Bei der Verbindung von Universalgrammatik und Zweitspracherwerb handelt es sich um eine aktuelle Thematik. Die Bezeichnung der generativen Grammatik nimmt Prinzipien für alle natürlichen Sprachen an, welche aus sprachspezifischen Parametern bestehen. Die Frage nach dem Zugriff der Universalgrammatik beim Zweitspracherwerb wird kontrovers diskutiert und die dabei vertretenen Ansätze sind sehr unterschiedlich. Neben psycho- und soziolinguistischen Theorien ist vor allem die linguistische Theorie für diese Arbeit von Bedeutung. Weshalb Zweitsprachenlerner die Sprache auf eine bestimmte Art und Weise erwerben, erweist sich als äußerst komplex. Die Art der Kompetenz ist schwer zu definieren und weitaus schwieriger festzustellen als beim Erstspracherwerb. Die Unterschiede der Lernmechanismen sind hierbei interessant. Darüber hinaus ist die Parameterfixierung von Bedeutung, denn lässt sie sich nachweisen, impliziert dies simultane Erwerbsmechanismen und die Realisierung von Parameterwerten in der Zweitsprache. Damit verbunden ist die Frage nach noch vorhandenen UG-Prinzipien. Wird der Nachweis einer Parameterfixierung erbracht, impliziert dies wiederum den positiven Zugriff auf die UG. Warum sollte der Lernende daher nicht immer in der Lage sein, die mentalen Strukturen als Voraussetzung zum Spracherwerb zu nutzen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Probleme der Spracherwerbsforschung
- Unterschiede L1 und L2
- Die UG-Hypothese
- UG-Parameter
- Parameterfixierung
- Erstspracherwerb und UG
- Zweitspracherwerb und UG
- Positionierungen und Argumentationen
- Kein Zugang zur UG
- UG-Zugang und identischer L1- bzw. L2-Erwerb
- Aktive Rolle der UG unter Einfluss der Muttersprache
- Exemplarisches Beispiel der Datenerhebung von White
- Parameterfixierung bei White
- Partieller Zugang zur UG
- Hypothesen gegen Parameterfixierung
- Schlussfolgerung der Diskussion
- Resümee
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, welche Rolle die Universalgrammatik (UG) im Zweitspracherwerb (L2) spielt. Sie untersucht verschiedene Theorien der generativen Spracherwerbsforschung und analysiert die Argumentation für und gegen den Zugang zur UG im L2. Dabei werden insbesondere die Rolle der Muttersprache und die Möglichkeit der Parameterfixierung im L2 beleuchtet.
- Zugang zur Universalgrammatik im Zweitspracherwerb
- Rolle der Muttersprache im Spracherwerbsprozess
- Parameterfixierung im L2
- Theorien der generativen Spracherwerbsforschung
- Probleme der Spracherwerbsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Forschungsfrage und erläutert die Relevanz des Themas. Sie stellt die zugrundeliegende Hypothese eines positiven Zugriffs auf die UG im L2 vor und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über den Forschungsstand zum Thema L2-Erwerb und betont die Vielfalt und Kontroversen in der wissenschaftlichen Diskussion. Es wird die generative Perspektive als relevanter Ansatz für die vorliegende Arbeit hervorgehoben.
Kapitel drei beleuchtet zwei grundlegende Probleme der Spracherwerbsforschung: die Komplexität von Sprache und die Geschwindigkeit des Erwerbs. Es wird das logische Problem der Sprache und die Rolle der UG zur Lösung dieses Problems erläutert. Die Frage, ob sich dieses Problem auch auf den L2-Erwerb anwenden lässt, bleibt offen.
Kapitel vier beschäftigt sich mit den Unterschieden zwischen L1- und L2-Erwerb und betont die Bedeutung der Parameterfixierung. Es wird die Frage aufgeworfen, ob sich nachweisbare Parameterfixierung im L2 auf simultane Erwerbsmechanismen und die Realisierung von Parameterwerten in der Zweitsprache hindeutet.
Das fünfte Kapitel stellt die UG-Hypothese vor und erklärt die Funktionsweise von UG-Parametern und deren Fixierung. Es beschreibt die Rolle der UG im L1-Erwerb und setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich die UG beim L2-Erwerb auswirken könnte.
Schlüsselwörter
Universalgrammatik (UG), Zweitspracherwerb (L2), Parameterfixierung, Erstsprache (L1), generative Spracherwerbsforschung, logisches Problem, Spracherwerbsforschung, Muttersprache, Datenerhebung.
- Arbeit zitieren
- Manuel Neumeister (Autor:in), 2012, Zugriff auf die Universalgrammatik im Zweitspracherwerb, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193627