Das Buch "'Gott', 'Mensch' und 'Welt' im 21. Jahrhundert" stellt wichtige aktuelle Gedankenanstöße zu den Fragen nach "Gott", "Glauben" und existentiell wie rational belastbarer religiöser Weltorientierung zusammen, systematisiert diese und wertet sie dabei zusammenfassend aus. Neben Büchern von Gerd Theißen aus dem deutschsprachigen Bereich bezieht es sich dafür vorwiegend auf Werke gegenwärtiger nordamerikanischer und britischer Theolog/inn/en und Religionsphilosophen, deren Beiträge in der deutschen Diskussion nach Meinung des Autors viel zu wenig rezipiert und aufgenommen werden. Inhaltlich schlägt das Buch dabei den Bogen von der Frage nach einem heute plausiblen Verständnis von Glauben und Religion als menschlichen "Tastversuchen" nach dem Geheimnis einer "Letzten Wirklichkeit" (Gerd Theißen), über ein Verständnis von Theologie als "imaginativer menschlicher Konstruktion" (Gordon Kaufman), die damit verbundene Frage nach den vordringlichen „Rekonstruktionsaufgaben“ heutigen theologischen Denkens in einer globalen religiösen Perspektive, bis zur Auswertung des gegenwärtigen als „postmodern" ettikettierten religiösen Diskurses, und der darin formulierten Eröffnung eines „dritten“, „anatheistischen“, "komplexen" Weges religiöser Weltorientierung jenseits der Oppositionen des traditionellen Theismus und Atheismus (Catherine Keller, Mark Taylor, Richard Kearney).
Dabei entwickelt der Autor am Ende des zweiten Teils eine „trinitarische Heuristik“ möglicher aus seiner Sicht weiterführender "Konstruktionen" des Gottesgedankens, die Pluralität und Bestimmtheit im Sinne eines pneumatologichen „Operierens von Differenzen her“ miteinander verbinden. Theologische Aussagen werden in ihrem Rahmen als "theopoetische" heuristische Denkvorschläge ohne fundationalistisch zu sichernde Wahrheitsgewissheit reinterpretiert. Am Ende des dritten Teils fragt er dann zusammenfassend nach der bleibenden Bedeutung der kritischen Philosophie Immanuel Kants für ein heute weiterführendes theologisches Nachdenken, und skizziert auf dieser Grundlage ein alle bisherigen Überlegungen nochmals zusammenfassendes weiteres heuristisches Verständnis des Göttlichen als des immanent-transzendenten kreativen "abgründigen Grundes" und Letzthorizontes, vor dem alle Wirklichkeit erscheint, und das uns Menschen dabei im Sinne der in der menschlichen Geschichte (viellicht als "inneres Ziel" der Evolution) emergenten Kraft der "Liebe" auf diese letzte Wirklichkeit hin orientiert, tröstet & trägt.
Inhaltsverzeichnis
- Teile I, II und III „Gott“, „Welt“ und Mensch“ im 21. Jahrhundert
- Vorwort
- „Gott“, „Welt“ und Mensch“ im 21. Jahrhundert
-
- Einleitung
- „Gott“ als Symbol für Gott
- „Welt“
- „Mensch“
- Zusammenfassung und Ausblick
-
- Einleitung
- „Gott“ als Symbol für Gott
- „Welt“
- „Mensch“
- Zusammenfassung und Ausblick
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- Einleitung
- „Gott“ als Symbol für Gott
- „Welt“
- „Mensch“
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch „„Gott“, „Welt“ und Mensch“ im 21. Jahrhundert“ von Stefan Schütze befasst sich mit der Suche nach einem tragfähigen und sagfähigen Glauben im 21. Jahrhundert. Schütze analysiert moderne theologische Denkansätze und entwickelt einen eigenen, für ihn relevanten theologischen Ansatz.
- Die Rezeption von „Paradigmen theologischen Denkens“
- Die Suche nach einem für den Autor „tragfähigen und sagfähigen Glauben“
- Die Kritik an traditioneller kirchlicher Gottesrede
- Die Bedeutung von Symbolen und Mythen in der Theologie
- Die Rolle von „postmodernen“ Denkansätzen in der Theologie
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Buches beginnt mit einer Einleitung, die den persönlichen Hintergrund des Autors und seine Motivation für die Entstehung des Buches darlegt. Anschließend setzt sich Schütze mit dem „Gottes über Gott“-Denkansatz von Paul Tillich auseinander, der die Grundlage für seine eigene theologische Denkbewegung bildet. Tillich argumentiert, dass „Gott“ nur ein Symbol für Gott ist, und dass die Sprache des Glaubens die Sprache der Symbole ist. Schütze analysiert die Bedeutung von Symbolen und Mythen in der Theologie und diskutiert die Frage, wie diese im 21. Jahrhundert interpretiert werden können.
Im zweiten Teil des Buches widmet sich Schütze der „Welt“. Er betrachtet den Einfluss von Wissenschaft, Technologie und globalen Herausforderungen auf das theologische Denken und die Frage, wie Gott in der Welt gegenwärtig ist. Schütze diskutiert verschiedene Denkansätze, die sich mit dem Verhältnis von Religion und Wissenschaft befassen, und zeigt die Relevanz von Theologie für aktuelle globale Probleme auf.
Der dritte Teil des Buches beschäftigt sich mit dem „Mensch“. Schütze reflektiert über das Menschenbild in der heutigen Zeit, die Herausforderungen der Anthropologie und die Frage nach der Bedeutung von Glauben für das menschliche Leben. Er diskutiert verschiedene theologische Perspektiven auf den Menschen, die sich mit Fragen der Ethik, der Spiritualität und des Lebens in einer komplexen Welt auseinandersetzen.
Schlüsselwörter
Das Buch „„Gott“, „Welt“ und Mensch“ im 21. Jahrhundert“ von Stefan Schütze widmet sich der Frage nach einem tragfähigen und sagfähigen Glauben im 21. Jahrhundert. Zentral sind dabei die Analyse und Rezeption moderner theologischer Denkansätze, die Bedeutung von Symbolen und Mythen in der Theologie, die Rolle von „postmodernen“ Denkansätzen in der Theologie, das Verhältnis von Religion und Wissenschaft und die Herausforderungen der Anthropologie im 21. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- Stefan Schütze (Autor:in), 2012, "Gott", "Welt" und "Mensch" im 21. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193099