Die Mehrdeutigkeit von Wortformen ist ein brisantes Thema, dessen Diskussion bei weitem noch nicht abgeschlossen ist. Die Semantik bemüht sich schon lange, die Homonymie- und Polysemie-Probleme zu lösen, allerdings ist man noch zu keiner allgemein anerkannten Lösung gekommen, was die Komplexität dieses Themas unterstreicht. Es existieren zwar einige Ansätze, doch sie alle haben neben ihrer zahlreichen Vorteile doch auch viele Nachteile. Es handelt sich also um ein Thema, bei dem man sehr schnell auf Redundanz zu treffen scheint. Die Unabgeschlossenheit dieser Diskussion führt in weiterer Hinsicht dazu, dass besonders in der Lexikographie sehr uneinheitlich, subjektiv und teilweise sogar willkürlich Entscheidungen getroffen werden, die auf keiner soliden Theorie begründet sind. In der Lexikographie erkennt man dieses Problem vor allem daran, dass unterschiedliche Wörterbücher zu unterschiedlichen Erkenntnissen kommen. Besonders die Zahl der Bedeutungen eines polysemen oder homonymen Wortes variiert hier sehr stark, weil es eben kein allgemeines Verfahren zur Erschließung dieser Bedeutungen gibt. Auch in der Darstellung solcher mehrdeutigen Wörter gibt es viele Variationen, allerdings wird Homonymie normalerweise dargestellt, indem mehrere Lemmata angeführt werden, wohingegen Polysemie meist als ein Beitrag dargestellt wird, der mehrere Untergliederungen aufweist.
Zu Beginn dieser Arbeit sollen vor allem die nötigen Termini eingeführt werden, welche für ein weiterführendes Verständnis unumgänglich sind. Auch die elementaren Problemstellungen in diesem Bereich sollen anhand von Beispielen reflektiert und anschaulich präsentiert werden. Erst dann scheint es sinnvoll zu sein, auf die möglichen Herangehensweisen und Lösungsvorschläge genauer einzugehen und diese näher zu beleuchten. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf die Differenzierung zwischen Homonymie und Polysemie gelegt sein.
Nach der Darstellung dieser vorhandenen Lösungsvorschläge sollen zwei ausgewählte Wörterbücher, der Duden und der Sprach-Brockhaus, auf die Homonymie- und Polysemie-Problematik hin untersucht und miteinander verglichen werden. Um diesen Vergleich dementsprechend zu konkretisieren, werden diverse Beispiele notwendig sein, bei denen die thematisierte Problematik anschaulich gemacht werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mehrdeutige Wortformen
- Homonymie und Polysemie
- Abgrenzungsproblematik
- Gegenüberstellung von Duden und Sprach-Brockhaus
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Herausforderung der Mehrdeutigkeit von Wortformen, einem komplexen Thema, das in der Semantik seit langem diskutiert wird, jedoch noch keine allgemeingültige Lösung gefunden hat. Die Arbeit beleuchtet die Problematik der Homonymie und Polysemie und analysiert, wie sie in der Lexikographie behandelt werden. Dabei steht der Vergleich zweier Wörterbücher, dem Duden und dem Sprach-Brockhaus, im Vordergrund.
- Definition und Abgrenzung von Homonymie und Polysemie
- Herausforderungen bei der Unterscheidung von Homonymie und Polysemie
- Analyse der Darstellung von Homonymie und Polysemie in ausgewählten Wörterbüchern
- Vergleich der beiden Wörterbücher Duden und Sprach-Brockhaus
- Erläuterung der Probleme und Herausforderungen bei der Behandlung von Mehrdeutigkeit in der Lexikographie
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Problematik der Mehrdeutigkeit von Wortformen dar und gibt einen Überblick über die Forschungsgeschichte und die Komplexität des Themas.
- Kapitel 2 definiert die Begriffe Homonymie und Polysemie und erläutert die Schwierigkeiten bei ihrer Abgrenzung.
- Kapitel 3 analysiert und vergleicht die Darstellung von Homonymie und Polysemie in den Wörterbüchern Duden und Sprach-Brockhaus anhand verschiedener Beispiele.
Schlüsselwörter
Homonymie, Polysemie, Mehrdeutigkeit, Lexikographie, Wörterbuch, Duden, Sprach-Brockhaus, Semantik, Begriffsdefinition, Abgrenzungsproblematik, Sprachökonomie.
- Arbeit zitieren
- Christoph Lederhilger (Autor:in), 2011, Homonymie und Polysemie in der Lexikographie. Ein Vergleich von Duden und Brockhaus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193578