Die Fastnachtzeit ist auch heute eine Zeit, die gefeiert wird und an deren Anschluss die Fastenzeit bis Ostern beginnt. Während dies im 21. Jahrhundert eher etwas Freiwilliges ist und oft nicht ernst genommen wird, war diese Zeit für die Menschen im Mittelalter äußerst wichtig. Die Religion spielte eine beherrschende Rolle im Alltag der Menschen, die ihnen Hoffnung und Trost gegen die Allgegenwärtigkeit des Todes gab. Dieser zeigte sich in Krieg, Krankheit und Nahrungsmangel. Kurz vor der, von einer starken Religiosität durchzogenen und entbehrungsreichen, Fastenzeit „zelebriert[e] der Mensch [...] seine körperlichen Funktionen im Essen, Trinken, Sex, Vermummen und Tanzen.“ Unter verschiedenen anderen Traditionen fand auch das weltliche Fastnachtspiel großen Anklang und war in Städten wie Nürnberg, Basel, Lübeck usw. ein gesellschaftliches Ereignis.
Im Folgenden soll nun der Sinn und Zweck jener deutschsprachigen Fastnachtspiele für das Publikum untersucht werden. Ein kleiner Überblick über die Entwicklung der Fastnachtspiele soll zunächst den geeigneten Rahmen schaffen um sich dann im nächsten Schritt genauer der Frage zu widmen wer die Zuschauer der Spiele waren. Schließlich wird es darum gehen zu erfahren welchen Zweck die Fastnachtspiele verfolgten, was wollten diese beim Publikum erreichen. Eine einfache Form der Belustigung und Ablenkung vom Alltag zur Fastnachtszeit? Warum amüsierten sich die Menschen über Inhalte, die uns heute eher als abstoßend erscheinen? Oder vermittelten die Aufführungen eher eine Form der Moral und der Lehre für die Zuschauer? In einem kurzen Fazit am Ende sollen die wesentlichen Punkte noch einmal aufgegriffen und zusammengefasst werden. Aufgrund des Umfanges der Arbeit werden lediglich deutschsprachige Stücke ausgewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1: Fastnachtspiele
- 1.1 Das Fastnachtspiel
- 1.2 Der Ort
- 1.3 Die Bühne
- 1.4 Die Spieler
- Kapitel 2: Das Publikum
- 2.1 Die Handwerker und Bauern
- 2.2 Die Bürger und Ratsherren
- 2.3 Der Adel
- Kapitel 3: Zweck der Fastnachtspiele
- 3.1 Belustigung
- 3.1.1 Belustigung durch Obszönität
- 3.1.2 Belustigung durch Wiedererkennung
- 3.1.3 Belustigung durch Verkehrung…
- 3.2 Moral und Belehrung
- 3.3 Repräsentation
- 3.1 Belustigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Sinn und Zweck von deutschsprachigen Fastnachtspielen im Mittelalter für das Publikum. Sie untersucht die historische Entwicklung dieser Aufführungen und analysiert die verschiedenen Personengruppen, die an ihnen teilnahmen. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, welche Ziele die Fastnachtspiele verfolgten: Waren sie lediglich eine Form der Belustigung und Ablenkung, oder vermittelten sie auch moralische und lehrreiche Botschaften?
- Die historische Entwicklung der Fastnachtspiele im Mittelalter
- Die verschiedenen Personengruppen im Publikum der Fastnachtspiele
- Die Rolle der Religion und der Fastenzeit im Kontext der Fastnachtspiele
- Die verschiedenen Funktionen der Fastnachtspiele, wie z.B. Belustigung, Moral und Repräsentation
- Der Forschungsstand und die Herausforderungen bei der Untersuchung der Fastnachtspiele
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Fastnachtspiele im Mittelalter dar und erläutert die Bedeutung der Religion im Alltag. Sie führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt die Forschungsfrage, die sich mit dem Sinn und Zweck der Fastnachtspiele für das Publikum beschäftigt.
Kapitel 1: Fastnachtspiele
Dieses Kapitel widmet sich der Entstehung und Entwicklung der Fastnachtspiele im Mittelalter. Es beleuchtet die unterschiedlichen Theorien zur Herkunft dieser Spiele und untersucht die Zeit der Fastnacht als Aufführungszeitraum. Das Kapitel beleuchtet auch die verschiedenen Formen der Fastnachtspiele, wie z.B. Reihen- und Handlungsspiele.
Kapitel 2: Das Publikum
Das Kapitel analysiert die verschiedenen Personengruppen, die die Fastnachtspiele besuchten, wie z.B. Handwerker, Bauern, Bürger, Ratsherren und der Adel. Es untersucht die soziale Zusammensetzung des Publikums und die unterschiedlichen Interessen und Erwartungen der verschiedenen Gruppen.
Kapitel 3: Zweck der Fastnachtspiele
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Funktionen der Fastnachtspiele. Es analysiert die Rolle der Belustigung, die in verschiedenen Formen wie Obszönität, Wiedererkennung und Verkehrung zum Ausdruck kam. Darüber hinaus untersucht das Kapitel die moralische und lehrreiche Funktion der Spiele sowie ihre Rolle als Repräsentationsform.
Schlüsselwörter
Fastnachtspiele, Mittelalter, Publikum, Belustigung, Moral, Repräsentation, Religion, Fastenzeit, soziale Schichten, Forschungsstand, Geschichte des Theaters
- Arbeit zitieren
- Ramona Schilling (Autor:in), 2011, Sinn und Zweck des mitweltlichen Schauspiels im Mittelalter für das Publikum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195553