„Wann ist ein Mann ein Mann?“ Der Refrain des Songs „Männer“ von Herbert Grönemeyer aus dem Jahr 1984 deutete seinerzeit schon das Dilemma an, in dem sich Männer seit den 1980er Jahren befinden. Doch wie soll ein Mann zu Beginn des 21. Jahrhunderts sein?
„Werbung übersetzt Wandel und Veränderung in Neuheit und Neuheit in Fortschritt. Sie preist das Alte als das Neue an, das nur eben besser, schöner, stärker ist. Die deutliche Ausweitung der Darstellungsbreite männlicher Eigenschaften liefert einen klaren Beleg für die Richtigkeit der Annahme, daß diese Rhetorik der Werbung auch vor der Darstellung von Männern keinen Halt macht.“14
Es besteht also dem Zitat von ZURSTIEGE zufolge die Möglichkeit, dass Werbung in ihrer Darstellung gesellschaftliche Trends aufgreift und diese wiederspiegelt. Und darüber hinaus nicht nur Darstellungen gesellschaftlicher Trends, sondern auch Darstellungen oder Bilder über
Geschlechter, über Männer (und Frauen) vermittelt. Das Bild, das die Werbung von Männern vermittelt, ist somit auf zweierlei Weise interessant. Spiegelt Werbung bestehende Geschlechtsstereotype
wider und erhält sie diese am Leben, indem sie die entsprechenden Vorstellungen wiederholt in den Köpfen der Rezipienten aktiviert?
Ziel dieser Arbeit ist es, die Rollen der Männer, die in dem Segment Männer- bzw. Herrenkosmetik in der Fernsehwerbung präsentiert werden, als eine Beobachtung zweiter Ordnung, d.h. einer Beobachtung von Beobachtungen, die bereits innerhalb des Werbesystems getätigt
wurden, zu analysieren.
Untersucht werden soll in diesem Zusammenhang, auf welche Weise in Werbefilmen das Thema Männlichkeit innerhalb einer Branche, die erst seit wenigen Jahren einen Aufschwung erlebt und die nicht traditionell auf Männlichkeit verweist, verarbeitet wird.
Hieraus ergibt sich die Problemstellung, welche innerhalb dieser Arbeit gelöst werden soll:
In welchen Rollen und wie werden Männer in der Fernsehwerbung für Herrenkosmetikprodukte dargestellt und welche rhetorischen Muster (in der textlichen und bildlichen Rhetorik) werden dafür verwendet?
Mit welchen Ängsten, Stereotypen und Rollenklischees wird in diesem Zusammenhang gespielt und wie wird in diesem Kontext Männlichkeit konstruiert?
14 Vgl. Zurstiege, Mannsbilder – Männlichkeit in der Werbung,S.192f
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- 1.1 Einführung in die Problemstellung
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- II. THEORETISCHER TEIL
- 1. GENDERFORSCHUNG (GESCHLECHTERFORSCHUNG)
- 1.1 Einführung in die Genderforschung
- 1.2 Geschlechtsdifferenzierung
- 1.3 Geschlechtsstereotype
- 1.4 Rollenbegriff
- 1.4.1 Geschlechterrollen
- 1.4.2 Symbolische Konstruktion von Geschlechterrollen
- 1.5 Männerforschung / Forschungsstand
- 1.5.1 Themen der aktuellen Männerforschung
- 1.6 Männerbild
- 1.7 Die Verunsicherung des Mannes / Der Mann in der Krise
- 1.8 Rollenerwartungen an den Mann
- 1.9 Zwischenfazit
- 2. WERBUNG
- 2.1 Exkurs: Das Medium Fernsehen
- 2.1.1 Der Werbespot
- 2.1.2 Werbespot-Typen
- 2.1.3 Struktur von Werbespots
- 2.1.4 Besonderheiten von Werbespots
- 2.2 Die Rolle der Werbung in der Gegenwart
- 2.3 Werbung als Spiegel der Gesellschaft
- 2.4 Idealisierung durch Werbung
- 2.5 Geschlecht und Werbung
- 2.5.1 Konstruktion von Geschlechterrollen in der Werbung
- 2.5.2 Konstruktion von Männerrollen in der Werbung
- 2.6 Zwischenfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Darstellung von Männerrollen in der Werbung für Herrenkosmetikprodukte. Ziel ist es, die in der Werbung konstruierten Männerbilder zu untersuchen und deren gesellschaftliche Bedeutung zu beleuchten. Die Arbeit untersucht, wie Geschlechterrollen durch Werbung vermittelt werden und welche Auswirkungen dies auf die Selbstwahrnehmung von Männern haben kann.
