzfristige und langfristige Maßnahmen zur Krisenbewältigung sowie Kritikpunkte an den Rettungsschirmen. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste mit Schlüsselbegriffen.
Welche Ursachen für die europäische Schuldenkrise werden genannt?
Das Dokument nennt makroökonomische Ungleichgewichte (wie stark divergierende Leistungsbilanzen und Wettbewerbsfähigkeitsprobleme) und spezifische Probleme der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWU) als Ursachen. Dazu gehören die Zinspolitik der EZB, das erhöhte Insolvenzrisiko durch die EWU-Mitgliedschaft, die Aufweichung des Stabilitäts- und Wachstumspakts und die Verschlechterung der Lage der staatlichen Haushalte durch die Finanzkrise.
Wie funktioniert der EFSF (Europäischer Finanzstabilisierungsmechanismus)?
Das Dokument beschreibt detailliert die Funktionsweise des EFSF, einschließlich seiner Hebelwirkung und verschiedener Optionen zur Kapitalbeschaffung. Es beleuchtet die vorläufige Beurteilung und aktuelle Entwicklungen des EFSF und geht auf Kritikpunkte ein. Die verschiedenen Optionen zur Hebelwirkung werden genauer erläutert.
Was ist der ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) und wie unterscheidet er sich vom EFSF?
Der ESM wird als dauerhafter Nachfolger des EFSF beschrieben. Das Dokument erläutert die Einführung des ESM und vergleicht ihn implizit mit dem EFSF, indem es die Funktionsweise und die Kritikpunkte beider Mechanismen beleuchtet. Die genauen Unterschiede werden jedoch nicht explizit herausgearbeitet.
Welche alternativen Maßnahmen zur Rettung des Euro werden diskutiert?
Das Dokument erwähnt alternative kurzfristige Maßnahmen neben dem Rettungsschirm und diskutiert langfristige Maßnahmen zur Stabilisierung der Eurozone. Diese umfassen Maßnahmen zur Stärkung der Fiskaldisziplin, Reformen der europäischen Institutionen und Strukturreformen in den einzelnen Ländern. Die konkreten Alternativen werden aber nicht im Detail beschrieben.
Welche Motive gab es für die Rettung des Euro?
Die Motive für die Rettungsaktionen werden als der politische Wille zur Aufrechterhaltung der Gemeinschaftswährung, die Vermeidung eines Zusammenbruchs des europäischen Finanzsystems und die Sicherung des wirtschaftlichen Zusammenhalts in Europa beschrieben. Die potenziellen Folgen eines Scheiterns werden ebenfalls erwähnt.
Wann wurde das Dokument erstellt (oder bis wann sind die Informationen aktuell)?
Das Dokument berücksichtigt die Entwicklungen bis März 2012.
Welche Schlüsselbegriffe sind im Dokument relevant?
Zu den Schlüsselbegriffen gehören: Europäische Schuldenkrise, Euro-Rettungsschirm, EFSF, ESM, GIPS-Länder, Makroökonomische Ungleichgewichte, Wettbewerbsfähigkeit, Zinspolitik EZB, Stabilitäts- und Wachstumspakt, Ratingagenturen, IWF, EU, Moral Hazard.
- Arbeit zitieren
- Ralph Strubbe (Autor:in), 2012, Der EURO-Rettungsschirm EFSF / ESM, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192078