Sollten wir es tun, nur weil wir es können? Nach einer repräsentativen Umfrage des ZDF Politbarometers stuften 83 % der deutschen Bundesbürger 2007 die Gefahren des Klimawandels als gefährlich ein und gaben an, dass sie sich große Sorge um die unumkehrbaren Folgen der Klimaveränderungen machen. Damit sollte davon auszugehen sein, dass die Einleitungsfrage aus ethischer Perspektive leicht zu beantworten ist. Ein anderes Bild zeichnet stattdessen eine Umfrage aus dem Jahre 2010. Hier waren es nur noch 42 % der Bundesbürger, die ihre Sorge Klimawandel und zur globalen Erwärmung markierten. Innerhalb eines Zeitraumes von nur drei Jahren, der vor allem durch die Finanzkrise und die damit verbundenen Folgen geprägt war, hat sich die Anzahl derer, die den Klimawandel als Bedrohung und aktuelle Gefahr ansehen, halbiert. Auf internationaler Ebene zeigte sich diese negative Entwicklung in Fragen der Umweltproblematik deutlich auf dem Weltklimagipfel in Durban. Auf der zum Scheitern drohenden Konferenz konnte erst im letzten Augenblick ein Kompromisspapier ausgehandelt werden, das in vielen Details auf Einigungen verzichtet und keine Angaben zur Rechtsverbindlichkeit macht.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über Umweltbildung als fächerübergreifendes Konzept in Verbindung der Fächer katholischer Religionsunterricht und Physik im schulischen Kontext zu geben und Möglichkeiten zur Vernetzung beider Fächer aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang werden die Besonderheiten der Umweltbildung in Abgrenzung zu anderen ökologischen Lehr- und Lernkonzepten abgegrenzt und die Chancen für eine fächerübergreifende Verbindung zwischen Geistes- und Naturwissenschaft aufgezeigt. Des Weiteren gilt es, die rechtlichen Rahmenbedingungen der Umweltbildung im Kontext des gymnasialen Unterrichts, wie sie durch die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz und die Lehrpläne der Länder vorgegeben sind, herauszuarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen
- Umweltbildung
- Begriffsbestimmung
- Abgrenzung zum Konzept Bildung für nachhaltige Entwicklung
- Fächerübergreifender Unterricht
- Umweltbildung
- Historische Entwicklung der Umweltbildung
- Von den „,Grenzen des Wachstums\" und dem „Ökologie-Ökonomie-Konflikt\" zum Leitbild nachhaltig Entwicklung.
- Das Aktionsprogramm der Vereinten Nationen – Die AGENDA 21
- Vorgaben und Anforderungen – Die Konzepte der AGENDA 21
- 20 Jahre AGENDA - eine Situationsanalyse
- Schule der Zukunft - Bildung für Nachhaltigkeit
- Umweltbildung als verpflichtender Bestandteil der allgemeinen Bildungsrichtlinien in Deutschland
- Ziele der Umweltbildung
- Umwelt- und Naturerfahrungen erlebbar machen – Beziehungshandeln als Grundlage für Umweltbewusstsein
- Vermittlung von Wissen zur Umwelt
- Umweltgerechte Einstellung wecken
- Anleiten zu umweltgerechtem Handeln
- Umweltbildung im schulischen Kontext
- Besonderheiten der Umweltbildung
- Analyse des Konzeptes „Bildung für nachhaltige Entwicklung"
- Inhalte und Themen von Umweltbildung
- Richtlinien und Rahmenbedingungen
- Rahmenrichtlinien des Landes Sachsen-Anhalt für das Fach Katholischer Religionsunterricht
- Rahmenrichtlinien des Landes Sachsen-Anhalt für das Fach Physik
- Rahmenrichtlinien des Landes Sachsen-Anhalt für fächerübergreifenden Unterricht
- Begründung für fächerübergreifenden Unterricht
- Didaktische Konzepte für Umweltbildung
- Pädagogische und didaktische Konzepte
- Umweltbildung im Fach Katholischer Religionsunterricht
- Themenfelder des Religionsunterrichts als Basis für Umweltbildung
- Umwelt als Schöpfung
- Religionspädagogische Leitlinien für eine schöpfungsorientierte Didaktik
- Weitere Themenfelder des Fachs Katholischer Religionsunterricht als Grundlage für Umweltbildung
- Noahs Arche
- Die biblischen Plagen
- Aufgaben des Religionsunterricht für globale Umweltbildung
- Exemplarisches Beispiel für eine Unterrichtsstunde zur Umweltbildung im Fach Katholischer Religionsunterricht
- Themenfelder des Religionsunterrichts als Basis für Umweltbildung
- Physikunterricht
- Was ist Physik?
