Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle der Laudine in Hartmanns von Aue Artusroman “Iwein”. Ihre Figur ist für den Verlauf der Geschichte von großer Wichtigkeit, denn ihr Verhalten und ihre Reaktionen wirken sich auf Iwein aus. Christoph Cormeau und
Wilhelm Störmer schreiben dazu etwas sehr passendes: “Die Partnerin wird im Verlauf der Handlung erworben und bleibt dann zentral beteiligt.” 1 Wenn man sich mit Laudine beschäftigt, tauchen einige wichtige Fragen auf. Stellt sie das Motiv der “Leichtgetrösteten
Witwe” dar? 2 Wieso heiratet sie den Mörder ihres Mannes und ist dies moralisch so verwerflich, wie es auf den ersten Blick wirkt? Von Bedeutung ist ebenfalls Laudines Kniefall, der nicht recht ins Bild zu passen scheint. Laudines Verhalten kann auf zweierlei
Weise interpretiert werden: Hat die Minne oder die Herrschaft Vorrang? Hartmann von Aue hat im “Iwein” zahlreiche Änderungen an seiner Vorlage von Chrétien de Troyes vorgenommen, die in dieser Arbeit ebenfalls aufgezeigt werden. Am Ende der Arbeit wird ein
abschließendes Bild Laudines angefertigt.
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1 Cormeau, Christoph/ Störmer, Wilhelm, Hartmann v.A., Epoche- Werk- Wirkung, 2. neubearb. Aufl., München,
1993, S. 176
2 Wapnewski, Peter, Hartmann von Aue, 5. Aufl., Stuttgart, 1972, S. 61
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Autor und Entstehung
- Laudine als trauernde Witwe - Wahrheit oder Lüge?
- Woher kommt Laudines Heiratsbestreben?
- Die Übergabe des Ringes
- Der Verrat an Laudine
- Die Wende - Ein Happy End für Laudine?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Rolle der Laudine im Artusroman "Iwein" von Hartmann von Aue. Sie untersucht, wie Laudines Verhalten die Handlung beeinflusst und ergründet die Komplexität ihrer Figur. Die Arbeit widmet sich insbesondere der Frage, ob Laudines Trauer echt ist und ob ihre Heirat mit dem Mörder ihres Mannes moralisch vertretbar ist.
- Laudines Trauer und ihre Reaktion auf den Tod ihres Mannes
- Die Rolle der Minne und der Herrschaft in Laudines Entscheidung
- Der Einfluss der Zofe Lunete auf Laudines Verhalten
- Die Motivation hinter Laudines Heirat mit Iwein
- Der Vergleich zwischen Hartmanns Darstellung von Laudine und derjenigen von Chrétien de Troyes
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und beschreibt die Relevanz der Rolle von Laudine für die Geschichte des "Iwein".
- Das Kapitel "Autor und Entstehung" gibt einen kurzen Überblick über Hartmann von Aue und die Entstehung seines Werkes "Iwein".
- Das Kapitel "Laudine als trauernde Witwe - Wahrheit oder Lüge?" analysiert Laudines Trauer und untersucht, ob sie authentisch ist oder ob sie ihre Gefühle manipuliert.
- Das Kapitel "Woher kommt Laudines Heiratsbestreben?" erörtert die Motive hinter Laudines Entscheidung, Iwein zu heiraten, und stellt die Rolle der Minne in diesem Kontext dar.
Schlüsselwörter
Hartmann von Aue, Iwein, Laudine, Artusroman, Minne, Herrschaft, Trauer, Ehe, Moral, Chrétien de Troyes, Lunete, Güete.
- Arbeit zitieren
- Jacqueline Peter (Autor:in), 2012, Die Rolle der Laudine in Hartmann von Aues Artusroman “Iwein”, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195285