1 Einleitung
Als zentrales Kommunikationsmedium reflektiert die Sprache die stetige Entwicklung von Kulturen. Sprache, ob gesprochen oder geschrieben, findet sich als wesentliche Grundlage des menschlichen Zusammenlebens in allen Teilbereichen des täglichen Lebens wieder. Aus der permanenten Veränderung der Lebensumstände folgt eine kontinuierliche Anpassung der Sprache.1
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich in diesem Kontext mit einer diachronischen Betrachtung des Untersuchungsgegenstandes „billig“. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, welche Einflüsse den semantischen Wandel des Wortes „billig“ determinierten und wie sich sein Bedeutungsgehalt im Zeitverlauf änderte. Der Untersuchung dieser Forschungsfrage dienen drei Hypothesen:
- Im Laufe seiner sprachhistorischen Entwicklung erhielt das Wort „billig“ eine negative Denotation.
- Das Interaktionsverhältnis von Verkäufern und Käufern und ihre individuellen Nutzenwahrnehmungen löste die semantische Neuerung des Wortes „billig“ aus.
- Gegenwärtig ereignet sich ein weiterer semantischer Wandel des Wortes „billig“.
Bei der Erarbeitung der Fragestellung beschränkt sich diese Arbeit aus forschungsökonomischen Gründen auf den semantischen Wandel des Untersuchungsgegenstandes, sie schließt andere Formen des Sprachwandels explizit aus.
Die Untersuchung der Fragestellung beginnt mit einer Definition der Begriffe Bedeutung und Bedeutungswandel; darauf folgt eine Darstellung allgemeiner Ursachen und Arten von Bedeutungswandel.
Anschließend wendet sich die Arbeit dem semantischen Wandel des Untersuchungsgegenstandes „billig“ mit der wissenschaftlichen Untersuchung der drei Hypothesen zu. Dazu geht sie auf die Ursachen der Entwicklung und die Art des Bedeutungswandels ein.
Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf weitere interessante Fragestellungen ab.
Die Untersuchung stützt sich auf Fachliteratur von Sprachwissenschaftlern, die sich mit Sprachwandel im Allgemeinen sowie dem Bedeutungswandel und der semantischen Neuerung des Wortes ‚billig‘ im Speziellen beschäftigen.
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Stedje, Astrid: Deutsche Sprache gestern und heute. 6. Auflage. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2007. S.36.
Inhaltsverzeichnis
- Thema und Aufbau der Hausarbeit
- Bedeutungswandel
- Bedeutung und Bedeutungswandel
- Ursachen für Bedeutungswandel
- Arten des Bedeutungswandels
- Bedeutungswandel am Beispiel „billig“
- Pejorisierung des Wortes „billig“ durch Nutzenwahrnehmungen in Handelsbeziehungen
- Gegenwärtiger Bedeutungswandel von „billig“
- Ausblick auf weitere Bedeutungsveränderungen des Wortes „billig“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Bedeutungswandel des Wortes „billig“ aus einer diachronischen Perspektive. Sie analysiert die Einflüsse, die den semantischen Wandel des Wortes prägten und wie sich seine Bedeutung im Laufe der Zeit veränderte. Die Arbeit basiert auf drei zentralen Hypothesen:
- Das Wort „billig“ entwickelte im Laufe seiner sprachhistorischen Entwicklung eine negative Konnotation.
- Die Interaktion zwischen Verkäufern und Käufern sowie ihre individuellen Nutzenwahrnehmungen führten zur semantischen Neuerung des Wortes „billig“.
- Derzeit vollzieht sich ein weiterer semantischer Wandel des Wortes „billig“.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage, die Hypothesen und den methodischen Ansatz der Arbeit dar. Sie beleuchtet die Bedeutung von Sprache als Spiegelbild kultureller Entwicklungen und beschreibt die Relevanz des Bedeutungswandels im Kontext sprachlicher Veränderungsprozesse.
- Bedeutungswandel: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Bedeutung und Bedeutungswandel und präsentiert verschiedene theoretische Ansätze zur Erklärung des Bedeutungswandels. Es analysiert unterschiedliche Perspektiven auf den Begriff der Bedeutung und diskutiert die Ursachen und Arten von Bedeutungswandel.
- Bedeutungswandel am Beispiel „billig“: Dieses Kapitel fokussiert auf den semantischen Wandel des Wortes „billig“. Es untersucht die Entwicklung des Wortes und die Ursachen für seine Pejorisierung im Kontext von Handelsbeziehungen. Darüber hinaus analysiert es den aktuellen Bedeutungswandel des Wortes „billig“.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Bedeutungswandel, Semantik, Pejorisierung, Nutzenwahrnehmung, Sprachwandel, diachrone Betrachtung, sprachhistorische Entwicklung, Wortbedeutung, Konnotation, Denotation.
- Arbeit zitieren
- Stephanie Töpert (Autor:in), 2011, Die Bedeutung des Wortes "billig" - Sprachwandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193649