„In allen Schulen ist Staatsbürgerkunde Lehrgegenstand und staatsbürgerliche Er-ziehung verpflichtende Aufgabe“ lautet der elfte Artikel der Verfassung des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). Handelt es sich dabei um ein historisches Fragment der Re-Education-Politik der Besatzungsmächte und wenn dem so ist, inwiefern sind die Auswirkungen der Besatzungspolitik heute noch zu erkennen? Dieser Frage soll im Kleinen mit Fokus auf den Politikunterricht in Nordrhein-Westfalen nachgegangen werden.
Zunächst muss dazu die Policy der britischen Militärregierung im Bereich der Bildung untersucht werden, wobei ich mich auf die Schaffung der strukturellen Rahmenbedingungen des Politikunterrichts konzentrieren werde. Nach einer kurzen Kontextualisierung stehen insbesondere das Potsdamer Abkommen, die Beschlüsse des Alliierten Kontrollrates und die Maßnahmen der britischen Militärregierung im Bereich der Bildung im Zentrum der Betrachtung.
In einem nächsten Schritt ist zu prüfen, inwiefern sich die britischen Ansätze und Ziele in der politischen Bildung und in den Rahmenbedingungen des Politikunterrichts in NRW wiederfinden. Dazu werden einerseits Gesetzestexte, wie das Grundgesetz, die Landesverfassung von NRW und dessen Schulgesetz zur Analyse herangezogen. Andererseits eignen sich insbesondere die Richtlinien, weniger jedoch die Lehrpläne für die politische Bildung, dazu, etwaige Traditionen, die sich auf die britische Besatzungspolitik gründen, aufzuspüren...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kernpunkte der britischen Re-Education
- Rahmenbedingungen politischen Unterrichts in Nordrhein-Westfalen
- Auswertung und Diskussion
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der britischen Re-Education auf den Politikunterricht in Nordrhein-Westfalen. Sie fokussiert sich dabei auf die Schaffung der strukturellen Rahmenbedingungen des Politikunterrichts und analysiert, inwiefern die britischen Ansätze und Ziele in der politischen Bildung und den Rahmenbedingungen des Politikunterrichts in NRW wiederzufinden sind.
- Die britische Re-Education-Politik im Bereich der Bildung
- Die Entstehung der strukturellen Rahmenbedingungen des Politikunterrichts in NRW
- Die Auswirkungen der britischen Re-Education auf die heutige Konzeption politischer Bildung
- Die Bedeutung des Potsdamer Abkommens und der Beschlüsse des Alliierten Kontrollrats
- Die Analyse von Gesetzestexten, Richtlinien und Lehrplänen für die politische Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung beleuchtet die Relevanz des Themas und stellt die Forschungsfrage nach den Auswirkungen der britischen Re-Education auf den Politikunterricht in Nordrhein-Westfalen. Sie beschreibt den methodischen Ansatz und die zeitliche Eingrenzung der Arbeit.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel behandelt die Kernpunkte der britischen Re-Education-Politik im Bereich der Bildung. Es analysiert die relevanten Dokumente der britischen Militärregierung, insbesondere das Potsdamer Abkommen und die Beschlüsse des Alliierten Kontrollrats.
- Kapitel 3: Hier werden die Rahmenbedingungen des Politikunterrichts in Nordrhein-Westfalen untersucht. Dazu werden Gesetzestexte wie das Grundgesetz, die Landesverfassung von NRW und das Schulgesetz analysiert, sowie Richtlinien und Lehrpläne für die politische Bildung betrachtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Britische Re-Education, Politikunterricht, Nordrhein-Westfalen, Rahmenbedingungen, Richtlinien, Lehrpläne, politische Bildung, Alliierter Kontrollrat, Potsdamer Abkommen, Grundgesetz, Landesverfassung, Schulgesetz.
- Quote paper
- Master of Education Daniel Hitzing (Author), 2012, Alliierte Bildungspolitik und Politikunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192342