Wenn man sich mit den Themen der Trainingswissenschaft beschäftigt, ist es nahezu unumgänglich, sich auch mit ihren Verflechtungen, in bezug zu anderen Disziplinen auseinanderzusetzen. Es scheint demnach interessant inwieweit dieses zum Zentrum der Sportwissenschaft avancierte Gebiet, interdisziplinäre und eigenständige Momente aufweist. In der Fachliteratur zeigen sich breite Diskussionen über die Rolle und die Rollenverteilung von beitragsfähigen Sektionen, die zum trainingswissenschaftlichen Erkenntnisgewinn beitragen können. Carl vertritt die Position, dass sich die Trainingswissenschaft die Gegenstände sportliches Training und sportliche Leistung mit diversen anderen Wissenschaften teilt (vgl. Carl, 1996, S.10). Im Gegensatz dazu steht die Aussage von Letzelter, der den integrativen Charakter hervorhebt, welcher sich besonders in der Ergebnisübernahme aus anderen Bereichen zeigt (vgl. Letzelter, 1978, S. 14).
In der vorliegenden Literaturarbeit geht es primär darum, den Einfluss anderer Disziplinen auf die Trainingswissenschaft zu ergründen. Dies soll hier stellvertretend am Fachkomplex der Sportpsychologie geschehen. Aus diesem Grund dient einschlägige Literatur aus beiden Sektionen dazu, übergreifende Einblicke zu gewinnen. Weiteres Bestreben ist es, im Gegensatz dazu, einige eigenständige Prozesse im Bereich der Trainingswissenschaft darzustellen. Gelingen soll dies am Beispiel der Forschungsmethodik. Jenes Beispiel habe ich gewählt, da dieser Bereich von vielen Wissenschaftlern als wichtigstes Abgrenzungskriterium verstanden wird (vgl. Carl, 1996, S. 17). Anhand von Vor- und Nachteilen beider Pole sollen abschließend Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt und ungenutzte Potenziale hervorgehoben werden. Ist Interdisziplinarität förderlich oder hinderlich, kann als Untersuchungsfrage verstanden werden. Um qualifiziert Antwort auf die aufgeworfenen Fragen geben zu können, stellt die Literatur von Schnabel et al. mit dem Namen „Trainingswissenschaft“ einen wichtigen Baustein dar. Eine umfassende Darstellung aller Parameter wird dabei nicht erreicht werden können, weil der begrenzte Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht jede Facette eines solch vielschichtigen Themas erfassen kann. Unbeachtet bleiben Sachverhalte, die sich auf die interne Teilung der Trainingswissenschaft in Leistungs-, Trainings- und Wettkampflehre beziehen. Ausgeklammert bleiben auch Untersuchungen außerhalb Deutschlands, sowie eine punktgenaue Detailbeleuchtung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Interdisziplinarität
- Erklärung Eigenständigkeit
- Kurzer historischer Abriss
- Interdisziplinarität und Unabhängigkeit
- Beitrag der Sportpsychologie
- Kognitive Prozesse
- Emotionale Aspekte
- Motivationale Inhalte
- Volition
- Schlussfolgerungen
- Eigenständige Forschungsmethoden
- Beitrag der Sportpsychologie
- Pro und Kontra der Interdisziplinarität
- Vorteilhafte Faktoren
- Gefahren der Interdisziplinarität
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Literaturarbeit befasst sich mit der Frage, wie stark die Trainingswissenschaft durch andere Disziplinen beeinflusst wird und welche eigenen Elemente sie besitzt. Die Analyse fokussiert dabei auf die Interdisziplinarität mit der Sportpsychologie und die eigenständigen Forschungsmethoden der Trainingswissenschaft. Die Arbeit untersucht die Rolle der Sportpsychologie für die Trainingswissenschaft und stellt die Eigenständigkeit der Trainingswissenschaft anhand der Forschungsmethodik dar.
- Interdisziplinarität der Trainingswissenschaft
- Beitrag der Sportpsychologie zur Trainingswissenschaft
- Eigenständigkeit der Trainingswissenschaft
- Eigenständige Forschungsmethoden in der Trainingswissenschaft
- Vorteile und Gefahren der Interdisziplinarität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text führt in das Thema der Interdisziplinarität und Eigenständigkeit der Trainingswissenschaft ein und stellt die Relevanz des Themas sowie die Zielsetzung der Arbeit dar.
- Definition Interdisziplinarität: Dieses Kapitel erläutert den Begriff der Interdisziplinarität im Kontext der Trainingswissenschaft und stellt verschiedene Definitionen aus der Fachliteratur vor.
- Erklärung Eigenständigkeit: Der Text legt dar, dass die Trainingswissenschaft neben den Beiträgen anderer Disziplinen auch über eigene Theorien und Methoden verfügt.
- Kurzer historischer Abriss: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Trainingswissenschaft und zeigt die Bedeutung verschiedener Einflussfaktoren auf.
- Interdisziplinarität und Unabhängigkeit: In diesem Abschnitt wird der Beitrag der Sportpsychologie zur Trainingswissenschaft untersucht. Die Analyse deckt dabei verschiedene Aspekte der Sportpsychologie auf, die Einfluss auf die Trainingswissenschaft haben.
- Pro und Kontra der Interdisziplinarität: Der Text beleuchtet die Vor- und Nachteile der Interdisziplinarität für die Trainingswissenschaft.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Interdisziplinarität und Eigenständigkeit der Trainingswissenschaft. Im Fokus stehen dabei die Beiträge der Sportpsychologie, wie kognitive Prozesse, emotionale Aspekte, motivationale Inhalte, Volition und Schlussfolgerungen. Des Weiteren werden eigenständige Forschungsmethoden in der Trainingswissenschaft untersucht. Die Arbeit beleuchtet die Vorteile und Gefahren der Interdisziplinarität für die Trainingswissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Master of Arts André Matthias Müller (Autor:in), 2008, Interdisziplinarität und Eigenständigkeit der Trainingswissenschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192079