Es war Schubert eigen, dass er die Texte, welche er für eine Vertonung in Betracht zog, 5 sehr sorgfältig auswählte. Aus diesem Grund sollen an dieser Stelle einige Bemerkungen zu Johann Gabriel Seidl und seinem Gedicht Die Taubenpost nicht fehlen: Seidl wurde im Jahre 1804 in Wien geboren und starb 1875. Leben und Werk Seidls standen in Kontrast zu anderen von Schubert vertonten Dichtern, wie zum Beispiel Heine. In der Zeit des Vormärz führte Seidl das Leben eines gemütlichen, konservativen Bürokraten und arbeitete als Lehrer und Mitglied der Regierung. Als Autor war Seidl äußerst produktiv und vielfältig; am erfolgreichsten war er jedoch mit seinen Gedichten. Nicht überraschend ist es daher, dass sein Gedicht Gott erhalte, Gott beschütze in Kombination mit Haydns Musik zur österreichischen Nationalhymne wurde. Seidl und Schubert kannten sich persönlich; der Autor verfasste ihm zu Ehren das Klagelied Meinem Freunde Franz Schubert: Am Vortrage seines Begräbnisses. Insgesamt wurden fünfzehn 6 Gedichte Seidls von Schubert vertont.
Zu welchem Zeitpunkt Die Taubenpost genau entstand, ist nicht bekannt; in einer umfassenden Gedichtsammlung von 1826 ist es nicht zu finden. Schubert erhielt es aller Vermutung nach als Manuskript von Seidl, womöglich verfasste es der Poet sogar mit 7 dem Gedanken an eine Vertonung durch Schubert.
Inhaltsverzeichnis
- 1.) Einleitung
- 1.1) Die Textvorlage
- 1.1.1) Johann Gabriel Seidl
- 1.1.2) Das Gedicht
- 2.) Analyse
- 2.1) Vorspiel und erster Abschnitt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist eine detaillierte Analyse des Liedes „Die Taubenpost“ aus Franz Schuberts Schwanengesang. Dabei steht die musikalische Umsetzung des Gedichts von Johann Gabriel Seidl im Mittelpunkt. Die Arbeit befasst sich mit der Beziehung zwischen Text und Musik und untersucht Schuberts interpretatorische Strategien in der Komposition.
- Die Textvorlage „Die Taubenpost“ von Johann Gabriel Seidl
- Die musikalische Gestaltung des Liedes „Die Taubenpost“
- Schuberts Umsetzung von Seidls Gedicht in die Musik
- Stilistische Mittel und interpretatorische Strategien in Schuberts Komposition
- Die Einordnung des Liedes „Die Taubenpost“ in den Gesamtkontext des Schwanengesangs
Zusammenfassung der Kapitel
1.) Einleitung
Die Einleitung stellt Franz Schubert als einen hochproduktiven Liedkomponisten vor und beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Liedzyklus „Schwanengesang“. Sie führt in die besondere Situation des letzten Liedes, „Die Taubenpost“, ein und erläutert den weiteren Aufbau der Arbeit.
1.1) Die Textvorlage
Dieses Kapitel behandelt den Dichter Johann Gabriel Seidl und sein Gedicht „Die Taubenpost“, welches Schubert für seine Vertonung wählte. Es werden Lebensdaten, Werke und die Beziehung zwischen Seidl und Schubert beleuchtet. Zudem wird der Entstehungszeitpunkt des Gedichts sowie der Inhalt und die sprachliche Gestaltung erörtert.
2.) Analyse
Die Analyse widmet sich der musikalischen Gestaltung des Liedes „Die Taubenpost“. Hier werden zunächst allgemeine Aspekte wie Tonart, Taktart und Aufbau behandelt. Anschließend werden einzelne Abschnitte des Liedes in chronologischer Reihenfolge analysiert, wobei der Fokus auf Schuberts Umsetzung des Gedichts liegt.
Schlüsselwörter
Franz Schubert, Schwanengesang, Johann Gabriel Seidl, Die Taubenpost, Liedanalyse, Text-Musik-Beziehung, Musikalische Interpretation, Liedform, Tonart, Taktart, Struktur, Harmonik, Melodie, Ausdruck, Stilistische Mittel, Vergleich, Zyklusgedanke.
- Quote paper
- Henriette Schwarz (Author), 2009, Analyse von Schuberts "Taubenpost" aus dem Zyklus "Schwanengesang", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193328