Als Lehramtsanwärter/in hat man viele Vorstellungen von Unterricht, wie er ablaufen sollte und auch wie er nicht ablaufen sollte. Die perfekte Stunde zu gestalten, merkt man bald, ist nicht so leicht. Auch ich habe in meinen ersten Unterrichtsversuchen in den letzten Wochen gemerkt: Es kommt nicht immer nur auf meine Vorbereitung an, sondern es braucht viel mehr.
Es stellte sich als äußerst schwierig dar, die Stimmung in der Klasse allgemein wahrzuneh-men und meine Wirkung auf die Schüler zu greifen. Fühlen sie sich von mir gerecht behandelt und nehme ich Rücksicht auf jeden?
Diese Fragen nach dem Unterrichtsklima sind abhängig von persönlichen Einschätzungen des Lehrers und der Schüler. Hierbei kann man keine in Büchern festgeschriebenen Werte und Normen finden, sondern die kollektive Wahrnehmung des Unterrichts ist von Bedeutung. Dieses Unterrichtsklima soll möglichst lernfördernd gestaltet werden, sodass allen der Unter-richt Spaß macht und die Erarbeitung oder Verarbeitung von Wissen möglichst leicht fällt. Um zu diesem Ziel zu gelangen, sollen nun Definitionen und wichtige Merkmale lernförderli-chen Klimas aufgezeigt und erläutert werden.
Gliederung
1. Einleitung
2. Definition
2.1 Gegenseitiger Respekt
2.2 Einhaltung der Regeln
2.3 Verantwortungsübernahme
2.4 Gerechtigkeit
2.5 Fürsorge
2.6 Selbstachtung
2.7 Kooperationsbereitschaft
2.8 Begeisterung und Humor
3. Über die Macht des Lehrers
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Als Lehramtsanwärter/in hat man viele Vorstellungen von Unterricht, wie er ablaufen sollte und auch wie er nicht ablaufen sollte. Die perfekte Stunde zu gestalten, merkt man bald, ist nicht so leicht. Auch ich habe in meinen ersten Unterrichtsversuchen in den letzten Wochen gemerkt: Es kommt nicht immer nur auf meine Vorbereitung an, sondern es braucht viel mehr.
Es stellte sich als äußerst schwierig dar, die Stimmung in der Klasse allgemein wahrzunehmen und meine Wirkung auf die Schüler zu greifen. Fühlen sie sich von mir gerecht behandelt und nehme ich Rücksicht auf jeden?
Diese Fragen nach dem Unterrichtsklima sind abhängig von persönlichen Einschätzungen des Lehrers und der Schüler. Hierbei kann man keine in Büchern festgeschriebenen Werte und Normen finden, sondern die kollektive Wahrnehmung des Unterrichts ist von Bedeutung. Dieses Unterrichtsklima soll möglichst lernfördernd gestaltet werden, sodass allen der Unterricht Spaß macht und die Erarbeitung oder Verarbeitung von Wissen möglichst leicht fällt. Um zu diesem Ziel zu gelangen, sollen nun Definitionen und wichtige Merkmale lernförderlichen Klimas aufgezeigt und erläutert werden.
2. Definition
Mit dem Begriff Klima wird die humane Qualität der Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler bzw. zwischen Schüler und Schüler beschrieben. Dabei soll die Frage beantwortet werden, welches Unterrichtsklima am besten beim Lernen hilft.
Lernförderliches Klima ist folglich „[…] eine Unterrichtsatmosphäre, die gekennzeichnet ist durch
(1) gegenseitigen Respekt
(2)verlässlich eingehaltene Regeln,
(3) gemeinsam geteilte Verantwortung,
(4) Gerechtigkeit des Lehrers gegenüber jedem Einzelnen und dem Lernverband insgesamt
(5) und Fürsorge des Lehrers für die Schüler und der Schüler untereinander.“[1]
(6) Selbstachtung
(7) Kooperationsbereitschaft
(8) Begeisterung und Humor
Beeinflusst wird das Klima durch viele verschiedene Faktoren, wie die Individualität der Lehrkraft und der Schüler, vom pädagogischen Standpunkt der Schule, vom Schulumfeld u. a.
Die aufgeführten Dimensionen lernförderlichen Klimas sollen nun näher erläutert werden. Die Reihenfolge der Dimensionen hat keinerlei Bedeutung oder Wertung.
2.1 Gegenseitiger Respekt
Abgeleitet von dem lateinischen Wort „respicere“ kann Respekt soviel wie „etwas überdenken, beachten, etwas berücksichtigen“ bedeuten. Das beinhaltet vor allem einen geistigen Prozess, in dem man einen anderen Menschen in seiner Person achtet. Wahrnehmen lässt sich Respekt am ehesten an der gegenseitigen Höflichkeit. Spricht man in einem angemessenen Umgangston mit dem Gegenüber, erweist man ihm den nötigen Respekt.
Sucht man nach einem Antonym für Respekt stößt man auf die Demütigung. Auch dieses Verhalten tritt in Unterrichtssituationen auf und erschwert manchem Schüler den Alltag. Hierbei achtet man den Gegenüber nicht und wahrt auch nicht dessen Würde.
Es steht also fest, dass Respekt gegenüber dem Lehrer und dem Schüler und unter den Schülern einen sehr hohen Stellenwert im Unterrichtsklima darstellt, da hierbei eine gegenseitige Achtung im Gespräch erzielt wird. Diese Achtung hilft jeder und jedem überzeugt und mutig in den Unterricht zu gehen.[2]
2.2 Einhaltung der Regeln
Regeln sind für Schüler, wie für Lehrer von enormer Bedeutung. Schülerinnen und Schüler benötigen gesunde Strukturen, Richtlinien und Grenzen um sich weiterentwickeln und entfalten zu können. Klare, gerechte und widerspruchsfreie Regeln sind daher unbedingt von Nöten.[3] Stellt ein Lehrer mit seinen Schülern einen klaren Regelkatalog für das tägliche Zusammenarbeiten auf, so sollte dies zu einer angenehmen Arbeitsbeziehung zwischen allen Beteiligten führen. Wichtig ist dabei noch, dass jeder diese Regeln einhält und verlässlich damit umgeht. Werden alle Regeln von allen eingehalten, so wirkt sich das förderlich auf die Unterrichtsergebnisse und auch auf das Klima aus. Sowohl Schüler als auch Lehrer haben ihre Auflagen, an die sich jeder halten muss, wenn alle gleichberechtigt behandelt werden wollen.
[...]
[1] Meyer, Hilbert: Was ist guter Unterricht? 2. Auflage, Berlin 2004, S. 47.
[2] Meyer, Hilbert: Was ist guter Unterricht? 2. Auflage, Berlin 2004, S. 47.
[3] http://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/erziehungswissenschaft/documents/studium/Textboerse/pdf-Dateien/buelter_lernfoerderlichesKlima.pdf S. 3
- Quote paper
- Sophia Ruschke (Author), 2012, Wissenschaftlicher Kommentar zum Thema Unterrichtsklima, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194023