Im Rahmen des Seminars Lateinamerikas politische und wirtschaftliche Positionierung im internationalen System entstand diese Hausarbeit zum Thema Lateinamerikas Antwort auf die neuen globalen Herausforderungen am Beispiel der Migration. Die internationale Migration ist heute im direkten Zusammenhang mit der Globalisierung zu sehen. Neben einer veränderten weltweiten Arbeitsteilung, entstehen neue Akteurskonstellationen auf der Mikro- und auf der Makroebene, die eine Erweiterung des Nationenbegriffs darstellen und das Entwickeln von transnationalen sozialen Räumen mit sich bringen. Welche Auswirkungen hat dies auf die Migration? Welche Rolle spielt bei diesen Entwicklungen die Migration? Und welche politischen Implikationen bringt dies mit sich? Diese Fragen standen bei der Literatursuche zur folgenden Ausarbeitung im Vordergrund. Als geographischer Raum liegen Mexiko und die USA im Fokus. Es wird aber auch auf die Migrationsbewegungen zwischen Lateinamerika, der USA und Europa eingegangen.
Nach einer Definition des Begriffs internationaler Migration folgt die Einordnung in einen historischen Kontexts, vor allem in Bezug auf die Darstellung Lateinamerikas von einer Einwanderungs- zu einer Auswanderungsgesellschaft, und diese gesehen im Zusammenhang mit den Globalisierungsprozessen.
Der Anstieg der internationalen Migration im Zusammenhang mit der Globalisierung beinhaltet auch das Entstehen der „Neueren Migrationstheorien“, die die Prozesse beschreiben. Diese Theorien stehen im Gegensatz zu den „klassischen Migrationstheorien“, welche ich am Beispiel der Neoklassischen Ökonomie vorstelle. Zu den neueren Theorien zählen, ökonomisch orientierte Ansätze, die vorrangig ausgehend vom Arbeitsmarkt, Kredit- oder Versicherungsmarkt das Entstehen der Abwanderung erklären. Hierzu zählt die Theorie des dualen Arbeitsmarkt, die Neue Migrationsökonomie, sowie der Neomarxismus und die Weltsystemtheorie. Die Migrationsnetzwerke stellen eine Selbstreproduktion der Migration dar, wenn die anfänglichen Anreize nicht mehr bestehen. Sie gehen von der Migration vor allem als sozialen Prozess aus. Das Entstehen von transnationalen Räumen basiert auf der Ablösung des sozialen vom geographischen Raum.
Die Theorien werden verdeutlicht und zusammengeführt am regionalen Beispiel von Mexiko, mit dem Schwerpunkt auf den Rücküberweisungen, auch remesas genannt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Internationale Migration - eine Begriffsbestimmung
- Historischer Kontext
- Einwanderergesellschaft
- Auswanderergesellschaft
- Migration im Zusammenhang mit der Globalisierung
- Neuere Migrationstheorien
- Neoklassische Ökonomie
- Theorie des Dualen Arbeitsmarkt
- Die Neue Migrationsökonomie
- Weltsystemtheorie und Neomarxismus
- Migrationsnetzwerke
- Das Entstehen transnationaler Räume und Identität
- Ein komplementäres Nutzen der Neueren Migrationstheorien am Beispiel der Wanderung von Mexiko in die USA
- Politische Handlungsspielräume
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die internationale Migration im Kontext der Globalisierung und ihre Auswirkungen auf Lateinamerika, insbesondere Mexiko und die USA. Ziel ist es, die Entwicklungen der Migration von einer Einwanderungs- zu einer Auswanderungsgesellschaft in Lateinamerika zu verstehen und die Rolle der "Neueren Migrationstheorien" bei der Erklärung dieser Prozesse aufzuzeigen.
- Die Entwicklung von Lateinamerika von einer Einwanderungs- zu einer Auswanderungsgesellschaft
- Die Rolle der Globalisierung bei der Entstehung der "Neueren Migrationstheorien"
- Die Bedeutung von soziokulturellen Faktoren und Migrationsnetzwerken für die Migration
- Politische Handlungsspielräume und die Auswirkungen der Migration auf das internationale System
- Der Einfluss der Migration auf die Entstehung transnationaler Räume und Identitäten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Hausarbeit beleuchtet die Migration im Kontext der Globalisierung und stellt die zentralen Fragestellungen zur Rolle der Migration und ihren politischen Implikationen dar.
- Internationale Migration - eine Begriffsbestimmung: Definition des Begriffs "Internationale Migration" und die Herausforderungen bei der Erfassung genauer Zahlenangaben.
- Historischer Kontext: Darstellung der Entwicklung Lateinamerikas von einer Einwanderungs- zu einer Auswanderungsgesellschaft, unterteilt in die Phasen der Einwanderung (bis Mitte der 1970er Jahre) und der Auswanderung (ab den 1970er Jahren).
- Migration im Zusammenhang mit der Globalisierung: Erläuterung der Auswirkungen der Globalisierung auf die Migrationsprozesse und die Entstehung neuer Migrationsmuster.
- Neuere Migrationstheorien: Vorstellung verschiedener "Neuerer Migrationstheorien", die im Gegensatz zu den "Klassischen Migrationstheorien" stehen und die Prozesse der Migration aus ökonomischer, sozialer und politischer Perspektive beleuchten.
- Ein komplementäres Nutzen der Neueren Migrationstheorien am Beispiel der Wanderung von Mexiko in die USA: Anwendung der "Neueren Migrationstheorien" auf das Beispiel der Migration von Mexiko in die USA, wobei die Bedeutung von Rücküberweisungen und soziokulturellen Faktoren hervorgehoben wird.
- Politische Handlungsspielräume: Analyse der politischen Tendenzen und Handlungsspielräume im Kontext der Globalisierung und der neu entstandenen Akteurskonstellationen, die durch die Migration beeinflusst werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen der internationalen Migration, Globalisierung, Lateinamerika, Mexiko, USA, "Neue Migrationstheorien", soziokulturelle Faktoren, Transnationale Räume, politische Handlungsspielräume, Rücküberweisungen und Akteurskonstellationen.
- Quote paper
- Magister Anja Nikodem (Author), 2009, Migration - eine neue globale Herausforderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193330