In der vorliegenden Magisterarbeit beschäftige ich mich mit dem Thema „Organisationskultur in Vereinen - am Beispiel des Skull Crusher Heavy Metal Vereins Dresden e.V.“.
Mein Anspruch an diese Arbeit ist, die wichtigsten Elemente der Organisationskultur des Skull Crusher Heavy Metal Vereins Dresden e.V., unter dem Aspekt seiner spezifischen Organisationsform, in einer explorativen Untersuchung möglichst genau herauszuarbeiten. Konkret stelle ich mir in meiner Arbeit die Frage, worin sich im wesentlichen die Organisationskultur des „Skull Crusher Heavy Metal Vereins Dresden e.V." ausdrückt, und zwar 1.) auf der Ebene der geteilten Grundüberzeugungen, 2.) der Normen und Standards sowie 3.) dem Symbolsystems des Vereins.
In der Regel sind Jugendszenen und Jugendkulturen durch Formationen gekennzeichnet, die keine explizite Mitgliedschaft kennen, sondern hoch fragile Lebensstilgemeinschaften darstellen. Allein schon die Gründung eines Metal-Vereins ist daher ein interessantes Phänomen. Darüber hinaus wird im historischen Rekurs auf die Entstehungsbedingungen des Vereinswesens deutlich, dass ein struktureller Druck in Richtung Institutionalisierung feststellbar ist, da eine Szene als locker gefügtes Netzwerk nicht ausreicht, um bestimmte gemeinsame Ziele wie regelmäßige Konzertangebote bereitzustellen und andere Institutionen (z.B. Kommerzieller Art) in diesen Nischenszenen (im Vergleich zum breiten Mainstream) hier nicht auseichend präsent sind.
Dem empirischen Teil meiner Arbeit stelle ich einen ausführlichen theoretischen Teil voran, in dem in der Fachliteratur sehr unterschiedlich akzentuierte Begriff wie etwa Organisation und Organisationskultur breit diskutiert werden, und speziell der Verein als Organisationsform – auch in historischer Sicht – im Hinblick auf Strukturmerkmale, Typen und Funktionen beleuchtet wird. Ein Exkurs widmet sich auch der systemtheoretischen Sichtweise der Selbstorganisation sozialer Systeme. Ausführlich gehe ich auf die Organisationskulturforschung ein und beschreibe deren drei wichtigsten Hauptströmungen. Dabei schließe ich mich einem dynamischen Konstrukt von Organisationskultur an, wie es von Schein (1995) für Unternehmenskulturen entwickelt wurde und übernehme auch seinen methodischen Ansatz (narrative Interviews, teilnehmende Beobachtung).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 0.1 Fragestellung
- 0.2. Aufbau der Arbeit
- I Der theoretische Teil
- A Der Verein als Organisationsform
- 1. Begriffsbestimmung: Organisation
- 1.1 Der instrumentelle Organisationsbegriff
- 1.2 Der institutionelle Organisationsbegriff
- 1.2.1 Ziel- oder Zweckgerichtetheit
- 1.2.2 Strukturelle Differenzierung
- 1.2.3 Beständige Grenzen
- 1.3 Schlussfolgerung
- 2. Entstehung und Entwicklung von Organisationen
- 3. Organisationstheorien
- 4. Vereine als spezifische Organisationsform
- 4.1 Historische Aspekte
- 4.1.1 Die Wurzeln des Vereinswesens
- 4.1.2 Vereine bis 1848
- 4.1.3 Vereine von 1848 bis 1918
- 4.1.4 Vereine von 1919 bis 1945
- 4.1.5 Vereine nach 1945
- 4.2 Strukturmerkmale
- 4.2.1 freiwillige Assoziation
- 4.2.2 Zweckbildung auf der Grundlage von Interessen- und Bedürfnisübereinstimmung
- 4.2.3 Soziale Formung arbeitsfreier Zeit
- 4.2.4 Satzungsmäßige Verfasstheit
- 4.2.5 Alltags- und Ortsbezogenheit
- 4.2.6 Kontinuität und Traditionsbildung
- 4.2.7 Demokratische Verfasstheit
- 4.2.8 Öffentlichkeit
- 4.2.9 Geselligkeit
- 4.2.10 Politisch- ideologische Doppeldeutigkeit
- 4.3 Vereinsdefinitionen und Typenbildung
- 4.4 Zur Funktionsbestimmung des Vereins
- 4.4.1 Für den Einzelnen
- 4.4.1.1 Selbsthilfe
- 4.4.1.2 Freizeitfunktion
- 4.4.1.3 Partizipationsfunktion
- 4.4.1.4 Schutzfunktion
- 4.4.2 Für die Gesellschaft
- 4.4.2.1 Intermediäre Funktion
- 4.4.2.2 Politische Funktion