- Konstruktion von Männlichkeit in der Werbung
- Einfluss von Geschlechterstereotypen auf die Darstellung von Männern
- Analyse der Werbebotschaften und ihrer Zielgruppen
- Der gesellschaftliche Einfluss von Werbung auf das Männerbild
- Vergleich verschiedener Werbestrategien und ihrer Wirkung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Problemstellung ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Sie skizziert die zentrale Forschungsfrage nach der Darstellung von Männerrollen in der Werbung für Herrenkosmetik und erläutert die Methodik der Analyse. Die Einleitung dient als Orientierungshilfe für den Leser und legt die Grundlage für die nachfolgenden Kapitel.
II. Theoretischer Teil - 1. Genderforschung (Geschlechterforschung): Dieses Kapitel liefert den theoretischen Rahmen für die Analyse. Es bietet eine Einführung in die Genderforschung, beleuchtet Konzepte wie Geschlechtsdifferenzierung und -stereotype sowie den Rollenbegriff und dessen soziale Konstruktion. Besonderes Augenmerk liegt auf der Männerforschung, dem aktuellen Forschungsstand, dem Männerbild, der vermeintlichen Krise der Männlichkeit und den damit verbundenen Rollenerwartungen. Das Zwischenfazit dieses Kapitels verbindet die theoretischen Grundlagen mit den Fragestellungen der Arbeit.
II. Theoretischer Teil - 2. Werbung: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Medium Werbung. Es enthält einen Exkurs zum Medium Fernsehen, der Werbespots und deren Strukturen detailliert beschreibt. Die Rolle der Werbung in der Gesellschaft, ihre Idealisierungstendenzen und der Zusammenhang zwischen Geschlecht und Werbung werden analysiert. Die Konstruktion von Geschlechter- und insbesondere Männerrollen in der Werbung bildet den Schwerpunkt. Das Zwischenfazit fasst die Erkenntnisse zusammen und verknüpft sie mit der anstehenden empirischen Untersuchung.
Schlüsselwörter
Männerrollen, Werbung, Herrenkosmetik, Genderforschung, Geschlechterstereotype, Männerbild, Werbebotschaft, Männlichkeit, Gesellschaft, Selbstwahrnehmung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Darstellung von Männerrollen in der Werbung für Herrenkosmetik
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Diese Bachelorarbeit analysiert die Darstellung von Männerrollen in der Werbung für Herrenkosmetikprodukte. Das Hauptziel ist die Untersuchung der in der Werbung konstruierten Männerbilder und deren gesellschaftliche Bedeutung. Es wird untersucht, wie Geschlechterrollen durch Werbung vermittelt werden und welche Auswirkungen dies auf die Selbstwahrnehmung von Männern haben kann.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die Konstruktion von Männlichkeit in der Werbung, den Einfluss von Geschlechterstereotypen auf die Darstellung von Männern, die Analyse von Werbebotschaften und deren Zielgruppen, den gesellschaftlichen Einfluss von Werbung auf das Männerbild und einen Vergleich verschiedener Werbestrategien und ihrer Wirkung. Die Arbeit stützt sich dabei auf gendertheoretische Grundlagen und werbewissenschaftliche Ansätze.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Teil und (implizit) einen empirischen Teil (der im vorliegenden Preview nicht detailliert beschrieben ist). Der theoretische Teil umfasst zwei Kapitel: Kapitel 1 befasst sich mit der Genderforschung (Geschlechterforschung), inklusive Männerforschung, Geschlechterrollen und Stereotypen. Kapitel 2 analysiert das Medium Werbung, insbesondere Werbespots im Fernsehen, deren Rolle in der Gesellschaft und die Konstruktion von Geschlechterrollen in der Werbung.
Welche Methodik wird angewendet (so weit im Preview ersichtlich)?
Die konkrete Methodik der empirischen Analyse wird im Preview nicht detailliert dargelegt. Jedoch wird deutlich, dass die Arbeit auf einer Analyse von Werbung für Herrenkosmetikprodukte basiert, wobei die Konstruktion von Männerbildern im Mittelpunkt steht.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Männerrollen, Werbung, Herrenkosmetik, Genderforschung, Geschlechterstereotype, Männerbild, Werbebotschaft, Männlichkeit, Gesellschaft und Selbstwahrnehmung.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Darstellung von Männern in der Werbung für Herrenkosmetik zu entwickeln und die gesellschaftlichen Implikationen dieser Darstellung zu beleuchten. Es soll untersucht werden, wie Werbung zur Konstruktion und Reproduktion von Männlichkeitsbildern beiträgt und welche Auswirkungen dies auf die Selbstwahrnehmung und das Selbstverständnis von Männern hat.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung erläutert und den Aufbau der Arbeit skizziert. Es folgt ein theoretischer Teil, der die relevanten Konzepte der Genderforschung und der Werbewissenschaft vorstellt. Anschließend folgt (implizit) der empirische Teil, der die Analyse der Werbematerialien beinhaltet (im Preview nicht im Detail beschrieben). Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
- Quote paper
- Ingrid Forster (Author), 2011, "Wann ist ein Mann ein Mann?" Analyse der Darstellung von Männerrollen in der Werbung für Herrenkosmetikprodukte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193970