Die fortschreitende demographische Entwicklung, bei der der Anteil der älteren Bevölkerung immer weiter zunimmt, führt dazu, dass sich die medizinischen Aufgaben qualitativ und quantitativ verschieben. Für ältere Menschen ist typisch, dass sie nicht nur eine Krankheit haben, sondern unter einer Vielzahl von Erkrankungen (Multimorbidität) leiden. Dazu kommen eine überdosierte Medikation und eine psychosoziale Isolation. Dies kann akute Krankheiten verursachen. Häufig im Alter vorkommende Krankheiten sind die des Bewegungsapparates. Solche Krankheiten können dazu führen, dass ältere Menschen in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, die Mobilität sogar verlieren und sie dadurch in ihrem zu Hause gefangen werden und vereinsamen. Daneben lassen die kognitiven sowie sensorischen Leistungen nach. Zusammen mit anderen Krankheiten entsteht ein Merkmalskomplex aus Immobilität, Inkontinenz, intellektueller Abbau und Instabilität. Die vier „I‘s“ der Geriatrie verstärken sich gegenseitig und bedrohen die letzten Lebensjahre älterer Menschen. Die Frage ist nun, mit welchen therapeutischen Maßnahmen diesen Problemen begegnet werden kann? Von einer herkömmlichen kurativen und diagnosebetonten Therapie sollte Abstand genommen werden. Im Mittelpunkt der Therapie steht die Aufrechterhaltung der Funktion und nicht die Wiederherstellung und Heilung. Funktionelle Einschränkungen von älteren Menschen sind reversibel oder können zumindest kompensiert werden. Eine mögliche Lösung stellt die chinesische Heilkunst Qigong dar. Als komplementärer selbsttherapeutischer Ansatz kann Qigong Einschränkungen lindern oder gar beheben. Die vorliegende Arbeit untersucht zunächst, inwieweit Qigong eine sinnvolle Methode für das Anwendungsgebiet für ältere Menschen ist (Abschnitt 2). Danach wird Qigong auf ausgewählte Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, die für Ältere typisch sind, bezogen (Abschnitt 3). Ein Fazit (Abschnitt 4) rundet die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Qigong als Anwendungsgebiet für ältere Menschen
- 2.1 Allgemeines zur Durchführung
- 2.2 Besonderheit der Atmung
- 2.3 Vier „I's“ der Geriatrie
- 2.3.1 Instabilität
- 2.3.2 Immobilität
- 2.3.3 Intellektueller Abbau
- 2.3.4 Inkontinenz
- 2.4 Persönliche Erfahrungen von älteren Praktizierenden
- 3. Qigong für Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems
- 3.1 Hypertonie
- 3.2 Hypotonie
- 3.3 Koronare Herzerkrankungen
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Eignung von Qigong als therapeutische Methode für ältere Menschen. Sie betrachtet die Besonderheiten der Anwendung von Qigong im Alter und erörtert die Relevanz dieser Methode für verschiedene Krankheitsbilder, insbesondere im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems.
- Qigong als komplementärer Ansatz zur Gesundheitsförderung im Alter
- Besondere Bedürfnisse und Herausforderungen bei der Anwendung von Qigong bei älteren Menschen
- Die Rolle von Qigong bei der Prävention und Linderung von altersbedingten Beschwerden und Krankheiten
- Der Einfluss von Qigong auf die körperliche und geistige Gesundheit älterer Menschen
- Die Anwendung von Qigong bei spezifischen Krankheitsbildern im Alter, z.B. im Herz-Kreislauf-System
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und beleuchtet die demographische Entwicklung sowie die besonderen Herausforderungen, denen sich ältere Menschen gegenübersehen. Kapitel zwei betrachtet Qigong als Anwendungsgebiet für ältere Menschen und beleuchtet die allgemeine Durchführung, die Besonderheit der Atmung und die „vier I's“ der Geriatrie. In Kapitel drei wird die Anwendung von Qigong bei Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems näher untersucht, wobei auf Hypertonie, Hypotonie und koronare Herzerkrankungen eingegangen wird. Abschließend wird in einem Fazit die Relevanz von Qigong für die Gesundheitsförderung im Alter zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Qigong, Alter, Geriatrie, Gesundheitsförderung, Herz-Kreislauf-System, Hypertonie, Hypotonie, Koronare Herzerkrankungen, Komplementärtherapie, Selbsttherapie, Multimorbidität, „Vier I's“ der Geriatrie, Instabilität, Immobilität, Intellektueller Abbau, Inkontinenz.
- Quote paper
- B.Sc. Christian Kunow (Author), 2012, Qigong im Alter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192876