Unternehmen müssen sich heute schneller und häufiger verändern um in Zeiten des zunehmenden
Wettbewerbs zu bestehen und um damit die eigene Existenz und den Fortbestand des
Unternehmens zu sichern.
Unternehmen werden immer dynamischer und müssen aufgrund von Fusionen, Insolvenzen,
Neugründungen und Entlassungen immer neue Konzepte entwickeln. Dadurch gerät das
unternehmerische Handeln und somit auch das Management immer mehr in den Mittelpunkt, als es
noch vor wenigen Jahren der Fall gewesen ist.1
Diese am Markt entstehenden Entwicklungen sind für ein Unternehmen Risiko und Chance zugleich,
die eigene Position zu festigen und auszubauen. Die Herausforderungen und notwendigen
Veränderungen müssen jedoch erkannt werden, es müssen Konzepte und Strategien entwickelt und
auch umgesetzt werden um sich am Markt nicht nur kurzfristig, sondern langfristig „erfolgreich“ zu
positionieren. Für diese strategischen Änderungen hat sich im Laufe der letzten 50 Jahre ein eigenes
Fachgebiet entwickelt: das Change Management.
1. Change Management - Unternehmen im Wandel
Unternehmen müssen sich heute schneller und häufiger verändern um in Zeiten des zunehmenden Wettbewerbs zu bestehen und um damit die eigene Existenz und den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
Unternehmen werden immer dynamischer und müssen aufgrund von Fusionen, Insolvenzen, Neugründungen und Entlassungen immer neue Konzepte entwickeln. Dadurch gerät das unternehmerische Handeln und somit auch das Management immer mehr in den Mittelpunkt, als es noch vor wenigen Jahren der Fall gewesen ist.1
Diese am Markt entstehenden Entwicklungen sind für ein Unternehmen Risiko und Chance zugleich, die eigene Position zu festigen und auszubauen. Die Herausforderungen und notwendigen Veränderungen müssen jedoch erkannt werden, es müssen Konzepte und Strategien entwickelt und auch umgesetzt werden um sich am Markt nicht nur kurzfristig, sondern langfristig „erfolgreich“ zu positionieren. Für diese strategischen Änderungen hat sich im Laufe der letzten 50 Jahre ein eigenes Fachgebiet entwickelt: das Change Management.
1.1 Geschichtlicher Ursprung
Die Ursprünge des Change Management gehen auf die Organisationsentwicklung beziehungsweise die Human-Relationship-Bewegung in den USA der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Forscher hatten herausgefunden, dass die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter weniger durch die Arbeitsbedingungen, sondern vielmehr durch die Aufmerksamkeit, die man den Mitarbeitern entgegenbringt, gesteigert wird.2
In den 40er Jahren führte Kurt Lewin weiter gehende Untersuchungen durch und erforschte das Gruppenverhalten, sowie Vorteile und Nutzen von Gruppenarbeit.
Jedoch wurde erst in den 50er Jahren die Gruppenarbeit in amerikanischen Organisationen wie z.B. Esso Standard Oil umgesetzt. Der Begriff Organisation wurde durch die Organisationsentwicklung Mitte der 50er Jahre neu geschaffen. Das bis dahin gängige Menschenbild im Unternehmen hatte bei Veränderungen der Organisation den Menschen mit seinen persönlichen Zielen und den sozialen Beziehungen kaum Beachtung geschenkt. Daher betrachtete die Organisationsentwicklung die Organisation und die Mitglieder, also alle Mitarbeiter, nicht getrennt voneinander, sondern vielmehr als ganze organische Einheit.
Das Konzept der Organisationsentwicklung konnte sich bis Ende 90er kaum durchsetzen und wurde erst durch das Change Management bekannt.
