Fast jeder kennt die Situation: Man hat ein Seminar besucht, hat vieles gelernt, ist motiviert und voller Elan und ausgestattet mit den besten Vorsätzen, bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz vieles anders zu machen als bisher. Doch dann setzt der Alltag ein, wo allzu schnell wieder vergessen ist, was man eigentlich umsetzen wollte oder andere Hindernisse dafür sorgen, dass ein kontinuierlicher „Versandungs-Prozess“ eintritt. Dabei ist natürlich jedes Unternehmen daran interessiert, dass sich Investitionen im Personalentwicklungsbereich „auszahlen“, das heißt, dass konkrete und möglichst auch nachweisbare Verbesserungen in der Bewältigung der Aufgaben und im Unternehmenergebnis sichtbar werden.
In Bezug auf die Kosten- und Rentabilitätskontrolle liegen bereits eine Reihe brauchbarer Instrumente vor. Die Kontrolle des Lern- bzw. vielmehr des Transfererfolges ist bisher allerdings in den meisten Unternehmen nicht zufrieden stellend gelöst. Von Erfolg kann erst dann gesprochen werden, wenn die in den Seminaren erworbenen Kenntnisse und Verhaltensweisen von den Teilnehmern auch in der alltäglichen Arbeitssituation angewendet und für eine bessere Aufgabenbewältigung im Betrieb genutzt werden. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen daher der Transferprozess und vor allem die Schließung der so genannten Transferlücke durch gezielte Transfersicherungsmaßnahmen nach dem Seminar sowie die Transferkontrolle.
Es sollen Methoden aufgezeigt werden, die den Transfer in die Praxis sicherstellen können. Die Herausforderung besteht vor allem darin, einfache, eindeutige und leicht anwendbare Konzepte zur Transferevaluation und Transfersicherung zu entwickeln, die kostengünstig und mit einem akzeptablen Zeitaufwand verbunden sind. Nur dann wird ein Unternehmen sich verstärkt um die entsprechende Umsetzung bemühen und den Themen Transfer und Evaluation mehr Bedeutung zumessen.
Im Fokus der Arbeit stehen vorrangig betriebliche Weiterbildungsangebote, die eine Veränderung von Verhaltensweisen zum Ziel haben (z. B. Gesprächsführungstechniken, Verhandlungstechniken etc.). Ziel ist es, eine Umsetzungsstrategie mit praktischen Vorschlägen und Handlungsempfehlungen herauszuarbeiten, die den Transfer des Gelernten bei dem betrachteten Personaldienstleister fördert und damit den Anwendungsnutzen betrieblicher Weiterbildung steigern kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Ziel der Arbeit
- Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Abgrenzung relevanter Begrifflichkeiten
- Personalentwicklung und Weiterbildung
- Bildungscontrolling
- Transfer
- Evaluation
- Die vier Stufen der Evaluation nach Kirkpatrick
- Stufe 1: Zufriedenheit (Reaction)
- Stufe 2: Lernerfolg (Learning)
- Stufe 3: Transfererfolg (Behaviour)
- Stufe 4: Unternehmenserfolg (Results)
- Instrumente zur Transferevaluation in der betrieblichen Praxis
- Schriftliche Befragung
- Mündliche Befragung
- Tests
- Die Beobachtung
- Das Rückkehrgespräch
- Maßnahmenkatalog / Aktionsplan
- Projektarbeiten
- Statistiken und Kennzahlen
- Transferunterstützende Maßnahmen und Strategien im Weiterbildungsprozess
- Transferunterstützung in der Vorbereitungsphase der Bildungsmaßnahme
- Transferunterstützung in der Durchführungsphase der Bildungsmaßnahme
- Transfersicherungsmaßnahmen nach der Bildungsmaßnahme
- Seminar-Nachbereitungsgespräche
- Zielsetzungsmethoden/Transferkontrakt
- Transferpartnerschaften
- Projektarbeit (,Action learning')
- Coaching
- Hotline
- Follow-up Veranstaltungen/Erfahrungsaustauschgruppen/Netzwerke
- Multiplikatorenmodell
- Trainingsmagazin
- Umsetzungsstrategie im Beispielunternehmen
- Vorbereitungsphase
- Trainingsphase
- Nachbereitungsphase
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der effektiven Transferevaluation und Transfersicherung betrieblicher Weiterbildungsmaßnahmen am Beispiel eines Personaldienstleisters. Ziel der Arbeit ist es, die Bedeutung von Transferevaluation und Transfersicherung für den Erfolg von Weiterbildungsmaßnahmen zu beleuchten und konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis zu entwickeln.
- Die verschiedenen Phasen der Transferevaluation
- Die Bedeutung von Transferunterstützenden Maßnahmen im Weiterbildungsprozess
- Die Umsetzung von Transferevaluation und Transfersicherung in der Praxis
- Die Entwicklung einer konkreten Umsetzungsstrategie im Beispielunternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen
- Kapitel 3: Instrumente zur Transferevaluation in der betrieblichen Praxis
- Kapitel 4: Transferunterstützende Maßnahmen und Strategien im Weiterbildungsprozess
- Kapitel 5: Umsetzungsstrategie im Beispielunternehmen
Dieses Kapitel stellt die Problemstellung und das Ziel der Arbeit vor. Außerdem werden die Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit erläutert.
In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Transferevaluation und Transfersicherung beleuchtet. Dazu gehören die Definition relevanter Begrifflichkeiten wie Personalentwicklung, Weiterbildung, Bildungscontrolling und Transfer. Außerdem werden die vier Stufen der Evaluation nach Kirkpatrick vorgestellt.
Dieses Kapitel behandelt verschiedene Instrumente, die in der betrieblichen Praxis zur Transferevaluation eingesetzt werden können. Dazu gehören schriftliche und mündliche Befragungen, Tests, Beobachtungen, Rückkehrgespräche, Maßnahmenkataloge, Aktionspläne, Projektarbeiten und Statistiken.
In diesem Kapitel werden verschiedene transferunterstützende Maßnahmen und Strategien im Weiterbildungsprozess vorgestellt. Es werden Maßnahmen in der Vorbereitungsphase, der Durchführungsphase und der Nachbereitungsphase der Bildungsmaßnahme behandelt.
Dieses Kapitel zeigt die konkrete Umsetzung der Transferevaluation und Transfersicherung im Beispielunternehmen auf. Es werden Maßnahmen für die Vorbereitungsphase, die Trainingsphase und die Nachbereitungsphase der Weiterbildungsmaßnahmen dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bereiche Transferevaluation, Transfersicherung, Weiterbildung, Personalentwicklung, Bildungscontrolling, Kirkpatrick-Modell, Instrumente zur Transferevaluation, Transferunterstützende Maßnahmen, Umsetzungsstrategie.
- Arbeit zitieren
- Manuela Holz (Autor:in), 2003, Transfererfolg bei betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19213