Lachen als Emotionsausdruck ist angeboren. Darwin berichtet über die taub-blinde Laura Bridgman, die keinen Emotionsausdruck durch Nachahmung lernen konnte, und dennoch lachte sie und die typische freudige Erregtheit war ihr anzusehen. Die Liste der angeborenen Grundemotionen ist unterschiedlich lang. Merkwürdig ist, dass das Verhältnis zwischen Emotionen, die sich angenehm anfühlen zu den Unangenehmen, eins zu viel ist. Das müsste bedeuten, dass wir uns vorwiegend unwohl fühlen müssten. Dass uns das Leben doch lebenswert vorkommt, liegt vielleicht daran, dass die Emotionskategorie Freude als ein Sammelbegriff von positiven Emotionen verstanden wird. Humor müsste eine eigene Emotion sein. Denn es fühlt sich anders an, wenn man sich über den Besuch eines guten Freundes freut oder wenn man sich tränenlachend über etwas Lustiges vergnügt. Der Unterschied zwischen „sich über etwas freuen“ und „etwas lustig finden“ zeigt sich bereits an der Distanz zwischen Subjekt und Bezugsobjekt der Emotion. Je mehr uns das Freudige angeht, desto intensiver freuen wir uns. Dagegen ist beim Witz ein gewisser Abstand zu uns entscheidend, denn wenn der Witz uns zu persönlich trifft, werden wir das nicht als witzig empfinden.
Absicht dieser Arbeit ist jedoch nicht die Grenze zwischen Freude und Humor zu ziehen, sondern zu zeigen, dass Humor eine Emotion ist. In einer Komponentenanalyse wird gezeigt, wie sich die konstitutiven Komponenten der Emotionen beim Humor manifestieren. Anschließend wird die Funktion des Humors ergründet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Humor als Emotion
- Komponentenanalyse
- Intentionalität und evaluativ-repräsentativer Inhalt
- Verhaltensantrieb
- Körperliche Veränderungen
- Erlebnisqualität, Intensität und Erregung
- Funktion
- Komponentenanalyse
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, Humor als Emotion zu untersuchen und zu belegen. Dabei wird der Fokus auf die Analyse der konstitutiven Komponenten von Emotionen im Kontext von Humor gelegt. Die Arbeit untersucht, wie sich die Komponenten wie Intentionalität, Verhaltensantrieb, körperliche Veränderungen und Erlebnisqualität bei Humor manifestieren. Darüber hinaus wird die Funktion von Humor im Rahmen der Arbeit erörtert.
- Definition von Humor und seine Abgrenzung von anderen Emotionen wie Freude
- Komponentenanalyse von Emotionen im Kontext von Humor
- Die Funktion von Humor in verschiedenen Bereichen des Lebens
- Der Einfluss von Humor auf die Psyche
- Humor als Mittel zur Bewältigung von Stress und Konflikten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik von Humor als Emotion ein und stellt die These auf, dass Humor eine eigenständige Emotion ist. Die Einleitung beleuchtet die Ambivalenz des Begriffs Humor und seine unterschiedlichen Bedeutungen in verschiedenen Disziplinen. Außerdem wird die Bedeutung von Humor für das menschliche Leben und die Herausforderungen seiner Definition im Kontext anderer Emotionen wie Freude beleuchtet.
2. Humor als Emotion
Dieses Kapitel stellt die konstitutiven Komponenten der Emotionen im Kontext von Humor vor. Es wird auf die Intentionalität von Humor, die damit verbundenen Verhaltensantriebe, die körperlichen Veränderungen und die Erlebnisqualität von Humor eingegangen. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie sich die Komponenten von Emotionen in der spezifischen Emotion Humor manifestieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die zentralen Begriffe Humor und Emotion. Dabei werden verschiedene Aspekte von Humor untersucht, wie Intentionalität, Verhaltensantrieb, körperliche Veränderungen, Erlebnisqualität, Funktion und die Abgrenzung von anderen Emotionen. Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Disziplinen, darunter Philosophie, Psychologie, Soziologie und Ästhetik.
- Quote paper
- Renata Ellermann (Author), 2012, Humor als Emotion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192795