Wer heutzutage glaubt die Sklaverei sei abgeschafft worden, irrt sich gewaltig. Denn nach aktuellen Untersuchungen boomt der Menschenhandel (der durchaus als moderner Sklavenhandel betrachtet werden kann) heute mehr denn je. Jährlich werden rund 2,4 Millionen Menschen wie Ware gehandelt und müssen brutalste Verletzungen ihrer Menschenrechte hinnehmen.„Menschenhandel trifft die Schwächsten und ist ein Verbrechen gegen die Menschenrechte von Frauen, Männern und Kindern, die zum Zwecke des sexuellen Missbrauchs oder der Ausbeutung ihrer Arbeitskraft oder anderer illegaler Formen der Ausbeutung wie Organentnahme oder Bettelei verschleppt werden“ erklärt die EU-Koordinatorin für die Bekämpfung des Menschenhandels Myria Vassiliadou. Um den Menschenhandel zu bekämpfen ist es erforderlich ein funktionierendes Rechtssystem zu schaffen, dass den Handel durch strafrechtliche Präventivmaßnahmen unterbindet und zeitgleich die Opfer und deren Rechte schützt. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Instrumente zur Bekämpfung des Menschenhandels entwickelt. Ziel dieser Seminararbeit ist es, einen kurzen Überblick über die wichtigsten Instrumente auf universeller völkerrechtlicher und europäischer Ebene zu geben. Die wichtigsten Inhalte der jeweiligen Dokumente werden beleuchtet, mit besonderem Augenmerk auf die Begriffsdefinition Menschenhandel als auch auf die internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung des Menschenhandels
- Definitionen von Menschenhandel
- Erscheinungsformen von Menschenhandel
- Daten und Fakten
- Völkerrechtliche Instrumente und europäische Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels
- Instrumente der Vereinten Nationen
- Konvention zur Unterbindung des Menschenhandels und der Ausnutzung der Prostitution anderer
- Fakultativprotokoll zu dem Übereinkommen über die Rechte des Kindes, betreffend den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution und die Kinderpornografie
- Zusatzprotokoll zur Verhütung, Bekämpfung und Bestrafung des Menschenhandels, insbesondere des Frauen- und Kinderhandels, zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität
- Instrumente der Europäischen Union
- Rahmenbeschluss des Rates 2002/629 JI vom 19. Juli 2002 zur Bekämpfung des Menschenhandels
- Richtlinie 2004/81/EG des Rates vom 29. April 2004 über die Erteilung von Aufenthaltstiteln für Drittstaatsangehörige, die Opfer des Menschenhandels sind oder denen Beihilfe zur illegalen Einwanderung geleistet wurde und die mit den zuständigen Behörden kooperieren
- Richtlinie 2011/36/EU des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 5. April 2011 zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz seiner Opfer sowie zur Ersetzung des Rahmenbeschlusses 2002/629/JI des Rates
- Sonstige Maßnahmen
- Verbot des Menschenhandels in der Charta der Grundrechte der EU
- EU-Plan über bewährte Vorgehensweisen, Normen und Verfahren zur Bekämpfung und Verhütung des Menschenhandels
- Instrumente des Europarats
- Übereinkommen des Europarats zur Bekämpfung des Menschenhandels
- Maßnahmen der OSZE
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Bekämpfung des Menschenhandels auf universeller völkerrechtlicher und europäischer Ebene. Sie bietet einen Überblick über die wichtigsten Instrumente, die in diesem Bereich entwickelt wurden, und beleuchtet deren Inhalte, insbesondere die Definition von Menschenhandel und die internationale Zusammenarbeit.
- Die Bedeutung einer einheitlichen und rechtlich verbindlichen Definition von Menschenhandel für die wirksame Bekämpfung des Problems.
- Die Rolle der internationalen Zusammenarbeit, um Menschenhandel effektiv zu beseitigen.
- Die unterschiedlichen Definitionen von Menschenhandel in internationalen und europäischen Instrumenten und deren Auswirkungen auf die Bekämpfung des Phänomens.
- Die Entwicklung des Verständnisses von Menschenhandel im Laufe der Zeit und die Herausforderungen, die sich aus der Unterscheidung von Menschenhandel, Schlepperei und organisierter Kriminalität ergeben.
- Die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Menschenhandels und die Notwendigkeit eines abgestimmten Vorgehens auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Menschenhandel ein und erläutert die Bedeutung eines funktionierenden Rechtssystems zur Unterbindung des Handels und zum Schutz der Opfer. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Begriffsbestimmung von Menschenhandel, beleuchtet unterschiedliche Definitionen und verdeutlicht die Notwendigkeit einer einheitlichen Definition. Das dritte Kapitel bietet einen Überblick über internationale und europäische Instrumente zur Bekämpfung des Menschenhandels. Es untersucht die wichtigsten Dokumente, analysiert die darin enthaltenen Definitionen von Menschenhandel und beleuchtet die Regelung der internationalen Zusammenarbeit.
Schlüsselwörter
Menschenhandel, Völkerrecht, Europäisches Recht, internationale Zusammenarbeit, Definition, Rechtssystem, Opferrechte, Ausbeutung, Prostitution, Zwangsarbeit, Sklaverei, grenzüberschreitende Kriminalität, Palermo Protokoll, EU-Richtlinien, Europaratsübereinkommen.
- Instrumente der Vereinten Nationen
- Quote paper
- BA Verena Stickler (Author), 2012, Völkerrechtliche Instrumente zur Bekämpfung des Menschenhandels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193087