Schon einige Jahrzehnte ist es her, dass Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin die Integrität der Bundesrepublik Deutschland verunsichert haben. Und dennoch sind die Bilder dieser Tage noch stark präsent: Die Rote Armee Fraktion - genannt RAF - hat Spuren hinterlassen, die sich auch in der heutigen Gegenwart noch finden lassen.
Zuletzt im Jahr 2007 wurden damalige Schreckensereignisse wieder omnipräsent, als der RAF-Terrorist Christian Klar ein weiteres Gnadengesuch gestellt hat und dieser Akt von der Presse wie auch schon zu den aktiven Zeiten der RAF als geeigneter Rekapitulationsanlass herangezogen wurde um den Mythos RAF erneut in den Fokus der Gesellschaft zu rücken.
Hier stellt sich zwangsweise die Frage, wie ein in den frühen 1970er Jahren entstandenes Tabuthema des politischen und tatsächlichen Terrors eine so starke Mythologisierung erhalten konnte, dass selbst in der heutigen Zeit - etwa 45 Jahre später - diese Aktionen von einer damals kleinen Gruppe von unter Anderem regierungsfeindlichen Zeitgenossen noch Einfluss auf die Gesetzgebung, innenpolitische Sicherheit und damit verbunden polizeilichen Handlungen hat nehmen können.
Hier soll nun unter Betrachtung der Baader-Meinhof-Gruppe - also Rote Armee Fraktion der ersten Generation - ein gesellschaftlicher Diskurs geschaffen werden, welcher den geschaffenen Mythos umschreibt; in Verbindung mit den damit stattgefundenen speziell politischen Reaktionen auf die Aktionen der Gruppe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die RAF und ihre Folgen
- Entstehung und Chronik der Baader-Meinhof-Gruppe
- Der deutsche Herbst
- Die Offensive 77
- Die Todesnacht von Stammheim
- Politischer Irrglaube: Das Ende der RAF.
- Der Mythos RAF.
- Reaktionen
- Politische Reaktionen
- Fazit
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung der Rote Armee Fraktion (RAF) sowie die gesellschaftliche Reaktion auf die Terroranschläge der Gruppe. Besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse der Mythologisierung des RAF-Terrorismus.
- Entstehung und Entwicklung der RAF
- Die Rolle der Medien in der Konstruktion des RAF-Mythos
- Politische und gesellschaftliche Reaktionen auf den RAF-Terrorismus
- Der Einfluss des RAF-Terrorismus auf die deutsche Gesellschaft
- Das Ende der RAF und die bleibende Bedeutung des Mythos
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Relevanz der Untersuchung des RAF-Terrorismus in der heutigen Zeit dar. Sie setzt den Fokus auf die anhaltende Präsenz des RAF-Mythos und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Die RAF und ihre Folgen
Entstehung und Chronik der Baader-Meinhof-Gruppe
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der RAF aus dem Kontext der 1960er Jahre und schildert die frühen Aktionen der Gruppe, die mit Bränden in Kaufhäusern begannen und zur Freisetzung von Andreas Baader führten. Die Gründung der RAF und die ersten Jahre ihrer Aktivitäten werden anhand der wichtigsten Ereignisse und Personen dargestellt.
Der deutsche Herbst
Der Abschnitt „Der deutsche Herbst" beschreibt die Phase von September bis Oktober 1977, die von einer Reihe von Terroranschlägen der RAF geprägt war. Der Mordanschlag auf den Generalbundesanwalt Sigfried Buback, die Ermordung von Jürgen Ponto, dem Vorstandssprecher der Deutschen Bank, und die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer stehen im Mittelpunkt. Die Eskalation des Konflikts und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Reaktionen werden thematisiert.
Politischer Irrglaube: Das Ende der RAF.
Dieser Teil analysiert die letzten Jahre der RAF und deren Ende. Dabei geht es um den Einfluss von Medienberichten und der öffentlichen Wahrnehmung auf das Geschehen und die Rolle des Staates im Umgang mit der RAF. Die Bedeutung der Todesnacht von Stammheim und die Auswirkungen des RAF-Terrorismus auf die deutsche Gesellschaft werden beleuchtet.
Der Mythos RAF
Das Kapitel „Der Mythos RAF" untersucht die Konstruktion und Verbreitung des Mythos RAF. Es beleuchtet die Rolle der Medien, der Politik und der Gesellschaft in der Entstehung und Perpetuierung des Mythos. Die Frage, wie aus einer kleinen Gruppe von Terroristen eine so nachhaltige symbolische Bedeutung entstand, wird aufgeworfen und analysiert.
Reaktionen
Politische Reaktionen
Dieser Abschnitt befasst sich mit den politischen Reaktionen auf den RAF-Terrorismus. Er analysiert die Maßnahmen, die von der Regierung getroffen wurden, um den Terror zu bekämpfen und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Die Auswirkungen der RAF-Aktionen auf die deutsche Politik und die innergesellschaftlichen Auseinandersetzungen werden thematisiert.
Fazit
Resümee
Das Resümee fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen und stellt die Bedeutung des RAF-Mythos für die deutsche Gesellschaft in den Kontext. Die Arbeit legt dar, dass der RAF-Terrorismus nicht nur die politische Landschaft Deutschlands prägte, sondern auch nachhaltig die gesellschaftlichen Debatten über Gewalt, Politik und Medien beeinflusste.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Rote Armee Fraktion, RAF, Baader-Meinhof-Gruppe, Terrorismus, Mythologisierung, Medien, Politik, Gesellschaft, Deutschland, 1968, Deutscher Herbst, Todesnacht von Stammheim, politische Reaktionen.
- Arbeit zitieren
- Andreas Arbogast (Autor:in), 2010, Mythologierung des RAF Terrorismus. Eine Gesellschaftliche Betrachtung der Baader-Meinhof-Gruppe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193724