- Methoden des Physikunterrichts
- Genetisches Lehren und Lernen
- Entdeckendes und forschendes Lernen
- Aufgabe des Physikunterrichts zur Umweltbildung
- Exemplarisches Beispiel für eine Unterrichtsstunde zur Umweltbildung im Fach Physik
- Umweltbildung als Fächerübergreifendes Konzept
- Unterrichtseinheit „Sollten wir es tun, nur weil wir es können?"
- Stundenkomplex Green-Science Fiction
- Stundenkomplex Umwelt und Energie
- Begriffsbestimmung von Umweltbildung
- Historische Entwicklung der Umweltbildung
- Ziele der Umweltbildung
- Fächerübergreifender Unterricht und Umweltbildung
- Didaktische Konzepte für fächerübergreifenden Unterricht zur Umweltbildung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Untersuchung didaktischer Konzepte für fächerübergreifenden Unterricht zur Umwelterziehung und -bildung in den Fächern Katholische Religion und Physik an Gymnasien. Die Arbeit analysiert den aktuellen Stand der Umweltbildung und reflektiert den Stellenwert der Umwelterziehung und -bildung im schulischen Kontext. Dabei werden die Herausforderungen der heutigen Zeit, insbesondere die Problematik des Klimawandels, mit den Möglichkeiten der Umweltbildung und der Integration von nachhaltigen Entwicklungszielen in den Lehrplan verbunden.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „Umweltbildung“ im Kontext der aktuellen globalen Herausforderungen dar. Es werden die Herausforderungen des Klimawandels und die Notwendigkeit, Umweltbildung in den Schulunterricht zu integrieren, erläutert.
Im zweiten Kapitel werden die Begriffe „Umweltbildung“ und „Fächerübergreifender Unterricht“ definiert. Es werden die verschiedenen Definitionen und Abgrenzungen zu verwandten Konzepten, wie z.B. Bildung für nachhaltige Entwicklung, dargestellt.
Kapitel 3 beleuchtet die historische Entwicklung der Umweltbildung, ausgehend von den „Grenzen des Wachstums“ und dem „Ökologie-Ökonomie-Konflikt“ bis hin zur Agenda 21. Die Bedeutung der Agenda 21 für die Umweltbildung und die Entwicklung einer „Schule der Zukunft“ werden erläutert.
Im vierten Kapitel werden die Ziele der Umweltbildung und die Relevanz von Umwelt- und Naturerfahrungen für die Entwicklung von Umweltbewusstsein dargestellt. Es werden die verschiedenen Aspekte der Umweltbildung, wie Vermittlung von Wissen, Entwicklung von Einstellungen und Anleiten zu umweltgerechtem Handeln, ausführlich erläutert.
Kapitel 5 fokussiert auf die Besonderheiten der Umweltbildung im schulischen Kontext. Es werden die Inhalte und Themen der Umweltbildung, sowie die Richtlinien und Rahmenbedingungen für die Integration von Umweltbildung in den Lehrplan, analysiert.
Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung von didaktischen Konzepten für die Integration von Umweltbildung in den Fächern Katholische Religion und Physik. Es werden verschiedene pädagogische und didaktische Konzepte für Umweltbildung, sowie exemplarische Unterrichtsbeispiele, vorgestellt.
Schlüsselwörter
Umweltbildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, fächerübergreifender Unterricht, Katholischer Religionsunterricht, Physikunterricht, didaktische Konzepte, Unterrichtsbeispiele, Klimawandel, Naturerfahrungen, Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit, Agenda 21.
- Arbeit zitieren
- Stephan Baier (Autor:in), 2012, Untersuchung didaktischer Konzepte für fächerübergreifenden Unterricht zur Umwelterziehung und –bildung in den Fächern Katholische Religion und Physik an Gymnasien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192561