"Pfeiler der US-Macht" eröffnet Einblicke in das imperiale Streben der USA, wie es sich bereits in England im 17. Jahrhundert entwickelt hatte. Danach stehen die USA geopolitisch wie mentalitätsgeschichtlich in unmittelbarer Nachfolge der Seemacht England und leben ebenso auf Kosten der restlichen Weltbevölkerung.
Von der gewaltsamen Öffnung Japans im Jahre 1753 an werden die Triebfedern aufgezeigt und die These widerlegt, die USA seien ein Imperium »wider Willen«. Den Drang zum Pazifik bezeichnete die US-Regierung samt Vertreibung der Ureinwohner als Gottes Plan, als »Manifest Destiny«. Das so gewonnene »Gebiet der Freiheit« konnte nach dem Bürgerkrieg – ein Krieg der Industrie gegen die Pflanzer und somit ein Krieg des mobilen gegen das immobile Kapital – über die US-Grenzen getragen werden.
Den ersten Schritt in Richtung einer imperialistischen Außenpolitik wagten die USA 1898 mit dem Krieg gegen die marode Weltmacht Spanien, der ihnen die Philippinen, Puerto Rico, Hawaii und Kuba einbrachte. 1918 entschieden die USA den Ersten Weltkrieg und etablierten sich als Weltmacht. Als Ende des 20. Jahrhunderts die kommunistischen Diktaturen in Osteuropa zusammenbrachen, machte sich kurzfristig die Hoffnung auf ein friedlicheres Zeitalter unter amerikanischer Führung breit. Doch bereits zu Beginn des 21. Jahrhunderts traten die imperialen Ambitionen der »einzig verbliebenen Weltmacht« wieder deutlich zutage. Seit der Carter-Doktrin umspannen die USA Kommandobereiche die ganze Welt. In ursächlichem Zusammenhang damit stehen die Golfkriege, der Afghanistan- und der Irakkrieg. Mit dem »imperialen Projekt« sollen die US-amerikanische Hegemonie in der Welt gesichert und unter US-amerikanische »Schirmherrschaft« gestellt werden.
Bei der Durchsetzung ihrer interventionistischen Konzepte ist die politische Elite bereit, Diplomatie auch durch völkerrechtswidrige militärische Konfliktlösung zu ersetzen.Weil die »einzige Weltmacht« nicht nur von einem halbseidenen Messianismus, sondern auch von handfesten Öl- und Börseninteressen getrieben wird, ist ein Ende der amerikanischen Interventionen auch im 21. Jahrhundert nicht absehbar. Diese Abhandlung macht deutlich, dass Seefahrermentalität und puritanisches Sendungsbewusstsein bis heute und wohl auch nach der Ära des Präsidenten Barack Obama das hegemoniale Machtstreben der USA auf pseudoreligiöser Grundlage bestimmen. Angesichts der nächsten bewaffneten US-Interventionen im Nahen Osten bleibt dieses Buch zeitlos aktuell.
Wolfgang Effenberger:
Pfeiler der US-Macht. Seefahrermentalität und Puritanismus. Zahlreiche Karten und Abbildungen.
Gottgewollte Wiederkehr der Geopolitik einer imperialen Seemacht?
Pfeiler der US-Macht eröffnet Einblicke in das imperiale Streben der USA, wie es sich bereits in England im 17. Jahrhundert entwickelt hatte. Die USA stehen somit geopolitisch wie mentalitätsgeschichtlich in unmittelbarer Nachfolge der Seemacht England, die unter Elisabeth I. erstmals zu weltweiter Geltung aufstieg. Ebenso wie damals Britanniens Reichtum zum Gutteil auf den geplünderten Besitztümern anderer beruhte, leben die USA auf Kosten der restlichen Weltbevölkerung.
In aller Deutlichkeit werden die aktiven Triebfedern – Seefahrermentalität und Puritanismus – von der gewaltsamen Öffnung Japans im Jahre 1753 an aufgezeigt, im weiteren Verlauf wird die These widerlegt, die USA seien ein Imperium »wider Willen«. Während nach der Unabhängigkeit nun Soldaten und Siedler unermüdlich nach Westen vordrangen und neue Territorien annektierten, bezeichnete die US-Regierung diesen Vorgang samt Vertreibung der Ureinwohner als Gottes Plan, als »Manifest Destiny«.Gottgewollt sei es, das »Gebiet der Freiheit« quer über den Kontinent auszudehnen. Dieses »Gebiet der Freiheit« konnte nach dem Bürgerkrieg – ein Krieg der Industrie gegen die Pflanzer und somit ein Krieg des mobilen gegen das immobile Kapital – über die US-Grenzen getragen werden.
Den ersten Schritt in Richtung einer imperialistischen Außenpolitik wagte die USA 1898 mit dem Krieg gegen die marode Weltmacht Spanien, der ihnen die Philippinen, Puerto Rico, Hawaii und Kuba einbrachte. 1918 entschied die USA den Ersten Weltkrieg und etablierte sich als Weltmacht. Als Ende des 20. Jahrhunderts die kommunistischen Diktaturen in Osteuropa zusammenbrachen, machte sich kurzfristig die Hoffnung auf den Anbruch eines neuen, friedlicheren Zeitalters für die Menschheit unter amerikanischer Führung breit. Doch bereits zu Beginn des 21. Jahrhunderts traten die imperialen Ambitionen unter dem Führungsanspruch der »einzig verbliebenen Weltmacht« wieder deutlich zutage. Seit der Carter-Doktrin – sie bestimmt die Golfregion zur amerikanischen Einfluss- und Sicherheitssphäre – umspannen die USA Kommandobereiche die ganze Welt. Bauherr dieser »Sicherheitsarchitektur« ist Carters Berater Zbigniew Brzezinski. In ursächlichem Zusammenhang damit stehen die Golfkriege, der Afghanistan- und der Irakkrieg.
Mit dem »imperialen Projekt« sollen die US-amerikanische Hegemonie in der Welt gesichert und internationale Organisationen als Garanten des Weltfriedens entweder abgelöst oder unter US-amerikanische »Schirmherrschaft« gestellt werden.
Bei der Durchsetzung ihrer interventionistischen Konzepte sind Republikaner wie Demokraten auch bereit, Diplomatie durch militärische Konfliktlösung zu ersetzen und sogar den Bruch des Völkerrechts in Kauf zu nehmen.
Doch weil die »einzige Weltmacht«, wie der langjährige US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski und heutige Berater des US-Präsidenten Barack Obama die Vereinigten Staaten nach dem Wegfall der UdSSR einmal nannte, nicht nur von einem halbseidenen Messianismus, sondern auch von handfesten Öl- und Börseninteressen getrieben wird, ist ein Ende der amerikanischen Interventionen auch im 21. Jahrhundert nicht absehbar.
Die kritische Abhandlung macht deutlich, dass Seefahrermentalität und puritanisches Sendungsbewusstsein -von jeher die Triebfedern der amerikanischen Politik - bis heute und wohl auch nach der Ära des Präsidenten Barack Obama das hegemoniale Machtstreben der USA auf pseudoreligiöser Grundlage bestimmen. Angesichts der nächsten bewaffneten US-Interventionen im Nahen Osten bleibt dieses Buch zeitlos aktuell.
- Arbeit zitieren
- Wolfgang Effenberger (Autor:in), 2011, Pfeiler der US-Macht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193582