- 4.4.2.3 Pufferfunktion
- 4.4.2.4 Dienstleistungsfunktion
- 4.4.2.5 Integrationsfunktion
- 4.4.3 Dysfunktionen
- 4.4.3.1 Traditionalismus
- 4.4.3.2 Separatismus
- 4.4.3.3 Exklusivität
- 4.5 Exkurs: Selbstorganisation sozialer Systeme
- 4.4.1 Für den Einzelnen
- B Das Phänomen der Organisationskultur
- 5. Begriffsbestimmung: Organisationskultur
- 5.1 Kultur
- 5.2 Organisationskultur
- 6. Geschichte der Organisationskulturforschung
- 7. Hauptströmungen der Organisationskulturforschung
- 7.1 Organisationskultur als Variable
- 7.2 Organisationskultur als Metapher
- 7.3 Organisationskultur als dynamisches Konstrukt
- 7.3.1 Das,,Drei Ebenen- Kultur - Modell“ von
SCHEIN
- 7.3.1.1 Basisannahmen
- 7.3.1.2 Normen und Standards
- 7.3.1.3 Symbolsystem
- 7.3.2 Exkurs: Werte und Normen
- 7.3.1 Das,,Drei Ebenen- Kultur - Modell“ von
SCHEIN
- 8. Starke und schwache Organisationskulturen
- 9. Wirkungen von Organisationskulturen
- 10. Kulturwandel in Organisationen
- 5. Begriffsbestimmung: Organisationskultur
- 4.1 Historische Aspekte
- II Der empirische Teil
- 11. Der Skull Crusher Heavy Metal Verein Dresden e. V.
- 11.1 Chronik
- 11.2 Ziele
- 11.3 Räumlichkeiten
- 11.4 Organisationsstruktur
- 12. Forschungsmethodik
- 12.1 Der kulturanalytische Prozess nach SCHEIN
- 12.2 Das narrative Interview
- 12.3 Die Beobachtung
- 13. Auswertung der Untersuchung
- 13.1 Das Vorverständnis der Kultur und sinnvoll erscheinende Erklärungen
- 13.2 Hypothesen
- 13.3 Überprüfung und Konsolidierung des bisherigen Analyseergebnisses
- 13.4 kulturelle Basisannahmen
- 13.5 schriftliche Beschreibung der Kultur
- 13.6 Zusammenhang zwischen der Organisationskultur des Vereins und seiner spezifischen Organisationsform
- 14. Zusammenfassung
- 11. Der Skull Crusher Heavy Metal Verein Dresden e. V.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit dem Thema der Organisationskultur in Vereinen und untersucht am Beispiel des Skull Crusher Heavy Metal Vereins Dresden e. V. die spezifischen Merkmale und Ausprägungen der Kultur in diesem Kontext. Ziel der Arbeit ist es, die Organisationskultur des Vereins zu analysieren und in Bezug zu seiner spezifischen Organisationsform als Verein zu setzen.
- Begriffsdefinition von Organisation und Organisationskultur
- Die Bedeutung der Organisationstheorien für das Verständnis von Vereinen
- Die spezifischen Merkmale und Funktionsweisen von Vereinen als Organisationsform
- Die Analyse der Organisationskultur des Skull Crusher Heavy Metal Vereins Dresden e. V.
- Der Zusammenhang zwischen der Organisationskultur des Vereins und seiner spezifischen Organisationsform
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der theoretische Teil befasst sich mit der Begriffsbestimmung von Organisation und Organisationskultur, beleuchtet die Entwicklung und die verschiedenen Theorien der Organisationsforschung und widmet sich insbesondere den spezifischen Merkmalen und Funktionsweisen von Vereinen als Organisationsform. Der empirische Teil konzentriert sich auf die Analyse der Organisationskultur des Skull Crusher Heavy Metal Vereins Dresden e. V. Dabei werden die Methodik der Untersuchung, die Ergebnisse und deren Auswertung sowie der Zusammenhang zwischen der Organisationskultur des Vereins und seiner spezifischen Organisationsform dargestellt.
Schlüsselwörter
Organisationskultur, Vereine, Organisationsform, Heavy Metal, Kulturforschung, empirische Analyse, Fallstudie, Skull Crusher Heavy Metal Verein Dresden e. V.
- 1. Begriffsbestimmung: Organisation
- A Der Verein als Organisationsform
- Arbeit zitieren
- M.A. Petra Kunzendorf (Autor:in), 2002, Organisationskultur in Vereinen - am Beispiel des Skull Crusher Heavy Metal Vereins Dresden e.V., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19558