Das Change Management baut auf die Ansätze der zuvor genannten Organisationsentwicklung auf und erweitert sie neben der sozialen, auch um die strategischen und strukturellen Aspekte. Seit den 90er Jahren ist das Change Management ein fester Bestandteil in Unternehmen geworden. Am Anfang des Change Management waren so genannte Change Agents bei der Gestaltung Veränderungen in unternehmerischen Prozessen verantwortlich. Mittlerweile wird der Prozess der Veränderung mehr und mehr zur täglichen Aufgabe von Vorstand, Führungskräften und allen Mitarbeitern eines Unternehmens.3
1.2.Definition
Der Brockhaus hat hierfür eine aus unserer Sicht treffende Begriffserklärung:4 Change Management ist die „Strategie des geplanten und systematischen Wandels, der durch die Beeinflussung der Organisationsstruktur, Unternehmenskultur und individuellem Verhalten zustande kommt, und zwar unter größtmöglicher Beteiligung der betroffenen Arbeitnehmer. Die gewählte ganzheitliche Perspektive berücksichtigt die Wechselwirkung zwischen Individuen, Gruppen, Organisationen, Technologie, Umwelt, Zeit sowie die Kommunikationsmuster, Wertestrukturen, Machtkonstellationen etc., die in der jeweiligen Organisation real existieren.“
1.3. Veränderungszyklen
Change Management ist ein elementarer Bestandteil für ein erfolgreiches Unternehmen. Veränderungen prägen unser Leben täglich und daher ist von besonderer Bedeutung die Veränderungen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich zu kennen und zu verstehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Das Theorem der langen Wellen, Wikipedia
Mit Hilfe der Theorie der langen Wellen von Kondratieff lassen sich wirtschaftliche Veränderungszyklen veranschaulichen und es gibt einen Eindruck darüber, dass bahnbrechende Erfindungen immer wieder auftraten bzw. auftreten werden. Die Veränderungen werden in Zukunft in einem kürzerem Intervall auftreten und maßgeblich unser Leben beeinflussen. „Im nächsten, also im 6. Kondratieffzyklus, wird der gesellschaftliche Bedarf nach Gesundheit in Vordergrund stehen. Nicht nur rein körperliche, sondern in einem ganzheitlichen Sinne: auch seelische, ökologische und soziale Gesundheit. (…) Die wirklichen Durchbrüche in der Produktivität erreicht man dadurch, dass man die Art und Weise, wie Menschen zusammenarbeiten, anders gestaltet“5 Diese Abbildung verdeutlicht also den akuten Bedarf an Change Management in Unternehmen
1.4. Ziele des Change Management
Die Zielsetzung ist im Change Management von immenser Bedeutung, da ohne klar definierte und erreichbare Ziele ein Veränderungsprozess nur sehr schwer erfolgreich zu realisieren ist. Deshalb sollten Ziele einer Person Orientierung verleihen ohne dabei einzuengen und der wohl wichtigste Faktor ist es, über sein eigenes Handeln nachdenken zu können.
Man kann im Change Management eine Zieldefinition gemäß Doppler und Lauterburg wie folgt aufführen:6
- Ziele müssen hoch gesteckt, aber dennoch realistisch und erreichbar sein
- Klare Definition des zu erreichenden Zustands
- Das Ziel muss quantitativ messbar sein
- Zeit und Etappenziele planen
- Aufwand abschätzen
- Prioritäten setzen
Die entscheidende Frage hierbei ist, welche bestimmten Ziele für ein Unternehmen in Frage kommen und welche Methoden im Change Management gewählt werden können. Hierbei sollte, wie wir im späteren Praxisbeispiel aufzeigen, immer eine Analyse der Ist-Situation und der gewünschten Soll- Situation gemacht werden. Ziele können hierbei Motivation und Überzeugung erzeugen, aber auch für Demotivation und Resignation bei den Beteiligten sorgen. Ohne realistische Ziele ist ein Change Prozess nur schwer umzusetzen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Wechselwirkung des Change Management, eigene Erstellung des Verfassers
Innerhalb eines Unternehmens kann es zu einem Ungleichgewicht der Veränderungsprozesse kommen. Hierbei ist es wichtig, die Hauptströmungen von Kunden, Mitarbeitern und den eigenen Unternehmenszielen die gleiche Beachtung zu schenken.7 Strebt man beispielsweise nur nach Gewinnmaximierung durch Erreichung der Unternehmensziele um jeden Preis an, so werden die Kunden durch Qualitätseinbußen, sowie die Mitarbeiter durch Demotivation negativ beeinflusst. Daher müssen Change Prozesse immer optimal geplant und ausgeführt werden ohne eine Zielkonflikt auszulösen.
2. Instrumente und Methoden des Change Management
Es existieren mittlerweile eine Vielzahl von unterschiedlichen Methoden, Instrumenten und Verfahren um Unternehmensentwicklungen voranzutreiben. Unterschieden werden diese nach dem Empfänger (Einzelner, Gruppe, Unternehmen, Umwelt) und der Art der Maßnahme. Wissen und Können sowie Einstellungen und Verhalten werden dabei als eher weiche Faktoren, Strukturen, Abläufe, Systeme und Regelungen als eher harte Faktoren betrachtet.8 Es gibt viele unterschiedliche Instrumente, Methoden und Verfahren der Unternehmensentwicklung.
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1 Doppler/Lauterburg 2008, Seite 21 f.
2 Kostka/Mönch 2009, Seite 7
3 Kostka/Mönch 2009, Seite 8
4 Der Brockhaus Multimedial Premium 2010 German
5 Nefiodow 2007, Seite 41
6 Doppler/Lauterburg 2008, Seite 254
7 Osterhold 2000, Seite 15
8 Doppler/Lauterburg 2008, Seite 214 f.
- Arbeit zitieren
- Niels Aulich (Autor:in), 2011, Strategische Managementtechniken - Changemanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195059