In dieser Arbeit werden die Bilder von Weiblichkeit, die innerhalb des Subgenres des afrozentrischen HipHop generiert werden, herausgearbeitet. Um die von weiblichen Rapperinnen selbst entwickelten Bilder besser zu konturieren, werden sie den Gender-Idealen der afrozentrischen Gemeinschaft und der so genannten HipHop-Kultur gegenübergestellt.
Die im Afrozentrismus vorherrschenden Bilder von Weiblichkeit beruhen auf einer imaginierten, statischen „afrikanischen“ Tradition. Auch im HipHop werden konservative Gender-Rollen propagiert. Diese speisen sich letztlich jedoch aus Stereotypen, die innerhalb der US-amerikanischen Gesellschaft und der afroamerikanischen Community entwickelt wurden. Sie dienen der Beschränkung von Frauen auf die private Sphäre und deren Objektifizierung entweder als rein sexuelle, körperliche oder asexuelle, mütterliche Wesen.
Hier wird die historische Entwicklung dieser Stereotype kurz nachvollzogen. Ihre Auswirkungen auf den Status Schwarzer Frauen innerhalb der afroamerikanischen und der HipHop-Community werden ausgeführt. Am Beispiel der Texte zweier eigenständiger, afrozentrischer Rapperinnen wird aufgezeigt, dass diese sich keineswegs derartigen Stereotypisierungen beugen. Vielmehr durchbrechen sie diese und kritisieren den aus ihnen resultierenden Sexismus. Somit zeigen sie sich als selbstbestimmte Persönlichkeiten. Die von ihnen demonstrierten Bilder von Weiblichkeit zeichnen sich durch eine kulturspezifisch afroamerikanische Sichtweise aus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Afrozentrismus
- Die Hinwendung zu Pan-Afrika
- Afrozentrismus heute
- Die Vier Säulen des Afrozentrismus
- Afrozentrismus als Religion
- Gender im Afrozentrismus
- Afrozentrischer Feminismus
- Womanism
- Black Feminist Thought als kritische Sozialtheorie
- Der Standpunkt Schwarzer Frauen
- Konsequenzen ökonomischer Unterdrückung & Segregation
- Stereotypisierung: Controlling Images
- Die sexuelle Dimension der Unterdrückung
- Die Zentralität der Schwarzen Mutterfigur
- Epistemologie und Empowerment
- HipHop-Kultur
- Entstehung des HipHop
- Authentizität und Coolness
- Männerbilder - Frauenbilder
- Ghetto-Machismo und Neu-Verhandlung von Männlichkeit
- Weibliche MCs: Bitches, Queens, Mamas und Sisters
- Nation Conscious Rap
- Afrozentrischer HipHop
- Die ProtagonistInnen des afrozentrischen Rap
- Gender und Sexualität in afrozentrischen HipHop-Texten
- Die Schwarze Frau als Repräsentation „Mama Afrikas“
- Die Vielstimmigkeit der afrozentrischen Rapperin
- Queen Latifah
- Monie Love
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den afrozentrischen HipHop unter einer genderspezifischen Perspektive. Sie beleuchtet die Positionen afrozentrischer Rapperinnen innerhalb der afrozentrischen, der Schwarzen und der HipHop-Kultur. Die Arbeit zeigt auf, wie afrozentristische feministische Theorien und Untersuchungen den Status und die Rollen afroamerikanischer Frauen in ihren historischen und gegenwärtigen Dimensionen deutlich machen können.
- Der Einfluss des Afrozentrismus auf das Frauenbild im HipHop
- Die Rolle des Black Feminist Thought in der afroamerikanischen Gesellschaft
- Die Stereotypisierung und Unterdrückung Schwarzer Frauen im HipHop
- Die Selbstdarstellung afrozentrischer Rapperinnen als Frauen
- Die Interaktion von afrozentrischen, schwarzen und HipHop-Kulturen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt den afrozentrischen HipHop als Subgenre des HipHop ein und thematisiert die genderspezifischen Perspektiven innerhalb dieser Bewegung. Sie beleuchtet das konservatives Frauenbild in beiden Strömungen und stellt die Notwendigkeit heraus, weibliche Perspektiven zu betrachten.
- Afrozentrismus: Dieses Kapitel definiert den Afrozentrismus als Bewegung, die eine positive Sichtweise auf den afrikanischen Kontinent und eine eigene Historiographie Afrikas propagiert. Es beschreibt die Hinwendung zum Pan-Afrika und die Entwicklung des Afrozentrismus als Reaktion auf den rassistischen Diskurs in den Vereinigten Staaten.
- Afrozentrischer Feminismus: Dieses Kapitel stellt den Black Feminist Thought als kritische Sozialtheorie vor, die sich mit den Konsequenzen ökonomischer Unterdrückung, Stereotypisierung und der sexuellen Dimension der Unterdrückung Schwarzer Frauen auseinandersetzt. Es thematisiert die Rolle der Schwarzen Mutterfigur und die Bedeutung von Epistemologie und Empowerment.
- HipHop-Kultur: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des HipHop und die Bedeutung von Authentizität und Coolness innerhalb der Kultur. Es untersucht die geschlechtsspezifischen Bilder von Männern und Frauen im HipHop, wobei die Bedeutung von Ghetto-Machismo und die Verhandlung von Männlichkeit im Vordergrund stehen.
- Nation Conscious Rap: Dieses Kapitel fokussiert sich auf den afrozentrischen HipHop und die Protagonisten dieses Subgenres. Es analysiert die Darstellung von Gender und Sexualität in afrozentrischen HipHop-Texten und die Repräsentation der Schwarzen Frau als „Mama Afrikas“.
- Die Vielstimmigkeit der afrozentrischen Rapperin: Dieses Kapitel beleuchtet die individuellen Perspektiven zweier prominenter afrozentrischer Rapperinnen, Queen Latifah und Monie Love, und zeigt die Vielfältigkeit des weiblichen Einflusses innerhalb des afrozentrischen HipHop.
Schlüsselwörter
Afrozentrismus, Black Feminist Thought, HipHop, Gender, Weiblichkeit, Schwarze Frauen, Stereotypisierung, Unterdrückung, Mutterschaft, Repräsentation, Mama Afrika, Queen Latifah, Monie Love
- Arbeit zitieren
- Nina Maria Schauff (Autor:in), 2012, Weiblichkeit im afrozentrischen HipHop, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192830