Der Seeräuberkrieg des Pompeius Magnus (67 v. Chr.) ist in der Geschichte der antiken Piraterie ein herausragendes Ereignis: Die Aktion bezog innerhalb eines kurzen Zeitraums das gesamte Mittelmeer mit ein und hatte somit für damalige Verhältnisse ein immenses Ausmaß. Sie bildete den Schlusspunkt für eine Periode besonders starker Bedrohung durch das Piratentum auf dem Mittelmeer. Das Vorgehen des Pompeius gegen die Seeräuber ist Thema dieser Arbeit.
In der Einleitung wird u.a. auch auf die Quellen- und Literaturlage eingegangen: Zum Piratentum im Zeitraum von ca. 100 bis 67 v. Chr. und speziell zum Seeräuberkrieg des Pompeius sind zahlreiche Zeugnisse vorhanden. Die Überlieferung ist allerdings einseitig griechisch-römisch geprägt. Insbesondere Selbstzeugnisse der Piraten fehlen. Bei der Erforschung der antiken Seeräuberei hat sich in den letzten Jahrzehnten eher wenig getan; man neigt aber in der neueren Literatur immerhin zu einer differenzierteren und weniger einseitigen Sichtweise.
Der folgende Abschnitt behandelt die Vorgeschichte: Dabei wird zum einen die Entstehung der so genannten kilikischen Piraterie beleuchtet. Sie ist es vor allem, die in dieser Zeit relevant war. Zum anderen findet die Lage in der 1. Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. Berücksichtigung - einschließlich der wenig erfolgreichen Aktionen gegen die Seeräuber vor dem Jahr 67.
Das darauf folgende Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit dem Seeräuberkrieg des Pompeius selbst. Es wird dargestellt, wie es dazu kam, wie vorgegangen wurde, wie er endete und welches die unmittelbaren Folgen waren. Zur Vervollständigung des Bildes richtet dann ein gesonderter Abschnitt das Augenmerk auf den speziellen Kriegsschauplatz Kreta und auf das dortige Eingreifen des Pompeius. Danach wird auf die weitere Entwicklung und die langfristigen Folgen eingegangen: Genauer geht es um einige mit dem Seeraub, Pompeius bzw. Kilikien zusammenhängende Aspekte in der Zeit nach 67. Dabei darf man sich freilich zeitlich nicht zu weit entfernen, auf keinen Fall ins 3. Jh. n. Chr. hinein, da dann nicht nur allgemein der Abstand zu groß würde, sondern auch die Wirren dieser Zeit eine völlig neue Lage schaffen. Den Abschluss bildet eine Zusammenfassung der Ergebnisse mit Fazit und Ausblick.
Im allgemeinen ist das Vorgehen chronologisch. Dort allerdings, wo es zur besseren Verdeutlichung des Sachverhalts notwendig erscheint, werden thematisch zusammengehörende Aspekte auch zusammen in einem Abschnitt geschildert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte: Die kilikische Piraterie und römische Gegenmaßnahmen vor 67 v. Chr.
- Der Seeräuberkrieg des Pompeius
- Die Lage Anfang 67 und die Lex Gabinia
- Das Vorgehen des Pompeius
- Ergebnis und unmittelbare Folgen des Seeräuberkriegs
- Die Ereignisse auf Kreta und Pompeius' dortiges Eingreifen.
- Nachgeschichte: Aspekte zu Pompeius, der Seeräuberei und Kilikien nach 67 v. Chr.
- Schluß: Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Seeräuberkrieg des Pompeius Magnus im Jahre 67 v. Chr. und analysiert die Hintergründe, den Verlauf und die Folgen dieses wichtigen Ereignisses in der Geschichte der antiken Piraterie. Es wird auf die Entstehung der kilikischen Piraterie und die römischen Gegenmaßnahmen vor 67 v. Chr. eingegangen.
- Die Entstehung und Entwicklung der kilikischen Piraterie
- Die Bedrohung durch die Piraterie im Mittelmeer
- Römische Gegenmaßnahmen vor dem Seeräuberkrieg des Pompeius
- Der Verlauf des Seeräuberkriegs des Pompeius und seine Folgen
- Der Einfluss des Seeräuberkriegs auf die römische Politik und die Situation im Mittelmeer
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Seeräuberkrieg des Pompeius Magnus im Jahr 67 v. Chr. als herausragendes Ereignis in der Geschichte der antiken Piraterie dar. Sie erläutert die Bedeutung des Themas und die Notwendigkeit, die Entstehung der kilikischen Piraterie und die römischen Gegenmaßnahmen vor 67 v. Chr. zu beleuchten.
- Vorgeschichte: Die kilikische Piraterie und römische Gegenmaßnahmen vor 67 v. Chr.: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung der kilikischen Piraterie, die mit den politischen Wirren im Seleukidenreich im 2. Jahrhundert v. Chr. in Verbindung gebracht wird. Es werden die Gründe für das Aufkommen der Seeräuberei sowie die Einkommensquellen der Piraten beleuchtet, insbesondere der Menschenraub und der Verkauf von Sklaven.
- Der Seeräuberkrieg des Pompeius: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Seeräuberkrieg selbst. Es analysiert die Situation am Anfang des Jahres 67, das Lex Gabinia, das Pompeius zum Oberbefehlshaber ernannte, und das Vorgehen des Pompeius im Kampf gegen die Piraten.
Schlüsselwörter
Antike Piraterie, Seeräuberkrieg, Pompeius Magnus, Kilikische Piraterie, Römische Gegenmaßnahmen, Mittelmeer, Sklavenhandel, Menschenraub, Lex Gabinia.
- Arbeit zitieren
- Jens Rickels (Autor:in), 1999, Der Seeräuberkrieg des Pompeius im Jahre 67 vor Christus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19449