Der blonde Eckbert von Ludwig Tieck ist ein Märchen mit einer besonderen Struktur romantischen Erzählens – ein Gefüge aus Rahmen und Binnengeschichte. Genau dieses Konstrukt gilt es näher zu betrachten.
Es soll anhand poetischer Merkmale in einer Analyse aufgezeigt werden, welcher Weltkonzeption Der blonde Eckbert folgt. Damit die Untersuchung auf einer Basis aufbauen kann, wird zunächst die Erzählstruktur des als Märchen ausgewiesenen Textes erfasst, um später darauf zurückgreifen zu können. Anschließend folgt die Analyse in zwei Teilschritten. Hierbei gilt es besonders die Aspekte der homogenen sowie heterogenen Welt und der Poezität der Binnenerzählung in Bezug zum Aufbau des Werkes zu setzen, um abschließend eine Antwort auf die aufgeworfene Thematik zu geben. Die eigentliche Konzeption der poetischen Welt im Blonden Eckbert geht grundlegend von der Verschmelzung einer homogenen und heterogenen Welt sowie deren Beziehung zueinander, innerhalb des erzählten Geschehens, aus. Dies versucht der erste Analyseschritt darzulegen. Mit „homogener Welt“ wird der Typ einer erzählten Welt bezeichnet, in der das „zugrunde liegende System von Möglichem, Wahrscheinlichem und Notwendigem jeweils einheitlich ist“, hingegen „eine heterogen erzählte Welt […] zwei gänzlich unterschiedliche Systeme von Möglichkeiten in sich vereint.“ Demnach unterwirft sich eine homogene Welt nur einem System . Ein heterogenes Weltkonzept hingegen unterliegt zwei Arten von Systemen, mit der sich auch zwei Ebenen von Möglichkeiten oder auch zwei Realitäten eröffnen. Meist handelt es sich hierbei um die Vermischung von realen Regeln in der fiktiven Welt und ‚phantastischen‘ Elementen, die es so nicht gibt. Diese beiden Definitionen wurden gewählt, da im Blonden Eckbert jeweils beide Aspekte zum Tragen kommen, was im weiteren Verlauf der Analyse konkreter dargestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Erzählstruktur des Blonden Eckbert
- Die poetische Welt im Blonden Eckbert - Vorbemerkung zur Analyse
- Analyse I: Die poetische Welt. Homogene und heterogene Merkmale
- Analyse II: Die poetische Weltkonzeption der Binnengeschichte
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die romantische Erzählstruktur in Ludwig Tiecks Werk „Der blonde Eckbert“. Dabei geht es um die Untersuchung der poetischen Welt in diesem Märchen, die sich durch eine besondere Verflechtung von homogener und heterogener Welt auszeichnet.
- Die Erzählstruktur des „Blonden Eckbert“ als Gefüge aus Rahmen- und Binnengeschichte
- Die Konstruktion der poetischen Welt im „Blonden Eckbert“ und ihre Verbindung zu homogenen und heterogenen Welten
- Die Analyse der Binnenerzählung als Schlüsselfaktor für die Verständnis der poetischen Weltkonzeption
- Die Rolle der poetischen Elemente, wie z. B. die Binnenerzählung, für die Verknüpfung von homogener und heterogener Welt
- Die Verbindung des „Blonden Eckbert“ mit wichtigen Konzepten der romantischen Erzähltheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema und die Zielsetzung der Arbeit vor. Sie erläutert die spezifische Struktur des „Blonden Eckbert“ als romantisches Märchen mit einem Gefüge aus Rahmen- und Binnengeschichte. Der zweite Abschnitt befasst sich mit der Analyse der Erzählstruktur, indem er den Discours des Textes nach verschiedenen Kriterien untersucht, wie z. B. Zeit, Modus und Stimme.
Im dritten Kapitel wird die poetische Welt im „Blonden Eckbert“ analysiert. Es werden die Merkmale der homogenen und heterogenen Welt in der Rahmenhandlung und in der Binnenerzählung untersucht.
Schlüsselwörter
Romantische Erzählstruktur, „Der blonde Eckbert“, Ludwig Tieck, Rahmen- und Binnengeschichte, Homogene und heterogene Welt, Poetische Welt, Binnenerzählung, Erzähltheorie, Diskurs, Zeit, Modus, Stimme.
- Arbeit zitieren
- Sandra Tafelski (Autor:in), 2012, Die romantische Erzählstruktur in Ludwig Tiecks Werk "Der blonde Eckbert", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193495