Politische Kommunikation hat eine lange Tradition. Ihre Ursprünge liegen in der Antike, als auf Marktplätzen politische Inhalte verbreitet beziehungsweise über sie debattiert wurde. Schulz (2011: 16) definiert politische Kommunikation sehr allgemein als die Kommunikation, „die von politischen Akteuren ausgeübt wird, die an sie gerichtet ist, oder die sich auf politische Akteure bezieht.“ Über Jahrzehnte hinweg nutzten politische Akteure vorwiegend
die Massenmedien Fernsehen und Zeitung, um ihre Ziele und Botschaften an möglichst breite Teile der Bevölkerung zu übermitteln. Diese rezipierte die Inhalte, war mitunter nicht mit
allem einverstanden, hatte aber aufgrund der einseitigen Kommunikationswege dieser beiden Massenmedien nur sehr eingeschränkt die Möglichkeit, sich selbst an der politischen Kommunikation zu beteiligen, ihren Unmut kund zu tun und in direkten Kontakt mit
politischen Akteuren zu treten. Zumindest theoretisch problemlos möglich ist dies aber mittlerweile über das Internet (beispielsweise mittels Weblogs), dessen kontinuierliche Weiterentwicklung – wie Simons (2011: 142) es darstellt – eine zweite Medienrevolution
„nach der Erfindung des Buchdrucks“ zur Folge hatte. So haben technologische Innovationen dazu geführt, dass die in der Frühphase des Internets noch dominierenden einseitigen Kommunikationsstrukturen zwar nicht komplett verdrängt wurden, aber zumindest erheblich an Bedeutung verloren haben. In Anbetracht dessen erheben Internetnutzer zunehmend den Anspruch, ihre – gemäß dem Paradigma der traditionellen Massenkommunikation – passive
Rolle abzulegen und am Prozess der öffentlichen Meinungsbildung mitzuwirken: „Aus passiven Konsumenten werden höchst aktive Produzenten“ (Hornig 2007: 8).
Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Allgemeine Aspekte zur (politischen) Kommunikation
- Kapitel 3: Zentrale Merkmale des Web 2.0
- Kapitel 4: Politische Kommunikation im Internetzeitalter
- 4.1 Neuausrichtung: Potenziale und Probleme
- 4.2 Der Stellenwert des Internets unter US-Präsident Barack Obama
- 4.3 Nutzung des Internets unter politischen Akteuren in Deutschland
- Kapitel 5: Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der politischen Kommunikation im Internetzeitalter. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich durch die fortschreitende Digitalisierung für die politische Kommunikation ergeben. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung des Web 2.0 und seinen Auswirkungen auf die traditionelle Massenkommunikation.
- Entwicklung der politischen Kommunikation
- Zentrale Merkmale des Web 2.0
- Potenziale und Probleme der politischen Online-Kommunikation
- Nutzung des Internets durch politische Akteure in den USA und Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt in die Thematik der politischen Kommunikation im Internetzeitalter ein und beleuchtet die Entwicklung der Kommunikation von der Antike bis zur Gegenwart. Die Bedeutung des Internets als zweiter Medienrevolution wird hervorgehoben, und die Herausforderungen, die sich für politische Akteure durch die veränderte Kommunikationslandschaft ergeben, werden skizziert.
Kapitel 2: Allgemeine Aspekte zur (politischen) Kommunikation
Dieses Kapitel behandelt verschiedene Kommunikationsformen, insbesondere die interpersonelle Kommunikation, die one-to-many-Kommunikation (Massenkommunikation) und die many-to-many-Kommunikation. Die traditionelle Massenkommunikation im Fernsehen und in der Zeitung wird kritisch betrachtet, insbesondere hinsichtlich des Gatekeeping-Prinzips und der Abhängigkeit der politischen Akteure von diesen Medien.
Kapitel 3: Zentrale Merkmale des Web 2.0
Dieses Kapitel beschreibt die zentralen Merkmale des Web 2.0, wie beispielsweise die Interaktivität, die Partizipation und die Demokratisierung der Kommunikation. Die Bedeutung des Web 2.0 für die politische Kommunikation wird hervorgehoben, und die Veränderungen im Kommunikationsprozess durch das Internet werden analysiert.
Kapitel 4: Politische Kommunikation im Internetzeitalter
Dieses Kapitel beleuchtet die Potenziale und Probleme der politischen Online-Kommunikation. Es geht auf die Neuausrichtung des Kommunikationsstils im Internetzeitalter ein und analysiert die Nutzung des Internets durch politische Akteure in den USA und Deutschland.
Schlüsselwörter
Politische Kommunikation, Internetzeitalter, Web 2.0, Massenkommunikation, Gatekeeping-Prinzip, Mediendemokratie, Mediokratie, Online-Kommunikation, US-amerikanische Regierung, deutsche Regierung, politische Akteure, Potenziale, Probleme, Chancen.
- Citar trabajo
- Daniel Seehuber (Autor), 2012, Politische Kommunikation im Internetzeitalter, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192327