Kern der vorliegenden Diplomarbeit ist das Stärken von Selbstverantwortung bei straffälligen Jugendlichen. Dieses Thema wurde von der Verfasserin gewählt, um ein tieferes Verständnis des Selbsthilfegedankens zu erlangen.
Die Hilfe zur Selbsthilfe stellt innerhalb der Sozialen Arbeit ein großes Leitprinzip dar. Es zielt darauf ab, „eigene Probleme aus eigener Kraft und gemeinsame Probleme mit gemeinsamer Anstrengung zu bearbeiten [und gilt, d.Verf.] als bewusstes Gegenkonzept zu bürokratisch oder professionell organisierter ‚Fremdhilfe’“. Daran knüpft sich auch das Subsidiaritätsprinzip an, das unter Berücksichtigung der möglichst weitgehenden persönlichen Entfaltung des Menschen, seiner individuellen Würde, seines individuellen Lebensentwurfs und seiner Bindung an die Gesellschaft, die Verantwortung für Hilfeleistungen der personnäheren Instanz zuspricht. Aufgaben, die z.B. von der Person selbst, ihrem Umfeld oder kleineren Vereinen übernommen werden können, werden je nach Personennähe an diese übertragen. Wenn kleinere Einheiten zur Verfügung stehen, sollen übergeordnete Instanzen von der Hilfeleistung absehen. Es findet unter anderem im § 4 des KJHG seinen Niederschlag.
Durch die Stärkung von Selbstverantwortung soll die Verantwortung für die Person der personennahesten Instanz, nämlich ihr selbst übertragen werden. Sie soll befähigt werden die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, d.h. auch von Hilfestellungen unabhängig zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Selbstverantwortung
- 1.1 Selbstverwirklichung
- 1.2 Verantwortung
- 1.3 Selbstverantwortung
- 2. Das Jugendalter
- 2.1 Die Entwicklungsaufgabe der Identitätsausbildung
- 2.2 Identitätsdiffusion
- 2.3 Gesellschaftliche Entwicklungen
- 2.4 Wertvorstellungen der Jugendlichen
- 2.5 Identitätsentwicklung und Stärkung von Selbstverantwortung (1. Hypothese)
- 3. Delinquenz
- 3.1 Begriffsklärung
- 3.2 Erklärungsansätze zu den Ursachen von Delinquenz
- 3.2.1 Psychologische Theorien
- 3.2.2 Soziologische Theorien
- 3.2.3 Existenzanalyse
- 3.3 Aussagen über Jugendkriminalität in der Polizeilichen Kriminalstatistik
- 3.4 Erscheinungsformen von Delinquenz
- 3.5 Kriminalität als soziales Problem der Sozialarbeit
- 3.6 Kriminalität und Stärkung von Selbstverantwortung (2. Hypothese)
- 4. Handlungsstrategien
- 4.1 Der Klientenzentrierte Ansatz von Rogers
- 4.2 Die Logotherapie
- 4.3 Die moralische Erziehung
- 4.4 Die Provokative Therapie
- 4.5 Das Empowerment
- 5. Die Jugendgerichtshilfe
- 5.1 Gesetzliche Verankerung und allgemeine Aufgaben
- 5.2 Umsetzbarkeit der Stärkung von Selbstverantwortung
- 6. Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Stärkung von Selbstverantwortung bei straffälligen Jugendlichen. Sie zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis des Selbsthilfegedankens in der Sozialen Arbeit zu gewinnen. Die Arbeit beleuchtet, wie Selbstverantwortung gefördert werden kann, um Jugendliche in ihrer Entwicklung zu unterstützen und Delinquenz entgegenzuwirken.
- Die Bedeutung von Selbstverantwortung im Kontext der Sozialen Arbeit
- Die Herausforderungen der Identitätsentwicklung im Jugendalter
- Ursachen und Erscheinungsformen von Delinquenz
- Handlungsstrategien zur Stärkung von Selbstverantwortung bei straffälligen Jugendlichen
- Die Rolle der Jugendgerichtshilfe bei der Förderung von Selbstverantwortung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 0: Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit, die Stärkung von Selbstverantwortung bei straffälligen Jugendlichen, vor. Es wird auf das Selbsthilfeprinzip in der Sozialen Arbeit und das Subsidiaritätsprinzip eingegangen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, Handlungsstrategien zur Förderung von Selbstverantwortung zu finden.
Kapitel 1: Selbstverantwortung
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Selbstverantwortung und geht dabei auf die Aspekte Selbstverwirklichung, Verantwortung und Selbstverantwortung im Detail ein.
Kapitel 2: Das Jugendalter
Dieses Kapitel behandelt die Entwicklungsaufgabe der Identitätsausbildung im Jugendalter, die Herausforderungen der Identitätsdiffusion und die gesellschaftlichen Einflüsse auf die Wertvorstellungen Jugendlicher. Es stellt die Hypothese auf, dass die Stärkung von Selbstverantwortung die Bewältigung der Entwicklungsaufgabe des Jugendlichen unterstützt.
Kapitel 3: Delinquenz
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Delinquenz, seinen Ursachen und Erscheinungsformen. Verschiedene psychologische und soziologische Theorien sowie die Existenzanalyse werden vorgestellt. Das Kapitel analysiert Jugendkriminalität und stellt die zweite Hypothese auf, dass die Stärkung von Selbstverantwortung der Delinquenz entgegenwirken kann.
Kapitel 4: Handlungsstrategien
In diesem Kapitel werden verschiedene Handlungsstrategien vorgestellt, die der Stärkung von Selbstverantwortung bei straffälligen Jugendlichen dienen können. Darunter befinden sich der Klientenzentrierte Ansatz von Rogers, die Logotherapie, die moralische Erziehung, die Provokative Therapie und das Empowerment.
Kapitel 5: Die Jugendgerichtshilfe
Dieses Kapitel beleuchtet die gesetzliche Verankerung und die Aufgaben der Jugendgerichtshilfe. Es untersucht die Umsetzbarkeit der Stärkung von Selbstverantwortung im Kontext der Jugendgerichtshilfe, beleuchtet Hindernisse und zeigt mögliche Aufgabenfelder auf. Es stellt die dritte Hypothese auf, dass das Prinzip der Selbstverantwortlichkeit in der Jugendgerichtshilfe umgesetzt werden kann.
Kapitel 6: Ergebnisse
Dieses Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und stellt die Schlussfolgerungen dar.
Schlüsselwörter
Selbstverantwortung, Jugendalter, Identitätsentwicklung, Delinquenz, Handlungsstrategien, Jugendgerichtshilfe, Selbsthilfeprinzip, Sozialarbeit, Empowerment.
- Arbeit zitieren
- Barbara Hillmann (Autor:in), 2003, Stärkung von Selbstverantwortung bei straffälligen Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19532